ECA-Siedlung Hannover-Mittelfeld

Wohngebiet für sozialen Wohnbau
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Die ECA-Siedlung in Hannover,[1] auch Amerika-Viertel genannt,[2] ist ein Anfang der 1950er Jahre errichtetes Wohngebiet,[1] das als „beispielhafter sozialer Wohnungsbau[3] und Versuchs-Siedlung im hannoverschen Stadtteil Mittelfeld mit fast 300 Wohnungen auf zuvor weitgehend unbebauten Ackerflächen entstand. Neben der Schaffung von Wohnraum suchte das Wohnungsbauprogramm seinerzeit vor allem Entwürfe und Baustoffe, die „wesentliche Ersparnisse an Zeit und Geld ermöglichten.“[1]

Zwei Bautypen an der Thaerstraße: eingeschossige und zweigeschossige Einfamilienhäuser
Sechsgeschossiges Laubenganghaus am Washingtonweg

Geschichte und Beschreibung

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Nachdem durch die Luftangriffe auf Hannover während des Zweiten Weltkrieges[1] sowie durch Flüchtlingsbewegungen vor allem von Familien aus Schlesien[2] bis in die Nachkriegszeit eine große Wohnungsnot vorherrschte, wurden im Anschluss an die Nachbarschaftssiedlung am Mittelfelde[1] im Jahr 1951 Pläne für eine ECA-Siedlung in Mittelfeld entwickelt.[4]

In der Landeshauptstadt Hannover, deren Stadtverwaltung zur Bebauung ein Gelände nahe dem Messegelände zur Verfügung gestellt hatte, wurde hierzu ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Ein international besetzter Bewertungsausschuss entschied sich in der Folge und unter Vorbehalt für die – prämierten – Entwürfe der Architekten Konstanty Gutschow und dem seinerzeit in Hamburg wirkenden Friedrich Spengelin, während die Bauausführung durch die Baufirma Friedrich Eickhoff erfolgen sollte. Zuvor sollte jedoch Margarete Müller vom Institut für Bauforschung der Universität Hannover die Pläne sichten. Die von Müller anschließend festgestellten nicht unerheblichen Mängel bei den Grundrissen und in der Konstruktion wurden zunächst jedoch nicht beachtet.[3]

So entstanden in kurzer Folge rund 200 Gebäude, die im Rahmen eines Sonderbauprogramms unter Verwendung von ERP-Mitteln und mit Geldern aus dem Marshallplan sehr zügig und mit sparsamem Einsatz von Baustoffen errichtet wurden. Dabei entstanden insgesamt 112 eingeschossige sowie 76 zweigeschossige Einfamilienhäuser sowie ein langgezogener Riegel eines sechsgeschossigen Laubenganghauses.[1]

Sehr schnell zeigten die Gebäude jedoch die von Margarete Müller prognostizierten baulichen Mängel, so dass „nach zweijährigem Kompetenzgerangel zwischen Architekten, Bauunternehmern, Bauträgern etc.“ schließlich 750.000 DM zur Sanierung der Neubauten und zur Entschädigung der zur „Interessengemeinschaft der durch die ECA-Siedlung Am Mittelfeld Geschädigten“.[3]

Margarete Müller wurde anschließend selbst als Initiatorin für die ab Mitte der 1950er Jahre errichteten Neubauten der Plano-Häuser in Hannover-Bothfeld tätig.[3]

  • Bruno Hanne: Eine neue Heimat gefunden – Schlesier berichten von den Anfängen in ihrer neuen Heimat in der ECA-Siedlung Hannover-Mittelfeld, in Kooperation mit der Kulturinitiative Döhren-Wülfel-Mittelfeld gedrehter, rund 60-minütiger Film mit Interviews von Zeitzeugen

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Georg Barke, Wilhelm Hatopp (Bearb.): Nachbarschaftssiedlung am Mittelfelde sowie ECA-Siedlung in dies.: Neues Bauen in Hannover: Bauherren, Architekten, Baugewerbe, Bauindustrie berichten über Planung und Ausführung der Aufbaujahre 1948 bis 1954 (= Monographien des Bauwesens, Folge 23), Bd. 1, hrsg. vom Presseamt der Hauptstadt Hannover in Zusammenarbeit mit der Städtischen Bauverwaltung, Stuttgart: Aweg Verlag Max Kurz, 1955, S. 20–25
  2. a b Klaus Mlynek: Mittelfeld. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 446.
  3. a b c d Friedrich Lindau: Die PLANO-Häuser in Hannover-Bothfeld, in ders.: Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9, S. 115–123, hier: S. 115f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Helmut Knocke, Hugo Thielen: 1951, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon, Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 31

Koordinaten: 52° 19′ 58,3″ N, 9° 48′ 13,7″ O