Diskussion:Diskurstheorie
Hallo!
Meiner Ansicht nach ist der Artikel in seiner gegenwärtigen Form nicht das optimal Erreichbare. Ich finde, dass verschiedene Gegenstände, nicht verschiedene Begriffe, jeweils einen eigenen Artikel haben sollten. "Diskurs" ist, ebenso wie "Heinz Müller" ein Begriff mit verschiedenen Bedeutungen (d.h. der Begriff verweist auf verschiedene Gegenstände). Wenn man versucht, alle gemeinten Gegenstände in einem Artikel zu beschreiben, tut man sich, dem Artikel, den Gegenständen und dem Leser damit keinen Gefallen. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass sich jemand ebenso gut mit Habermas auskennt, wie er über Foucault Bescheid weiß, und außerdem Lyotard genauso kennt.
Die Festlegung und Abgrenzung der verschiedenen Begriffe, die dann als Artikelnamen verwendet werden sollten, ist m.E. der erste notwendige Schritt.
Dazu schlage ich vor:
- Diskurs ist ein schillernder Begriff. Wenn jemand ohne Kontext das Wort Diskurs benutzt, weiß man (ich jedenfalls) nicht genau, was er meint. Daher sollte Diskurs den Begriff erklären, auch standardsprachliche und veraltete Bedeutungen, und die verschiedenen Bedeutungen verlinken.
- Diskurstheorie ist m.E. im Deutschen ein von Habermasianern besetzter Begriff. Daher sollte dieser Artikel die entsprechende Art von Diskurstheorie behandeln, auf ihre Spezialfälle Diskursethik und Diskurstheorie des Rechts verlinken, und bei der Kritik an der habermasianischen Diskurstheorie insbesondere die abweichenden Diskursbegriffe z.B. Foucaults und Lyotards erläutern und v.a. verlinken. ("Habermas" ist natürlich eine verkürzte Redeweise. Apel sollte man nicht vergessen. Es wird auch die Wendung "Diskurstheorie der Frankfurter Schule" verwendet; Enzyklopädie Philosophie 1999, S. 264. Ähnlich der Diskurstheorie ist auch die "dialogische Logik" des Erlanger Konstruktivismus.)
- Diskursanalyse ist m.E. ziemlich eindeutig an Michel Foucault gebunden. Daher sollte der Artikel neben der Methode der Diskursanalyse auch ihre theoretische Grundlage, die Theorie des Diskurses von Michel Foucault, behandeln. Auf abweichende Diskurs-Begriffe sollte dabei natürlich ebenfalls eingegangen werden. Man spricht auch von der "poststrukuralistischen Diskursanalyse", in der Äußerungen und Praktiken "zum Gegenstand einer vernunftskeptisch orientierten Kritik gemacht" werden. Dazu können Jacques Lacan (psychoanalytische D.), Michel Foucault (historisch-genealogische D.) und Derrida, de Man und Lyotard (semiotisch-dekonstruktivistische D.) gezählt und differenziert werden (Enzyklopädie Philosophie 1999, S. 264).
- Mir ist nicht bekannt, dass Jean-François Lyotard eine eigene Theorie des Diskurses geschaffen hätte, die von ihm und üblicherweise auch sonst "Diskurstheorie" genannt würde. Davon zeugt m.E. auch die schwammige und widersprüchliche Charakterisierung von Lyotards "Diskurstheorie" in diesem Artikel: Lytard "betrachtet Diskurse als eine Vielheit verschiedener Diskursformen". Ob Lyotard im Artikel Diskursanalyse mitzubehandeln wäre, wie die Enzyklopädie Philosophie nahelegt, oder ob im Artikel Diskurs und auch sonst einfach auf die Artikel zu Jean-François Lyotard und seinen Büchern Der Widerstreit und Das postmoderne Wissen zu verweisen wäre, weiß ich nicht.
Spricht etwas gegen diese Umordnung der Unordnung? Gruß --Emkaer 14:57, 31. Jan. 2009 (CET)
- Nein - obwohl ich eigentlich nur bei habermas mitreden kann. Willst du denn hier eine bkl anlegen? Gruß--ot 15:02, 31. Jan. 2009 (CET)
- Ich weiß nicht genau, was Du mit "bkl anlegen" meinst. Ich glaube, keiner der genannten Artikel sollte formal eine BKL sein. Diskurs sollte unterscheiden und auf Diskursanalyse (Foucault) und Diskurstheorie (Habermas) verweisen. Nach dieser Theorie könnte ein Teil dieses Artikels weg, bzw. müsste umformuliert werden, um die Kritik/Abgrenzung von Foucault und Co. an Habermas' Diskurstheorie deutlich zu machen. Schönen Gruß --Emkaer 15:47, 31. Jan. 2009 (CET)
- Ton ist ein beispiel für ne bkl. Gruß--ot 16:08, 31. Jan. 2009 (CET)
- Jepp. Ton enthält lediglich eine Liste einzeiliger Erklärungen mit Verweisen. Ich würde den Artikel Diskurs zur Unterscheidung nutzen, wobei einzeilige Erklärungen nicht ausreichen würden. Von dort sollten aber die entscheidenden Verweise ausgehen. Demnach wäre Diskurs nicht formal eine BKL (mit entsprechender Vorlage), sondern nur funktional, so dass der traditionelle/naive Diskursbegriff darin besprochen und von den anderen unterschieden werden könnte. --Emkaer 16:51, 31. Jan. 2009 (CET)
- ok - und dann wäre dies hier wieder ein redirect zu diskurs?--ot 17:10, 31. Jan. 2009 (CET)
- Nein, ganz und gar nicht. In Diskurstheorie wäre dann der Gesamtkomplex der von Habermas und Apel erarbeiteten Konzepte zu erläutern (siehe oben, meine Aufzählung). --Emkaer 02:21, 1. Feb. 2009 (CET)
- ok - und dann wäre dies hier wieder ein redirect zu diskurs?--ot 17:10, 31. Jan. 2009 (CET)
- Ich weiß nicht genau, was Du mit "bkl anlegen" meinst. Ich glaube, keiner der genannten Artikel sollte formal eine BKL sein. Diskurs sollte unterscheiden und auf Diskursanalyse (Foucault) und Diskurstheorie (Habermas) verweisen. Nach dieser Theorie könnte ein Teil dieses Artikels weg, bzw. müsste umformuliert werden, um die Kritik/Abgrenzung von Foucault und Co. an Habermas' Diskurstheorie deutlich zu machen. Schönen Gruß --Emkaer 15:47, 31. Jan. 2009 (CET)
Weiterleitung / Zusammenlegung mit 'Diskurs'
BearbeitenDer Artikel wurde mit Diskurs zusammengelegt und dann eine Weiterleitung eingerichtet.
- die Inhalte waren zu 90% gleich.
- Diskurs hat viermal so viele Aufrufe wie Diskurstheorie.
- Auf Diskurs wird ungleich häufiger verlinkt als auf Diskurstheorie.
- Der Abschnitt zu Lyotard, einzelne kleinere Passagen, der Einleitungstext und vier Literaturangaben wurden in Diskurs eingebaut.