Das Domine Iesu Christe („Herr Jesus Christus“) ist das Offertorium der Messe für die Verstorbenen (Requiem oder Missa pro defunctis) und gehört zu den Bestandteilen der Liturgie, die nach dem Anlass wechseln (Proprium). Das Gebet bittet um das ewige Leben für die Verstorbenen und fleht um Schutz vor den Abgründen des Tartarus, also der Hölle.
Gegenüber den Propriumstexten in den sonstigen Messformularen ist im Offertorium der Totenmesse die längere responsorische Form mit Versikel und Wiederholung des Responsum (Quam olim Abrahæ promisisti, et semini eius.) erhalten geblieben, wie sie bis zum frühen Mittelalter üblich war[1], da in Totengottesdiensten der Opfergang aller Gläubigen bis in die Neuzeit stattfand und anfangs vom Gesang des Offertoriums begleitet wurde.[2]
Das Gebet gehört somit zu den Stücken, die in der Regel bei Requiems-Kompositionen mit vertont werden, so von Giovanni Pierluigi da Palestrina und Wolfgang Amadeus Mozart in seinem Requiem.
Text
BearbeitenDer Text des Offertoriums lautet im Messbuch[3]:
Latein | Deutsch |
Domine Iesu Christe, Rex gloriae, |
Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, |
Der zweite Teil – der sogenannte Versus – kann auch entfallen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Josef Andreas Jungmann SJ: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Band II, Herder Verlag, Wien, Freiburg, Basel, 5. Auflage 1962, S. 34ff.
- ↑ Aimé-Georges Martimort (Hrsg.): Handbuch der Liturgiewissenschaft. Bd. I, Herder Verlag, Freiburg/Basel/Wien 1963, S. 395.
- ↑ Benediktiner der Erzabtei Beuron (Hrsg.): Das vollständige Römische Meßbuch lateinisch und deutsch. Neuausgabe. Verlag Herder, Freiburg-Basel-Wien 1963, S. [209].