Diskussion:Ganzsachensammlung der Brüder Petschek
Blaue Mauritius
BearbeitenIm Jahr 1976 bot ein US-Offizier namens Daniel E. Sweeney auf einer Briefmarkenmesse eine blaue Mauritius an, woraufhin sich der US-Zoll und Interpol einschaltete. Die Marke stammte aus einer Sammlung des Reichspostmuseums in Berlin, deren Bestand im Februar/März 1945 in ein Bergwerk bei Eisleben ausgelagert wurde. Die Sammlung wurde von US-Einheiten entdeckt und geplündert. Nach Sweeneys Verhaftung im Jahr 1976 entwickelte sich zwischen der DDR und der Bundesrepublik ein Rechtsstreit über die Ansprüche + auch die Familie Petschek erhob Eigentumsanspruch auf die blaue Mauritius. Im Zusammenhang mit dem Bestand des Reichspostmuseums wird auch vage ein Teil der Ganzsachensammlung erwähnt, was ich leider erst jetzt gefunden habe. Vor diesem Hintergrund habe ich den Absatz "Verbleib" gelöscht, damit da nichts Falsches steht. Es gibt eine genauere Beschreibung des Confidential U.S. State Department Special Files aus dem Jahr 1983, die ich versuche, kurzfristig zu bekommen. Anschließend werde ich den Absatz "Verbleib" überarbeitet wieder einfügen.--FreiTU-ST (Diskussion) 10:38, 25. Okt. 2020 (CET)
- Die Familie Petschek erhob im Zuge der „Sweeney-Affäre“ Eigentumsanspruch auf eine Mauritius-Briefmarke, mehr geht allerdings nicht aus den veröffentlichten „Vertraulichen Sonderdateien des US-Außenministeriums“ hervor, insbesondere nichts zu den Ganzsachen; siehe hier. In einigen Publikationen (Maassen etc.) wird auf Wolfgang Lotz verwiesen (Die Deutsche Reichpost 1933–1939. Band I. Nicolai, 1999, S. 211.). Er gibt dort die Beschlagnahme der Ganzsachensammlung durch das Finanzamt Moabit an und verweist in Fußnote 77 auf Akten im BA Berlin (R4701/22058, Dokumente vom 8. Februar 1939). Fraglich daran: Die Pfändung und Enteignung des Petschek-Besitzes begann erst nach einem Erlass des Reichswirtschaftsministers vom 1. März 1939. Das heißt, es ist zweifelsohne denkbar, dass das Finanzamt Moabit den Auftrag hatte, die wertvolle Sammlung zu beschlagnahmen (vgl. Schriftwechsel zwischen Kalckhoff und von Bahrenfeldt), was auch die vorhergehende Aktennotiz vom 8. Februar 1939 erklären würde. Aber ob dies dann auch erfolgte, ist unklar; zumal Lotz in der erwähnten Fußnote 77 dazu wörtlich erwähnt: „Ob diese Sammlungen in das Reichspostmuseum gelangt sind, geht aus den erhaltenen Akten nicht hervor.“ Kurz: Ich würde es bei den zwei Sätzen zum Verbleib belassen, da alles mehr oder weniger reine Spekulation ist.--FreiTU-ST (Diskussion) 20:15, 8. Dez. 2020 (CET)