„In der aristotelischen (z. B. bei Alexander von Aphrodisias) und in der platonischen (z. B. bei dem Neuplatoniker Hierokles von Alexandrien) Schultradtion, aber auch im antiken Judentum (etwa bei Philon von Alexandrien), in der islamischen Theologie (z. B. in der ashai’ritischen Theorie vom Aneignungs- bzw. Erwerbscharakter des menschlichen Handelns, der sog. Kasb-Theorie) und in der frühen christlichen Theologie (insb. bei Boethius) wird das Schicksal einer göttlichen Vorsehung als dessen Ausführungsorgan untergeordnet und mit dem (relativ) freien Selbstbestimmungsvermögen des Menschen in einen widerspruchsfreien Einklang gebracht.“ Markus Enders: Gibt es ein Schicksal für (je)den Menschen? Religionsphilosophische und ideengeschichtliche Überlegungen zur anthropologischen Deutungskategorie des Schicksals. Gesamtsitzung am 27. Oktober 2018, in: Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 2018, Heidelberg 2019, S. 61–63, hier 63, online. --185.5.8.140 17:37, 28. Okt. 2019 (CET)