Der Kurdische Nationalrat (englisch Kurdish National Council (KNC), kurdisch Encûmena Niştimanî ya Kurdî li Sûriyeyê, Kürzel ENKS, arabisch المجلس الوطني الكردي al-Madschlis al-Watani al-Kurdi) ist ein Oppositionsbündnis aus 14 kurdischen Parteien in Syrien. Die größte Mitgliedspartei ist die Demokratische Partei Kurdistan-Syrien. Die Gründung des Kurdischen Nationalrats, zu Beginn noch aus elf kurdischen Parteien bestehend, geht auf eine Einigung in Arbil am 26. Oktober 2011 unter der Vermittlung Masud Barzanis zurück und folgte damit der kurz vorangegangenen Gründung des Syrischen Nationalrats (SNC).
Encûmena Niştimanî ya Kurdî li Sûriyeyê المجلس الوطني الكردي Kurdischer Nationalrat | |
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Parteivorsitzender | Ibrahim Biro |
Gründung | 26. Oktober 2011 |
Gründungsort | Arbil (Autonome Region Kurdistan) |
Hauptsitz | Qamischli, Arbil |
Ausrichtung | Föderalismus, kurdische Minderheitsrechte |
Internationale Verbindungen | Nationalkoalition syrischer Revolutions- und Oppositionskräfte |
Ziele und Beziehung zur arabischen Opposition
BearbeitenDer KNC setzt sich für eine politisch dezentralisierte Regierungsform in den bestehenden Grenzen Syriens, die verfassungsrechtliche Anerkennung der kurdischen Minderheit, die Entfernung diskriminierender Gesetze gegenüber Kurden und deren vergangener Auswirkungen ein.[1]
Fortwährende Differenzen mit dem SNC über die Rechte der Kurden in einer möglichen Post-Assad-Ära führten 2012 zum Auszug der kurdischen Fraktion aus dem SNC. Zuletzt kam es im Juli 2012 auf einer Konferenz der syrischen Opposition in Kairo zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen beiden Lagern.[2] Kurdische Parteien beschuldigten auch die Türkei, Druck auf den SNC auszuüben, um die kurdische Frage in Syrien zu marginalisieren.[3] Mit Hinblick auf diese Differenzen haben sich vier weitere kurdische Parteien dem KNC angeschlossen und die Gesamtzahl betrug (Stand Januar 2013) 14.[1] Im November 2013 trat der Kurdische Nationalrat mit elf Mitgliedern der Nationalkoalition syrischer Revolutions- und Oppositionskräfte in Istanbul bei.[4]
Der Vorsitz rotiert in regelmäßigen Abständen zwischen den Vorsitzenden der einzelnen Parteien.
Gemeinsam mit der Partei der Demokratischen Union (PYD) repräsentiert der Kurdische Nationalrat die kurdische Opposition in Syrien. In einem Vertrag, wieder unter der Schirmherrschaft Masud Barzanis, versuchte der KNC seine innerkurdischen Differenzen mit der PYD beizulegen. Dieser im Juli 2012 unterzeichnete Vertrag von Arbil soll die gemeinsame Selbstverwaltung der kurdischen Gebiete in Nordsyrien durch das Hohe Kurdische Komitee regeln.[5]
Mitgliedsparteien
BearbeitenName | Vorsitzender |
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Demokratische Partei Kurdistan-Syrien (PDK-S) | Si'ud Mala |
Kurdische Yekîtî Partei in Syrien (Yekîtî) | Ibrahim Biro |
Demokratische Einheitspartei Kurdistans | Kamiran Haj Abdo |
Kurdisch Demokratische Patriotische Partei in Syrien | Tahir Sa'dun Sifûk |
Kurdisch Demokratische Gleichheitspartei in Syrien | Ni'mat Dawud |
Kurdische Demokratische Partei in Syrien (el-Partî) | offen |
Kurdische Reform Bewegung | Feysel Yusuf |
Kurdisch-Demokratische Linke Partei in Syrien | Shalal Gado[1] |
Linke Partei Kurdistan-Syrien | Mahmud Mala |
Kurdische Zukunftsbewegung in Syrien | Siamend Hajo |
Kurdische Zukunftsbewegung in Syrien | Narin Matini |
Syrischer Yezidi Rat |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Kurdish National Council. Carnegie Middle East Center, abgerufen am 26. Juli 2012.
- ↑ Fights break out at Syrian opposition meeting In: Reuters. Abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Kurdish opposition quits Syrian National Council. The Daily Star, abgerufen am 17. August 2012.
- ↑ 11 endamên ENKSê tevlî hevpeymaniya opozîsyonê bûn - See more at: rudaw.net In: Rûdaw; abgerufen am 6. Dezember 2013
- ↑ Kurds seek autonomy in a democratic Syria. BBC News, abgerufen am 17. August 2012.