Der Verkehrslandeplatz Konstanz (IATA-Code: QKZ, ICAO-Code: EDTZ) liegt nordwestlich der baden-württembergischen Stadt Konstanz. Träger des Flugplatzes ist die Flughafengesellschaft Konstanz GmbH. In Konstanz findet Motor-, Ultraleicht- und Segelflugbetrieb, jedoch kein Linienverkehr statt. Ansässige Unternehmen und Vereine sind die KONAIR Flugbetriebs-GmbH, Ultraleichtflug Konstanz GmbH, Segelfluggruppe Konstanz e. V., der Club der Flieger, sowie der Ortsverband Konstanz im Deutschen Amateur-Radio-Club e. V.
Verkehrslandeplatz Konstanz | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | EDTZ | |
IATA-Code | QKZ | |
Flugplatztyp | Verkehrslandeplatz | |
Koordinaten | 47° 40′ 55″ N, 9° 8′ 14″ O | |
Höhe über MSL | 397 m (1.302 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 4 km nordwestlich von Konstanz | |
Straße | Bundesstraße 33/Reichenaustraße | |
Bahn | Seehas | |
Nahverkehr | Stadtbus-Linien 6, 11, 13, 15 | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1910[1] | |
Betreiber | Flughafengesellschaft Konstanz GmbH | |
Start- und Landebahn | ||
12/30 | 760 m × 50 m Gras |
Verkehrsanbindung
BearbeitenDirekte Anbindung an Autobahn 81 bis Ende in Markelfingen über die B 33 in Richtung Konstanz/Schweiz. Nordöstlich des Platzes befindet sich der Haltepunkt Konstanz-Wollmatingen des S-Bahn-ähnlichen Seehas. An den in der Nähe des Ostendes des Platzes gelegenen Haltestellen Byk-Guldenstraße, Ried/Reichenaustraße und Bahnhof Wollmatingen halten die Stadtbus-Linien 6, 11, 4/13, 13/4 und 15.
Geschichte
BearbeitenIm Januar 1910 wurde ein erster Flugplatz in Konstanz eröffnet. Im Jahr 1919 war Konstanz die erste süddeutsche Stadt mit öffentlichem, regelmäßigem Passagierflugverkehr nach Berlin, später auch nach München und Stuttgart. Die Zahl der Fluggäste war bereits 1923 zwölfmal so hoch wie zwei Jahre zuvor. Konstanz entwickelte sich zu einem "Hauptverkehrsstützpunkt" des künftigen Luftverkehrsnetzes.[2] Von 1925 bis 1940 betrieb die Deutsche Lufthansa einen Linienflug zwischen Konstanz und Frankfurt am Main.
Am 3. Dezember 1958 erfolgte die Zulassung des Flugplatzes als Landeflugplatz für Motorflugzeuge bis zu einem Fluggewicht von bis zu 4000 Kilogramm sowie für Segelflugzeuge, Windenschlepp und Flugzeugschlepp durch das Innenministerium Baden-Württemberg und das Bundesverkehrsministerium.[3]
Einer Statistik des baden-württembergischen Innenministeriums zufolge verzeichnet der Flugplatz für das Jahr 1960 2.631 sowie für 1962 5.401 Starts und Landungen. Damit wurde mit 105 Prozent die prozentual stärkste Steigerung in ganz Baden-Württemberg erreicht.[4]
Im November 1965 wurde er an seinen heutigen Standort verlegt.
Schließung
BearbeitenDem Flugplatz drohte bereits mehrmals die Schließung. Im Jahr 2011 wurde dies im Gemeinderat diskutiert, auf der Fläche sollte ein neues Gewerbegebiet entstehen. Allerdings gab es noch viele Leerstände in der Stadt, also wurde auf eine Schließung verzichtet und 2012 wurde der Pachtvertrag bis 2017 mit einer Option auf weitere fünf Jahre verlängert. Ende 2014 wollte die Stadt Konstanz das alte Gewerbeflächenentwicklungskonzept fortschreiben. Dafür wurde bei einem Stadtentwicklungsbüro ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches aber in der Kritik steht.[5] In diesem wird eine Schließung des Flugplatzes und eine Umwandlung der Grasfläche zu einem Gewerbegebiet empfohlen.[6] Die Stadt Konstanz ist Mehrheitseigner der Flughafen Konstanz GmbH. Sie kann ihrerseits den Vertrag mit einer Frist von zwölf Monaten zum Jahresende kündigen.
Im Jahr 2015 gab es eine Petition für den Erhalt des Flugplatzes. Sie hatte das Quorum mit 11.397 Stimmen für den Erhalt, davon 1.617 aus Konstanz erreicht.[7]
Zwischenfälle
Bearbeiten- Am 26. Juni 2010 stürzte eine Pützer Elster C (Luftfahrzeugkennzeichen D-EDIQ) beim Start vom Flugplatz Konstanz ab, wobei die beiden Insassen starben. Die Maschine des Luftfahrt-Vereins Bottrop war auf dem Weg zum Flugplatz Dinslaken/Schwarze Heide.[8][9]
Literatur
Bearbeiten- Patrick Oelze: Der kurze Traum vom internationalen Flughafen am Bodensee. Konstanzer Luftverkehr in den 20er und 30er Jahren, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 120. Jg. 2002, S. 265–296 (Digitalisat)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Chronik des Flugplatzes. Archiviert vom am 3. Juli 2013; abgerufen am 2. Mai 2013.
- ↑ Stefan Willeke: „Die Technokratiebewegung in Nordamerika und Deutschland zwischen den Weltkriegen“, Lang 1995, S. 190
- ↑ Verein für Geschichte des Hegau: Heimat-Chronik. In: Verein für Geschichte des Hegau e. V. (Hrsg.): Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Band 7. Selbstverlag, Singen (Hohentwiel) 1959, S. 118 und 119.
- ↑ Heimat-Chronik. In: HEGAU - Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebiets zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Heft 1 (17) 1964, Seite 156
- ↑ Flugplatz Konstanz: Flieger zweifelt an Gewerbekonzept
- ↑ Ewiges Tauziehen um den Konstanzer Flugplatz
- ↑ Pro Konstanzer Flugplatz auf openpetition.de, abgerufen am 4. August 2016
- ↑ Zwei Tote bei Absturz eines Motorflugzeugs in Konstanz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zum Unfall der Elster D-EDIQ in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch), abgerufen am 3. April 2017.