Eddystone-Leuchtturm

Leuchtturm im Vereinigten Königreich
(Weitergeleitet von Eddystone Lighthouse)

p4

Eddystone Lighthouse
Ort: England England, Ärmelkanal
Lage: Auf einem Felsen, 12 sm südlich von Plymouth
Geographische Lage: 50° 10′ 50,6″ N, 4° 15′ 56,2″ WKoordinaten: 50° 10′ 50,6″ N, 4° 15′ 56,2″ W
Feuerträgerhöhe: 49 m
Feuerhöhe: 41 m
Eddystone-Leuchtturm (Devon)
Eddystone-Leuchtturm (Devon)
Kennung: Fl(2)W.10s
Betriebszeit: seit 1698

Der Eddystone-Leuchtturm (englisch Eddystone Lighthouse) ist ein Leuchtturm vor der Küste von Cornwall. Er gehört zu den bekanntesten Leuchttürmen der Britischen Inseln[1] und steht etwa 14 km vor der Landspitze Rame Head auf den zeitweise überspülten Eddystone Rocks. Der gegenwärtige Leuchtturm ist bereits der vierte an dieser Stelle.

Der Winstanley-Turm (1698–1703)

Bearbeiten

Der erste Leuchtturm wurde zwischen 1696 und 1698 von Henry Winstanley errichtet. Winstanley war als Kaufmann selbst zur See gefahren und kannte deshalb aus eigener Erfahrung die Gefahren, die von der Eddystone-Untiefe ausgingen. Er errichtete auf einem kleinen Felsen einen achteckigen Holzturm. Die Admiralität erkannte die Bedeutung des Seezeichens für die Schifffahrt, so dass wegen des Pfälzischen Erbfolgekriegs ein Kriegsschiff die Bauarbeiter schützen sollte. Dennoch wurde Winstanley 1697 durch einen Freibeuter entführt, er kam jedoch rasch auf Befehl Ludwig XIV. wieder frei, da der Leuchtturm auch für die französische Schifffahrt von Nutzen war. Winstanley hielt sich auch während des großen Sturms von 1703 in dem Turm auf, der diesen zerstörte, so dass Winstanley und fünf andere Menschen in dem Turm ums Leben kamen.[2]

Der Rudyerd-Turm (1709–1755)

Bearbeiten

Danach wurde der Felsen an einen Captain Lovett verpachtet, dem erlaubt wurde, von jedem am neu zu erbauenden Leuchtturm vorbeifahrenden Schiff eine Zollgebühr zu kassieren. Er ließ von John Rudyerd bis 1709 einen neuen Leuchtturm errichten. Rudyerd war ein Kaufmann und hatte keine praktischen Erfahrungen im Bau von Schiffen oder Leuchttürmen, doch sein konisch geformter, hölzerner Turm wurde trotz des schwierigen Baugrunds fertiggestellt und überdauerte mehr als 40 Jahre. Am 2. Dezember 1755 geriet die Spitze des Turms in Brand und konnte trotz der Löschversuche der beiden Leuchtturmwärter nicht gelöscht werden. Der Turm brannte schließlich vollständig nieder, einer der Leuchtturmwärter erlitt bei den Löschversuchen schwere Verletzungen, an denen er wenige Tage später starb.[2]

Smeatons Turm (1759–1882)

Bearbeiten

Nachdem die ersten zwei Bauten aus Holz an dieser Stelle durch Unfälle zerstört wurden, entwarf John Smeaton einen steinernen Leuchtturm. Die Konstruktion orientierte sich an der Wuchsform eines Eichenstammes und bestand aus miteinander durch Schwalbenschwänze verzapften und mit wasserfestem Beton gesicherten Granitblöcken. Der Bau begann 1756 und wurde drei Jahre später fertiggestellt. Der Leuchtturm war 18 m hoch und hatte am Fuß einen Durchmesser von 8 m, der sich an der Spitze auf 5 m verjüngte. Bereits 1863 und 1865 mussten infolge von Sturmschäden Reparaturen vorgenommen werden.[2] Der Leuchtturm stand bis 1877, als festgestellt wurde, dass der Untergrund mittlerweile durch Erosion geschädigt war. Die oberen Teile von Smeatons Turm wurden abgetragen und auf dem Hoe in Plymouth als Denkmal wieder aufgebaut, der Stumpf des Sockels steht heute noch neben dem vierten Turm.

Douglass’ Turm (seit 1882)

Bearbeiten

An seiner Stelle entstand ein vierter Leuchtturm. Gebaut und entworfen hat ihn James Nicholas Douglass, der auf Verbesserungen zurückgriff, die Robert Stevenson entwickelt hatte und die am Leuchtturm von Bell Rock erprobt worden waren. Der vierte Leuchtturm nahm 1882 den Betrieb auf.[2] 100 Jahre später wurde der Betrieb automatisiert. Der gegenwärtige Turm ist 49 m hoch und sein Licht ist 22 Seemeilen weit zu sehen.

Er wurde 1991 von der American Society of Civil Engineers in die List of Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen.

Zuständig für den Betrieb ist die öffentliche Leuchtfeuerverwaltung Trinity House.

Alte Ansichten

Bearbeiten

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Eddystone Light – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Trinity House: Eddystone. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2014; abgerufen am 3. Juni 2013.
  2. a b c d Leuchtthurmtragödien, Vossische Zeitung, 23. Dezember 1902.