Diskussion:Rado (Hausmeier)
Familie / Kloster Reuil-en-Brie
Bearbeiten"Sein Vater war Autharius, ein hoher Funktionär am Hofe des Königs und seine Mutter war Aige, Erbin großer Besitzungen bei Jouarre. Berühmt waren auch seine Brüder: Ouen und Adon, die beide heiliggesprochen wurden."
Der Hausmeier Rado kann nicht ein Sohn des Autharius und dessen Frau Aiga gewesen sein, da er ansonsten zu Beginn seiner Regierungszeit in etwa gleich alt wie der Vater (geboren um 570) gewesen wäre.
Vielmehr handelt es sich bei dem Sohn des Autharius um jenen Rado, der in der Vita Audoini als Thesaurar, also Kämmerer (palatii thesauros custos) Dagoberts I. genannt wird und der nach dem Privileg dieses Königs für das Kloster Rebais vom 1. Oktober 635 als Bruder des hl. Ouen sowie des Ado bezeichnet wird.
Dobler setzt die Geburt des Rado für das Jahr 605 an.
Die Gründung des Kloster Reuil-en-Brie wird nach der Vita S. Agili Resbacensis dem Thesaurar Rado zugeschrieben, nicht jedoch dem Hausmeier.
Quellen:
- Horst Ebeling: Prosopographie der Amtsträger des Merowingerreiches von Chlotar II. (613) bis Karl Martell (741) in: Beihefte der Francia, Band 2, München 1974, CCLVIII, S. 201–202 sowie CCLVII, S. 201.
- Margarete Weidemann: Adelfamilien im Chlotharreich. Verwandschaftliche Beziehungen der fränkischen Aristokratie im 1. Drittel des 7. Jahrhunderts in: Beihefte der Francia, Band 15, Paris 1987, S. 844.
- Eberhard Dobler: Die Sippe der Grafen Audoin/Otwin: Fränkische Aristokraten des 7. und frühen 8. Jahrhunderts in Südalemannien, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Band 149. Kohlhammer, Stuttgart 2001, S. 35.