Bahnstrecke Haifa–Beirut–Tripoli

Normalspur-Eisenbahnstrecke außer Betrieb

Die Bahnstrecke Haifa–Beirut–Tripoli (HBT-Linie) verband die genannten Städte von 1942 bis 1946 über insgesamt 229 km und war in Normalspur ausgeführt.

HBT-Linie Haifa–Beirut–Tripoli
Klippe von Rosch haNiqra
Klippe von Rosch haNiqra
Streckenlänge:226 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
Küstenbahn der Hauptlinie
von Tel Aviv wie ehemals per
Sinai- und Ostbahn von Kairo
Bahnhof
-2,8 Haifa Bat Gallim
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
-2,7 Karmel
Abzweig geradeaus, nach links und von links
Haifa Hafen
Abzweig geradeaus und von links
← Haifa Pier
Bahnhof
-1,5 Haifa Merkaz – haSchmonah ab 1937
ehemaliger Bahnhof
0,0
0,0
Haifa Mizrach (Ost) 1904–1990er Jahre
heute Israelisches Eisenbahnmuseum
Strecke mit Straßenbrücke
Kvisch (Golfroute)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
→ Gleis zur Ölmühle Schemen
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
← Anschluss Steinbruch
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Haifa Rangierbahnhof
Abzweig geradeaus, nach links und von links
↔ Anschluss Raffinerie und Kraftwerk
Strecke mit Straßenbrücke
Gescher Paz im Zuge des Rechov Cheletz
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
2,0 Jesreʾeltalbahn, Zweigstrecke der
Hedschasbahn nach Darʿa
Abzweig geradeaus und nach links
→ Qischonhafen und Mispanot Israel
Abzweig nach halblinks und nach halbrechts
Strecke von halblinksStrecke von halbrechts
↔ Kvisch mit ← Karmeltunnel
KreuzungStrecke von rechtsStrecke Ende Hochstrecke
Luftseilbahn haRakkavlit
BahnhofKopfbahnhof StreckenendeBahnhof
Haifa Merkazit haMifratz seit 2001
Strecke nach rechtsStrecke von linksStrecke nach rechts
Neue Jesreʾeltalbahn nach Beit Scheʾan
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5,0 Qischon
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← Anschluss Iraq-Petroleum-Raffinerie
BaZa"N und Deschanim-Chemiewerk
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Bahnstrecke Haifa–Nazareth
nach Nazareth seit 2020 in Bau
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5,4
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeBetriebs-/Güterbahnhof Streckenende
5,5 Qischon Ausbesserungswerk (PR/RI)
Bahnhof
7,4 Haifa Chutzot haMifratz seit 2001
Bahnhof
8,0 Haifa Qirjat Chaim seit 1937
Bahnhof
9,1 Qirjat Motzkin seit 1937
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
17,4 Mischmar haJam
Abzweig geradeaus und nach rechts
Karmielbahn nach Karmiel
Brücke über Wasserlauf
18,7 Naʿaman
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und ehemals nach linksKopfbahnhof Streckenende und quer (Strecke außer Betrieb)
19,1 Abzweig Naʿaman nach Akko
 Kopfbahnhof 1913–1915, 1919–1948
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
20,2 ← britische Militärbasis al-Manschiyya
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
20,6 → britische Militärbasis al-Manschiyya
Bahnhof
20,7 ʿAkko seit 1941 (Durchgangsbahnhof)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
23,0 Bustan haGalil
ehemaliger Bahnhof
Atar Jasaf
ehemaliger Bahnhof
26,5 Schavei Zion
ehemaliger Bahnhof
29,0 Naharija Darom (Süd)
Bahnhof
29,5 Naharija
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
34,5 az-Zib 1942–1948 HBT-Betriebswerk
seit 1948 Betzet
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
37,36 ← Anschlussgleis der Britischen Armee
Tunnelanfang (Strecke außer Betrieb)
Klippen von Rosch haNiqra
Kilometer-Wechsel (Strecke außer Betrieb) (im Tunnel)
39,9 Betriebswechsel: ↑ Palestine Railways //
War Department / ab 1946 Libanon
Grenze (Strecke außer Betrieb) (im Tunnel)
39,9 Grenze Israel (Mandats-Palästina) /
Libanon (Mandats-Libanon)
Tunnelende (Strecke außer Betrieb)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
44,0 Naqura
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Iskandarouna
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
55 Mansouri
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
59 Raʾs al-ʿAin
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
ar-Raschidiya
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
67 Tyrus
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
72 Burghliye (البرغلية)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
76 Bordsch el-Haoua (برج الهوا)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Litani
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Maṭariyat al-Schūmār
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
85 Inṣāriyya
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
89 Sarafand
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
ʿAddūsiyya (العدوسية)
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
← Anschlussgleis Raffinerie Zahraniye
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
99 Ghāziyya (غازية)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
102 Sayda
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
117 Nahr al-Awali
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
← Raʾs an-Nabi Younes
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
108 Bardscha
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Dschiye
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Saʿadiyat (السعديات)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Nahr ad-Damur
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
117 Damur
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Khalde
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Tahwitet el-Ghadir
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Libanonbahn von Damaskus
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
129 Hadath
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)
Strecke (außer Betrieb)Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
-3,0 Beirut-Maritime 5 m ü.d.M
(Normalspur seit 1942)
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
-2,0 Beirut Port
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
135,5
0,0
Beirut-St-Michel Libanonbahn Ende
Abzweig geradeaus, nach links und von links (Strecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
↔ Libanonbahn
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
129 al-Dora (الدورا)
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
127,6 → ʿAmaret Chalhub
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
124 Dschdaide
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
122 Antelias
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
119 Dbayeh
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
117 Nahr al-Kalb
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
115 Ḏuq Mikayel
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
110 Dschunie
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
109 Maʿameltayn (معاملتين; zu Dschunie)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
107 Tabardscha
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
104 Buwār (بوار)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Abraham
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
103 Nahr Ibrahim
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
97 Dschbail
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
94 ʿAmschit
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
83 Batrun
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Nahr el-Jaouz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
81 Kubba
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
76 Hannusch (حنوش)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Raʾs Schikka-Tunnel etwa 1500m
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
68 ← Schikka Zementfabrik
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
66 Schikka
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
60 Enfeh
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
50 Al-Qalamun
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
45 Abu Khalakheh
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
43 Al-Bahssas
Abzweig geradeaus, nach links und von links (Strecke außer Betrieb)
↔ Hafen Tripoli
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
41 Tripoli
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke nach Homs und Istanbul

Rahmenbedingungen

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Die Strecke war eine Verlängerung der Bahnstrecke Haifa–Akko der Hedschasbahn ab Qirjat Motzkin nach Norden. Seit 1937 lag hier ein Dreischienengleis, das die Fahrt mit normalspurigen Fahrzeugen erlaubte. Mit der HBT-Linie wurde die Lücke in der normalspurigen Verbindung zwischen der Türkei und Ägypten geschlossen. Bis dahin musste aller Verkehr in dieser Verbindung zwischen Damaskus und Haifa die schmalspurige Hedschasbahn nutzen. Anlass für den Bau war, nach dem Syrisch-Libanesischem Feldzug (Juni 1941) des Vereinigten Königreichs dessen Einfluss östlich und nördlich des Sueskanals im Zweiten Weltkrieg zu konsolidieren, der zuvor u. a. durch französische Truppen in Syrien gefährdet war, die sich zugunsten des mit Deutschland verbündeten Vichy-Regimes erklärt hatten.

Trassierung

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Verschiedene Trassen wurden in Erwägung gezogen. Der nördlichste Punkt, den eine normalspurige Strecke von Ägypten kommend, erreichte, war Haifa. Die südlichsten Punkte, die von der aus der Türkei kommenden normalspurigen Bagdadbahn erreicht werden konnten, waren Tripoli an der Mittelmeerküste und Rayak in den Bergen des Libanon. Gegen die in Luftlinie kürzere Verbindung nach Rayak sprach die gebirgige Topografie, die viele Ingenieurbauten erfordert hätte und dass in erheblichem Umfang in hartem Basaltgestein hätte gearbeitet werden müssen. Da die Briten sowieso die Seehoheit hatten, fiel die Entscheidung zu Gunsten einer Strecke entlang der Küste.[1] Die Bahn musste allerdings an manchen Stellen so nahe an das Meer gebaut werden, dass bei stürmischer See Wellen gegen Züge schlugen und es während der wenigen Betriebsjahre zu mehreren Ausspülungen der Trasse kam. Die Strecke dürfte auch die einzige sein, die je von einem U-Boot torpediert wurde (der Schaden soll minimal gewesen sein).

Die Strecke wurde ab September 1941 durch Eisenbahn-Militär-Kontingente aus dem Britischen Commonwealth und Zivilingenieure auf Rechnung des War Office gebaut. Den Abschnitt Haifa-Beirut errichteten südafrikanische Zivilingenieure, die Strecke Beirut-Tripoli australisches Militär. Die Tunnel wurden von Bergleuten aus südafrikanischen Goldminen gebaut.[2]

Das Schmalspurgleis von Haifa nach Akko wurde bis zum Anschluss Naʿaman als Dreischienengleis ausgebaut (19 km) und von dort die normalspurige Strecke nach Norden weiter geführt. Im südlichen Abschnitt, Haifa-Beirut, entstanden sieben größere, acht kleinere Brücken und 98 Durchlässe. Im nördlichen, Beirut-Tripoli, mussten neun größere und zahlreiche kleinere Brücken errichtet werden. Außerdem war eine Reihe von Tunneln anzulegen. Die Bauzeit betrug etwa ein Jahr, sechs Monate weniger als ursprünglich geschätzt.

Die Strecke wurde abschnittsweise für den Betrieb freigegeben:

  • Tripoli-Schikka am 22. Juli 1942
  • Haifa-Beirut im August 1942
  • Die Gesamtstrecke am 22. Dezember 1942. Dazu fand eine offizielle Zeremonie statt.

Die Strecke wurde durch Militär und mit Fahrzeugen des Militärs betrieben und diente fast ausschließlich dem militärischen Verkehr. In der Praxis wurden Personenzüge von HBT-Lokomotiven und -Personal bis Haifa gefahren, also auch über den kurzen Dreischienenabschnitt nördlich von Haifa, der zur Palestine Railways (PR) gehörte. Bei den übrigen Zügen fand der Personal- und Lokwechsel in Tel Achsiv (Azzib/az-Zib), heute: Betzet, nördlich von Naharija statt, wo die HBT ein großes Depot und einen Verschiebebahnhof betrieb. Südlich von Tel Achsiv wurden die Züge mit PR-Lokomotiven und -Personal gefahren. Die anderen großen Bahnbetriebswerke wurden in Bahsas, südlich von Tripoli, und in Beirut eingerichtet.

Am 1. Juli 1945 wurde schließlich die HBT-Linie zwischen Haifa und Naharija mit einem Eröffnungszug für den zivilen Verkehr freigegeben. Auf der Gesamtstrecke gab es aber nie Zivilverkehr. Die britischen Militärbehörden lehnten die Öffnung des durchgehenden Verkehrs von Istanbul nach Kairo ab. So verkehrte der Taurus-Express ab 1946 zweimal wöchentlich mit Kurswagen nach Tripoli, und die Passagiere wurden im Anschluss auf der Straße nach Haifa weiterbefördert. 1948 sind die Kurswagen nach Tripoli nicht mehr verzeichnet. 1949 betrachtete die internationale Fahrplankonferenz – entgegen allen inzwischen stattgefundenen politischen Umbrüchen im Nahen Osten (siehe Palästinakrieg) – die Unterbrechung der Strecke noch als provisorisch.

Fahrzeuge

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Seit ca. 1943 fuhren erstmals auch Diesellokomotiven die HBT-Linie. Von Whitcomb gebaut, leisteten sie 650 PS.

Für die HBT-Linie wurden Personenwagen der Breitspur von der Great Indian Peninsula Railway importiert und vor Ort für Normalspur umgearbeitet.

Die HBT-Linie wurde nördlich der späteren israelischen Staatsgrenze Ende 1946 von Großbritannien für 5 Mio. an den Libanon verkauft und durch die Eisenbahn Damas–Hama et Prolongements (D.H.P.) weiter betrieben. Im Juni des gleichen Jahres stellte das britische Militär den Betrieb der HBT-Linie nördlich von Tel Achziv / Betzet ein. Der Grenzübergang zum Libanon sollte nie wieder befahren werden.

Die in Palästina gelegene Strecke wurde zwei Jahre später in das Netz der Rakkevet Israel (RI) integriert und bildet heute den nördlichen Ast der Küstenbahn von deren Haupt-Nord-Süd-Verbindung Naharija–Beʾer Scheva.

Prominentestes bauliches Relikt der nördlich von Betzet abgetragenen Strecke sind die Tunnel in der in das Mittelmeer hineinragenden Klippe von Rosch haNiqra (arabisch Raʾs an-Naqura). Durch einen von diesen verläuft die Grenze zwischen Israel und dem Libanon.

Literatur

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  • Paul Cotterell: The Railways of Palestine and Israel. Tourret Books, Abington 1986, ISBN 0-905878-04-3
  • Neil Robinson: World Rail Atlas. Bd. 8: ‹The Middle East and Caucasus›. 2006.
  • Walter Rothschild: Arthur Kirby and the last years of Palestine Railways: 1945–1948, Berlin: Selbstverlag, 2009, zugl. London King’s College Diss., 2009.

Einzelnachweise

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  1. Rothschild, Kap. 6, Abschnitt (B).
  2. Rothschild, Kap. 6, Abschnitt (B).