E-Meter

von der Scientology-Organisation verwendetes Gerät
(Weitergeleitet von Elektropsychometer)

Das E-Meter, Elektropsychometer, Elektrometer oder Hubbard-Elektroskop[1] ist ein von der Scientology-Organisation verwendetes Gerät, das mit Hilfe von zwei in den Händen gehaltenen Elektroden Änderungen des elektrischen Widerstands des Körpers als Zeigerbewegung sichtbar macht.[2][3] Ein medizinischer Nutzen des Gerätes ist nicht nachweisbar.

Mark Super VII Quantum E-Meter

Die veröffentlichten Schaltungsskizzen[1][4] beschreiben ein Gerät zur Anzeige von Änderungen des Gleichstromwiderstands zwischen den Elektroden mit einem Zeigerinstrument. Durch Potentiometer auf der Frontseite des Geräts können der Nullpunkt und die Verstärkung der Messschaltung eingestellt werden. Dadurch kann der Bediener sowohl die Position des Zeigers als auch die Stärke des Zeigerausschlags einstellen. Der Zeigerausschlag kann auch durch Schwitzen und durch den Druck des Probanden auf die Handelektroden beeinflusst werden.[5]

Verwendung

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Scientologen geben an, aus den Bewegungsmustern auf psychische Zustände schließen zu können sowie die Störgrößen zu kennen und kompensieren zu können. Diese Schlüsse werden hauptsächlich bei Auditing-Sitzungen verwendet, um den Clear-Zustand zu erreichen.

Weder die Methodik der Messung noch die Messgröße sind von der arrivierten Medizin anerkannt[6].

Da der Hautwiderstand der größte Widerstand zwischen den Elektroden ist,[7][8] geben Kritiker Scientologys an, in der Verwendung des E-Meters Parallelen zu einem Lügendetektortest zu sehen, da dort die elektrodermale Aktivität gemessen wird.

Wissenschaftliche Nachweise, speziell zum E-Meter und zu einer diesbezüglichen Aussagekraft des Gerätes, fehlen. Der Endbericht einer der Enquête-Kommissionen des Deutschen Bundestags bezeichnete das Gerät als „wissenschaftlich wertlos“.[9] In einem Urteil des United States District Court, District of Columbia wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das E-Meter keinen nachgewiesenen Nutzen in der Diagnose, Behandlung oder Vorbeugung gegen eine Krankheit hat und dass es aus medizinischer oder wissenschaftlicher Sicht nicht zur Verbesserung von körperlichen Funktionen beiträgt.[10]

Scientology verlangt nach einer Preisliste aus dem Jahr 2003 für das Modell Mark Super VII Quantum E-Meter einen Preis von 7428 Euro, die Produktionskosten des Produktes werden auf etwa 100 Euro geschätzt.[11][12]

Literatur

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  • Bryan R. Wilson: Religiöse Sekten. Kindler, München 1970 (Kindlers Universitäts Bibliothek)
  • Patent US3290589: Device for measuring and indicating changes in resistance of a living body. Erfinder: L. R. Hubbard.
  • Patent US2684670: Electropsychometer or bioelectronic instrument. Erfinder: Volney G. Mathison (Das Ur-E-Meter).
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Commons: E-Meter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Secrets of Scientology: The E-Meter. cs.cmu.edu, 11. Januar 2008.
  2. Bericht 2007. (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive; PDF; 2,6 MB) Bundesamt für Verfassungsschutz, S. 317.
  3. Frank Nordhausen, Liane von Billerbeck: Scientology: Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will. S. 194
  4. Patent US3290589: Device for measuring and indicating changes in resistance of a living body. Erfinder: L. R. HUBBARD.
  5. Stellman: Encyclopaedia of occupational health and safety. Band 2, Physiological Effects 40.3 International Labour Office 4 Sub edition. ISBN 91-630-5495-7
  6. Ingo Heinemann: Die Scientology – Sekte und ihre Tarnorganisationen. ABI, Stuttgart 1979.
  7. J. Patrick Reilly, Hermann Antoni: Electrical stimulation and electropathology. Cambridge Univ. Pr., 1992, ISBN 0-521-41791-0, S. 35 ff.
  8. Rainer Schandry: Lehrbuch der Psychophysiologie. BeltzPVU, 1998, ISBN 3-621-27416-2, S. 187 ff.
  9. Endbericht der Enquete-Kommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ des Deutschen Bundestags „wissenschaftlich wertlos“ (RTF; 80 kB)
  10. United States District Court, District of Columbia (333 F. Supp. 357): “The E-meter has no proven usefulness in the diagnosis, treatment or prevention of any disease, nor is it medically or scientifically capable of improving any bodily function.”
  11. Frank Nordhausen, Liane von Billerbeck: Scientology: Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will, Christoph Links Verlag, Berlin 2008, S. 194 bei Google bücher
  12. Thomas C. Tobin: Scientology: The cornerstones. St. Petersburg Times online, 28. Oktober 1998; abgerufen am 22. April 2007.