Diskussion:Heinrich August Meyer
Streichen eines Satzes über die Kinder
BearbeitenIch habe mal den Satz "die beiden jüngsten Kinder verblieben beim Vater" rausgenommen. Richtig ist vielmehr, dass die beiden jüngsten, noch lebenden Kinder Auguste und Emilie, nach dem Tod des Vaters bei der Mutter blieben, während die ältesten Söhne Adolf und Karl bereits aus dem Haus waren. Sicher ist, dass sich Adolf schon früh in der Klosterschule in Ilfeld befand, nachzulesen bei der angegebenen Quelle des Jahresberichts der Klosterschule Ilfeld. Es scheint sich hier um einen Verständnisfehler zu handeln. Auf der plattdeutschen (nicht niederländischen) Wikipediaseite hatte ich geschrieben, dass die beiden Kinder Ferdinand und Henriette "as lütte Kinner doot bleven sünd", soll heißen: sie sind jung gestorben und nicht "sie sind dort geblieben". Nichts für ungut und danke für die Übertragung auf die hochdeutsche Seite. Gruß --OffendorfCaine (Diskussion) 09:14, 7. Dez. 2017 (CET)
- Ich hatte noch nicht die Zeit, mich eingehender damit zu befassen, deswegen bin ich über viele Stellen oberflächlich hinweggegangen. Es soll auch nur eine Grundlage sein, um einige zentrale Lebensstationen eingehender zu behandeln (v.a. seine Zeit als Polizeidirektor und Präfekt). Das mit den Kindern ist natürlich vollkommen berechtigt, war aber auch nicht unbedingt meine Priorität.--Der Angemeldete (Diskussion) 11:23, 7. Dez. 2017 (CET)
1807/1810
BearbeitenDas Amt bzw. die Amtsvogtei Be(e)denbostel liegt m. E. bei Celle - also in dem Teil Hannovers, der zwischen 1807 und 1810 (noch) nicht zum Kgr. Westphalen gehörte. Hannover kam erst im März 1810 mit dem Rest des kur-hannöverschen Gebiets an Westphalen. Wenn Meyer schon 1809 nach Hannover versetzt wurde, dann hatte das mit König Lustik nichts zu tun, sondern war eine Entscheidung der kaiserlich-französischen Okkupationsverwaltung. Auch ist die Formulierung, Meyer „ging ... in das Königreich Westphalen“ recht missverständlich, denn er ging natürlich nirgendwo hin, sondern sein bisheriger Wirkungsort gehörte - wie der bisherige - nunmehr zu einem andern Herrschaftsbereich. --Hvs50 (Diskussion) 10:55, 5. Jul. 2021 (CEST)
- Hallo Hvs50, ich bin zwar nicht der hauptsächliche Artikelersteller, melde mich aber, da ich mich mit Meyers Leben und seinen Nachkommen ebenfalls beschäftige. Du hast Recht, es geht um Beedenbostel in der heutigen Samtgemeinde Lachendorf bei Celle. M. E. geht aus dem Artikel hervor, dass Beedenbostel erst 1810 an das Kgr. Westphalen ging. Insofern hast Du Recht, wenn es etwas missverständlich klingt, Nach alten Tagebuchaufzeichnungen aus der Zeit, die 1980 in kleiner Auflage als Broschüre in Beedenbostel veröffentlicht wurden, gab es in den Jahren vor 1810 öfter Machtwechsel in Beedenbostel. Mal stand es unter französischer Verwaltung, dann unter preußischer. Einmal nahmen russische Husaren Beedenbostel für drei Tage in Besitz. M. E. müsste im Artikel auch etwas anderes korrigiert werden. Richtig ist, dass Meyer 1809 zum ersten Polizeidirektor nach Hannover berufen wurde. Meyer kann aber nur als Präfekt die spätere Inspektionsreise organisiert haben. Zum 1. März 1810 wurde er Präfekt in Stade, nach meinen Informationen fand die Reise aber erst im Sommer 1810 statt. "König Lustik" hatte aber doch schon vor 1810 zumindest Kenntnis über Heinrich August Meyer. Meyer sprach hervorragend französisch und wurde gerne während seiner Zeit als Polizeidirektor als Übersetzer in Anspruch genommen, Quelle: Paye, Claudia – „Der französischen Sprache mächtig“, Kommunikation im Spannungsfeld von Sprachen und Kulturen im Königreich Westphalen 1807 – 1813, Oldenbourg Verlag, München 2013. Jedefalls fand die Reise wohl auf Druck von Jeromes Bruder Napoleon statt und Jerome wünschte sich wohl Meyer als Organisator. H. A. Meyers Rolle ist aber umstritten. Einerseits diente er der französischen Besatzungsmacht, andereseits soll er sich gesagt haben, in seiner Position kann er der Bevölkerung besser helfen, als wenn Franzosen in seinem Amt wären.Ein interessantes Thema, vielleicht gibt es irgendwann noch einmal neue Erkenntnisse dazu. Grüße --OffendorfCaine (Diskussion) 17:17, 5. Jul. 2021 (CEST)
- Danke, OffendorfCaine, für die eingehende Antwort. Dass Meyer begabt und ehrgeizig war, mag so sein; allerdings scheint er sich - jedenfalls in den Augen der wiedereingesetzten „angestammten“ Herrschaft – zu sehr auf die neuen Machthabern eingelassen zu haben, was zur Folge hatte, dass er nach 1814 wohl wieder auf seine Stelle als Amtmann bzw. Amtsvoigt in Bedenbostel zurück musste, um überhaupt wieder im Staatsdienst unterzukommen. Was hat er eigentlich nach seinem kurzen Gastspiel als Präfekt in Stade gemacht? Wenn er danach (wie es im Artikel über seine Tochter Auguste heißt, weitere „berufliche Stationen unter anderem in Hamburg“ durchlaufen hat, so bedeutet das doch wohl, dass er nach Stade nicht mehr in westphälischen sondern in französischen Diensten stand (Hamburg war ja bis Mai 1814 französische Provinzstadt). Darüber steht aber leider nichts in diesem Artikel, auch nicht in dem über seine Tochter. --Hvs50 (Diskussion) 10:01, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Hallo Hvs50, Es ist natürlich immer schwierig nach 200 Jahren noch zeitgenössische und/oder neue verlässliche Quellen zu finden. Meine Erkenntnisse dazu sind folgende: Meyer war tatsächlich nach seiner Zeit als Präfekt in Hamburg in französischen Diensten tätig. Mit seinem Vorgesetzten, dem Generalgouverneur der Hanseatischen Departments Louis-Nicolas Davout alias dem Prinzen von Eckmühl, zerstritt er sich. Auf eigenen Wunsch, noch vor Beendigung der Franzosenzeit, bat er in Hannover darum wieder in seine alte Stellung als Amtmann in Beedenbostel eingesetzt zu werden. Das Gesuch wurde bewilligt. Nachfragen dazu, in Hamburg bei einem renommierten Historiker, brachten für mich keine neuen Erkenntnisse. So war meine "verlässlichste" Quelle ein Arbeitsexemplar des Buches: "Die Brüder Meienburg" seiner Tochter Auguste von der Decken. Hierin sind einige handschriftliche Anmerkungen Augustes mit realen Namen und Ereignissen vermerkt. Der Roman selber soll etwa 80 % Wahrheitsgehalt besitzen. Nun dürfen aber nach den Wikipedia-Regeln eigene Forschungsergebnisse nicht in die Artikel einfließen und außerdem ist ein Roman natürlich auch keine Quelle, die man angeben kann, auch wenn es sich hierbei um ein Arbeitsexemplar handelt. Also bleibt wohl nur die Hoffnung, dass sich über die Hamburger Zeit Meyers irgendwann einmal eine bessere Quelle findet. Grüße --OffendorfCaine (Diskussion) 11:31, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Noch einmal Dank für deine Aufklärung; dass sich Meyer von Davoût abgesetzt hat und deshalb nach Bedenbostel zurückkehrte, halte ich aber für eine Beschönigung bzw. Verkürzung des Vorgangs. Die Wiedereinsetzung als Amtmann in Bedenbostel kann eigentlich nur nach Wiederherstellung der britisch-welfischen Herrschaft in Hannover erfolgt sein, denn vorher gab es das Amt Beedenbüttel ja nicht (mehr), sondern erst wieder nach der - in Hannover besonders traditionsgebundenen - Restitution der alten Polizei- und Justizverwaltung. Dass über die Vorgänge in der Familie Meyer eher wenig gesprochen wurde, kann ich nachvollziehen. Gruß --Hvs50 (Diskussion) 13:42, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Da magst du Recht haben, Hvs50. Wie gesagt, über diese Zeit ist auch meine Quellenlage mehr als dürftig. Es passt aber zu der Aussage, die ich mal gehört habe (schriftlich unbelegt), dass Meyer nach der Hamburger Zeit überhaupt nicht mehr in den Verwaltungsdienst zurück wollte. Vielleicht ist er tatsächlich erst wieder nach der französischen Besatzungszeit Amtmann in Bedenbostel geworden, ich weiß es nicht. Für welche Leistungen er nun 1821 auch noch den Guelphen-Orden erhielt, der ja mit der Verleihung eines persönlichen, nicht vererbbaren, Adelstitels verbunden war (Ritter des Guelphenordens), erschließt sich mir auch noch nicht wirklich.Die Verleihung ist aber in zeitgenössischen Quellen belegt. Danach scheinen seine Leistungen auch von der wiedereingesetzten Welfenherrschaft toleriert worden zu sein. Gruß --OffendorfCaine (Diskussion) 22:08, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Noch einmal Dank für deine Aufklärung; dass sich Meyer von Davoût abgesetzt hat und deshalb nach Bedenbostel zurückkehrte, halte ich aber für eine Beschönigung bzw. Verkürzung des Vorgangs. Die Wiedereinsetzung als Amtmann in Bedenbostel kann eigentlich nur nach Wiederherstellung der britisch-welfischen Herrschaft in Hannover erfolgt sein, denn vorher gab es das Amt Beedenbüttel ja nicht (mehr), sondern erst wieder nach der - in Hannover besonders traditionsgebundenen - Restitution der alten Polizei- und Justizverwaltung. Dass über die Vorgänge in der Familie Meyer eher wenig gesprochen wurde, kann ich nachvollziehen. Gruß --Hvs50 (Diskussion) 13:42, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Hallo Hvs50, Es ist natürlich immer schwierig nach 200 Jahren noch zeitgenössische und/oder neue verlässliche Quellen zu finden. Meine Erkenntnisse dazu sind folgende: Meyer war tatsächlich nach seiner Zeit als Präfekt in Hamburg in französischen Diensten tätig. Mit seinem Vorgesetzten, dem Generalgouverneur der Hanseatischen Departments Louis-Nicolas Davout alias dem Prinzen von Eckmühl, zerstritt er sich. Auf eigenen Wunsch, noch vor Beendigung der Franzosenzeit, bat er in Hannover darum wieder in seine alte Stellung als Amtmann in Beedenbostel eingesetzt zu werden. Das Gesuch wurde bewilligt. Nachfragen dazu, in Hamburg bei einem renommierten Historiker, brachten für mich keine neuen Erkenntnisse. So war meine "verlässlichste" Quelle ein Arbeitsexemplar des Buches: "Die Brüder Meienburg" seiner Tochter Auguste von der Decken. Hierin sind einige handschriftliche Anmerkungen Augustes mit realen Namen und Ereignissen vermerkt. Der Roman selber soll etwa 80 % Wahrheitsgehalt besitzen. Nun dürfen aber nach den Wikipedia-Regeln eigene Forschungsergebnisse nicht in die Artikel einfließen und außerdem ist ein Roman natürlich auch keine Quelle, die man angeben kann, auch wenn es sich hierbei um ein Arbeitsexemplar handelt. Also bleibt wohl nur die Hoffnung, dass sich über die Hamburger Zeit Meyers irgendwann einmal eine bessere Quelle findet. Grüße --OffendorfCaine (Diskussion) 11:31, 6. Jul. 2021 (CEST)
- Danke, OffendorfCaine, für die eingehende Antwort. Dass Meyer begabt und ehrgeizig war, mag so sein; allerdings scheint er sich - jedenfalls in den Augen der wiedereingesetzten „angestammten“ Herrschaft – zu sehr auf die neuen Machthabern eingelassen zu haben, was zur Folge hatte, dass er nach 1814 wohl wieder auf seine Stelle als Amtmann bzw. Amtsvoigt in Bedenbostel zurück musste, um überhaupt wieder im Staatsdienst unterzukommen. Was hat er eigentlich nach seinem kurzen Gastspiel als Präfekt in Stade gemacht? Wenn er danach (wie es im Artikel über seine Tochter Auguste heißt, weitere „berufliche Stationen unter anderem in Hamburg“ durchlaufen hat, so bedeutet das doch wohl, dass er nach Stade nicht mehr in westphälischen sondern in französischen Diensten stand (Hamburg war ja bis Mai 1814 französische Provinzstadt). Darüber steht aber leider nichts in diesem Artikel, auch nicht in dem über seine Tochter. --Hvs50 (Diskussion) 10:01, 6. Jul. 2021 (CEST)