Diskussion:Paul Leyhausen

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Gerbil in Abschnitt Mens sana in corpore sano
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Paul Leyhausen“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

Füge neue Diskussionsthemen unten an:

Klicke auf Abschnitt hinzufügen, um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.

Mens sana in corpore sano

Bearbeiten

Die im WP-Artikel „Mensch“ geäußerte Anschauung, die Menschenwürde (hier: menschlicher Wille) stammt nicht nur aus sich selbst heraus (Zirkelschluss), das natürlich auch, sondern auch aus der Menschwerdung/Hominisation, kann ich präzisieren. Problem der Übertragung vom Tier auf den Menschen: a) Der Titel des zitierten Buches lautet „Antriebe tierischen und menschlichen Verhaltens“. b) Konrad Lorenz gab seinen Abhandlungen den Titel „Über tierisches und menschliches Verhalten“. Das mens sana in corpore sano steht so in dem Buch an der angegebenen Stelle


Leyhausen sieht in den in der Stammesgeschichte erworbenen Erfahrungen des Menschen wesentliche Elemente des menschlichen Willens, die durch „Erziehungsmaßnahmen nicht zu ändern sind“. (S. 63)ref Das Verhältnis von Trieb und Wille in seiner Bedeutung für die Pädagogik, Lebendige Schule (Schola) 7, 895–900, wieder abgedruckt in: Antriebe tierischen und menschlichen Verhaltens. Gesammelte Abhandlungen, 1969

  • Allerdings jene letzen gefühlsmäßigen Wertungen, die wir rational nicht begründen können und die uns doch oft mit so erstaunlicher Präzision sagen, was man als „anständiger Mensch“ eben gerade noch tun darf und was nicht, sie alle sind unmittelbare Funktionen von AAMs [Instinkte]. Sie sind die göttliche Stimme in uns, das SokratischeDaimonion“, sie sind das unverrückbar angeborene und daher auch nicht zersetzbare Fundament unseres Gewissens. (S. 65)
  • ..., daß die für die Reifezeit empfohlenen Maßnahmen [zur Kräftigung des Willens (S. 62)], wie Ablenkung von allzu vielen Grübeleien, Abhärtung, viel Bewegung und Sport in freier Luft, ihren Wert vielleicht weniger ihrer erzieherischen als vielmehr ihrer physiologisch-gesundheitsfördernden Wirkung verdanken. (Mens sana in corpore sano) (S. 75) --84.182.186.35 18:22, 2. Dez. 2018 (CET)Beantworten
Nachtrag: Die Abhandlung (Triebe und Wille in der Pädagogik) erschien 1952. Ferner wäre noch ein Zitat interessant (damit der Leser weiß, woher der Wind weht):
  • Ohne jene vorgegebenen Normen [AAMs] des Erfassens der Außenwelt und des Wirkens auf sie wären wir die hilflosesten Geschöpfe unter der Sonne, wirklich preisgegeben jener vermeintlichen „Reizüberflutung“, von der Gehlen Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen. (Arnold Gehlen) (1941)Arnold Gehlen, Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt, 1941 spricht, und ohne jede Aussicht, jemals irgendeine Ordnung in das auf uns eindringende Chaos zu bringen. (S. 65)
Es geht mir nicht um den Begriff „AAM“, der heute wahrscheinlich sowieso veraltet ist und ich will den Leser auch nicht langweilen mit einer Schrift aus dem Jahr 1952 über Erziehungsfragen. Sondern die Schrift ist eben auch philosophisch. Man erkennt (ich jedenfalls tue es) die Lorenzsche Lehre: Parlament der Instinkte, tabula rasa, A. Gehlen und natürlich die AAMs. Dass überhaupt etwas da ist (Verhaltensweisen als AAMs in den Genen gespeichert) und der Mensch eben nicht als tabula rasa geboren wird, der alles erst lernen muss.


Philosophisch lehnte sich Leyhausen eng an die Gedankengänge seines Lehrers Konrad Lorenz an.

a) Allerdings jene letzen gefühlsmäßigen Wertungen, die wir rational nicht begründen können und die uns doch oft mit so erstaunlicher Präzision sagen, was man als „anständiger Mensch“ eben gerade noch tun darf und was nicht, sie alle sind unmittelbare Funktionen von AAMs [Instinkte]. Sie sind die göttliche Stimme in uns, das SokratischeDaimonion“, sie sind das unverrückbar angeborene und daher auch nicht zersetzbare Fundament unseres Gewissens. (S. 65)[1]

b) Ohne jene vorgegebenen Normen des Erfassens der Außenwelt und des Wirkens auf sie wären wir die hilflosesten Geschöpfe unter der Sonne, wirklich preisgegeben jener vermeintlichen „Reizüberflutung“, von der Gehlen[2] (1941)[3] spricht, und ohne jede Aussicht, jemals irgendeine Ordnung in das auf uns eindringende Chaos zu bringen. (S. 65)

c) ..., daß die für die Reifezeit empfohlenen Maßnahmen [zur Kräftigung des Willens (S. 62)], wie Ablenkung von allzu vielen Grübeleien, Abhärtung, viel Bewegung und Sport in freier Luft, ihren Wert vielleicht weniger ihrer erzieherischen als vielmehr ihrer physiologisch-gesundheitsfördernden Wirkung verdanken. (Mens sana in corpore sano) (S. 75)

  1. Das Verhältnis von Trieb und Wille in seiner Bedeutung für die Pädagogik, Lebendige Schule (Schola) 7, 1952, 895–900, wieder abgedruckt in: Antriebe tierischen und menschlichen Verhaltens. Gesammelte Abhandlungen, 1969
  2. Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen. (Arnold Gehlen (1904–1976))
  3. Arnold Gehlen, Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt, 1941