Diskussion:Basotho
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Basuto (Meyers Konversationslexikon, Band 2)
Bearbeiten"Basuto, einer der 23 Stämme der Betschuanen in Südafrika (die Abteilung der Ostbetschuanen repräsentierend), dessen Gebiet, zwischen dem Oranjefluß-Freistaat und Natal gelegen (s. Karte " Kapland"), im SO. von den Kathlambagebirgen begrenzt, im Innern von der Malulikette durchzogen wird. Bewässert ist das Land vom Caledon, Vaal und Noka Sinku, die nach W. abstießen, und vom Unisimvubo und Utugela, die durch Natal sich dem Indischen Ozean zuwenden. Dieses Volk hat in der südafrikanischen Geschichte der letzten 50 Jahre eine hervorragende Rolle gespielt. Es entstand im Beginn dieses Jahrhunderts aus den Resten verschiedener Betschuanen- und Kaffernstämme, über welche der thatkräftige Motlume herrschte. Ihm folgte (etwa 1828) der Fürst Moschesch, ein interessanter Halbbarbar, der in seiner Weise europäischer Zivilisation nicht abgeneigt war, Missionäre ins Land rief und aus den nur viehzüchtenden B. Ackerbauer zu machen versuchte. Sonst erfüllte ein 40jähriges Kriegen und Beutesuchen das Leben des streitbaren Häuptlings bis zu seinem 11. März 1870 erfolgten Tod. Bald waren es die holländischen Boers, bald die Engländer, bald Betschuanenstämme, mit denen er in Fehde lag. Auf seiner uneinnehmbaren Felsenresidenz Thaba-Bosiu trotzte er allen Angriffen und vermochte er sich selbständig zu erhalten, während ringsum alle Eingebornen den Engländern oder Boers unterthan wurden. Letztere, gegen die er sogar Kanonen ins Feld führte, schlug er wiederholt, am empfindlichsten 1866. Aber durch die fortwährenden Kriege kam das Volk so herunter, daß sogar Kannibalismus einriß. Diese Lage benutzten die Engländer, um Moschesch zu vermögen, 1868 sein Volk unter ihren Schutz zustellen. Damit erlosch die Selbständigkeit seines Reichs, und in einem am 12. Febr. 1869 zu Aliwal-North abgeschlossenen Vertrag wurde die neue Grenzlinie zwischen dem Oranjefreistaat und den englischen Besitzungen festgestellt. Das Basutoland ist seitdem ein Teil der Kapkolonie, mit einem Umfang von 25,175qkm (458 QM.), und zerfällt in vier Distrikte: Thaba-Bosigo, Berea, Leribe und Cornet-Spruit. Die Einwohnerzahl betrug nach der Zählung von 1875: 128,176 (darunter 469 Weiße). Eine ausführliche Grammatik der Sprache der B., die zu der mittlern Gruppe der Bantusprachen (s. Bantu) gehört, veröffentlichte der ehemalige Missionär K. Endemann ("Versuch einer Grammatik des Sotho", Berl. 1876)."