So wie es jetzt im Artikel steht, scheint es ja so gewesen zu sein, als hätte man mit der Ausstellung den Nachweis führen wollen, ob die Aquarelle echt gewesen sind. Selbst das eher weichspülende art.Magazin sprach damals von Blamage und Skandal. Zur Erinnerung, der Titel der Ausstellung lautete: Alexej von Jawlensky, Die wiederaufgefunden Aquarelle, Das Auge ist der Richter. Wäre es um einen Nachweis der Echtheit gegangen, wäre doch wohl mindestens ein Fragezeichen im Titel angebracht gewesen. Das Auge, und das war der bildimmanente methodische Ansatz von Bockemühl, hat in diesem Fall leider total versagt. Andere Methoden und Fragestellungen sind außen vor geblieben. Unlautere Absicht würde ich ihm nicht unterstellen wollen. Angesichts der Tatsache, dass es bei solchen Sachen aber immer auch um viel Geld geht, muss das Ganze zumindestens als naiv bezeichnet werden. Aber wie geschrieben, selbst art sprach von Blamage und Skandal.
Ans Licht gekommen ist das Ganze übrigens beim wissenschaftlichen Kolloquium einen Tag nach der Ausstellungseröffnung. Hätte man im Vorfeld anders kommuniziert, hätte nie jemand das Wort Blamage oder Skandal in den Mund genommen. Soviel zur Absicht der Ausstellung.
Und wenn man noch spekulieren möchte: das Verhalten von Jörg Bittner (wie auch immer man das einschätzen möchte, dass ein Assistent einen Tag nach einer Ausstellungseröffnung sich so verhält) hat seiner kunstwissenschaftlichen Karriere offensichtlich nicht gut getan. Warum wohl?
Katalogtitel: Georg-W. Költzsch und Michael Bockemühl (Hrsg.), Alexej von Jawlensky, Die wiederaufgefunden Aquarelle, Das Auge ist der Richter, Aquarelle-Gemälde-Zeichnungen, Ausst. Kat.: Museum Folkwang, Essen 1998
So weichgespült wie im Moment ist dieser Abschnitt aus meiner Sicht wertlos. (nicht signierter Beitrag von 195.126.85.201 (Diskussion) 14:40, 15. Mär. 2012 (CET))