Die Einkommensäquivalente, auch Vollzeitbeschäftigtenäquivalente[1], ist ein im Tourismus angewendeter Indikator, der zu Ermittlung der Wirkung und des Verhältnisses der Ausgaben der Besucher einer bestimmten Region (z. B. einer Nationalparkregion) auf das bzw. zum Einkommen der ansässigen Bevölkerung herangezogen wird. Dazu wird die durch die Besucher der betreffenden Region generierte Wertschöpfung durch das durchschnittliche Einkommen je Einwohner in dieser Region dividiert.[2][3]
Beispiel
BearbeitenAnhand eines Beispiels aus dem Nationalpark Bayerischer Wald soll die Bedeutung und Berechnung Einkommensäquivalente verdeutlicht werden.[3]
Folgende Kenngrößen werden für die Berechnung benötigt:
- Einwohnerzahl der Nationalparkregion Bayerischer Wald: 32.617
- Volkseinkommen insgesamt: 469,3 Mio. Euro
- Wertschöpfung durch die Besucher des Nationalparks: 13.508.000 Euro
Aus den ersten beiden Kenngrößen ergibt sich ein durchschnittliches Einkommen von 14.387 Euro.
Nun werden das durchschnittliche Einkommen von 14.387 und die Wertschöpfung von 13.508.000 Euro in die Berechnung eingesetzt:
13.508.000 €/ 14.387 € = 938,9.
Folglich ist das Einkommen von etwa 939 Personen vom Tourismus im Nationalpark Bayerischer Wald abhängig.
Literatur
Bearbeiten- Hubert Job, Manuel Woltering, Bernhard Harrer: Regionalökonomische Effekte des Tourismus in deutschen Nationalparken. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz. Bonn-Bad Godesberg 2009.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald (Hrsg.): Der Nationalpark Bayerischer Wald als regionaler Wirtschaftsfaktor (Kurzfassung), Grafenau 2008, S. 13
- ↑ Argumente für neue Nationalparks
- ↑ a b Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.); Job, Hubert; Woltering, Manuel; Harrer, Bernhard: Regionalökonomische Effekte des Tourismus in deutschen Nationalparken, Bonn-Bad Godesberg 2009, S. 85