Bunter Schachtelhalm

Art der Gattung Schachtelhalme (Equisetum)
(Weitergeleitet von Equisetum variegatum)

Der Bunte Schachtelhalm (Equisetum variegatum)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schachtelhalme (Equisetum) innerhalb der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae).

Bunter Schachtelhalm

Bunter Schachtelhalm (Equisetum variegatum)

Systematik
Farne
Klasse: Equisetopsida
Ordnung: Schachtelhalmartige (Equisetales)
Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae)
Gattung: Schachtelhalme (Equisetum)
Art: Bunter Schachtelhalm
Wissenschaftlicher Name
Equisetum variegatum
Schleich.

Merkmale

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Illustration
 
Bunter Schachtelhalm (Equisetum variegatum)
 
Stängel und Blattscheiden

Der Bunte Schachtelhalm ist eine immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Die 2 bis 3 Millimeter dicken, rauen, aufrechten Sprosse sind höchstens am Grunde verzweigt und erreichen Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern. Die Internodien sind grün und haben sieben bis neun Rippen. Die Blattscheiden sind glocken- bis trichterförmig, etwas abstehend, die unteren schwarz, die oberen grün mit breiter schwarzer Querbinde. Die Scheidenzähne stehen aufrecht, frei und fallen nicht ab. Die Zentralhöhle hat einen Durchmesser von ¼ bis ⅓ des Stängeldurchmessers. Die Sporangienähre ist 5 bis 7 Millimeter lang, eiförmig und oben spitz. Die Sporangientriebe erscheinen von April bis August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 216.

Ökologie

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Beim Bunten Schachtelhalm handelt es sich um einen Chamaephyten.

Vorkommen

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Das Verbreitungsgebiet des Bunten Schachtelhalmes ist circumpolar. Er ist von Eurasien über Grönland bis Nordamerika weitverbreitet. In Europa findet man ihn von der Arktis südwärts bis in die Pyrenäen, die Südalpen und bis Ungarn und Rumänien. Er kommt in Europa in fast allen Ländern vor und fehlt nur in Portugal, Luxemburg, der Slowakei, in Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Albanien, Bulgarien und im europäischen Teil der Türkei.[2] In Mitteleuropa ist der Bunte Schachtelhalm besonders in den Alpen verbreitet und steigt im Kanton Wallis bis in Höhenlagen von 2570 Metern auf.[3] Sie ist in Mitteleuropa ein arktisches Relikt aus der Würm-Eiszeit und ist in vielen Gebieten heute im Rückgang begriffen.

Der Bunte Schachtelhalm ist eine lichtliebende Pionierpflanze und wächst besonders auf sandig-kiesigen Flussalluvionen, in Flachmooren, in Kiesgruben an Ufern und in Quellfluren. Er ist eine Kennart der Ordnung Tofieldietalia.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4+w (nass aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]

Systematik

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Die Erstbeschreibung von Equisetum variegatum erfolgte 1807 durch Johann Christoph Schleicher in F. Weber und D. M. H. Mohr: Botanisches Taschenbuch, 60, S. 447.[5] Das Artepitheton variegatum bedeutet „bunt“ und bezieht sich auf den Kontrast der schwarzen Blattscheiden mit weißen Zähnen gegen den grünen Stängel.

Je nach Autor gibt es von Equisetum variegatum etwa zwei Unterarten:

  • Equisetum variegatum subsp. alaskanum (A.A.Eaton) Hultén[5]
  • Equisetum variegatum Schleich. ex F.Weber & D.Mohr subsp. variegatum[5]

Trivialnamen

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Der deutschsprachige Trivialname Bunter Schachtelhalm ist die Übersetzung des botanischen Namens. Für den Bunten Schachtelhalm bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Holzgras (Schlesien), Schaftheu und Schlotter (Schlesien).[6]

Literatur

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  • Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 9. völlig neu bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2002, ISBN 3-8274-0917-9.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe, Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  • Josef Dostál: Equisetaceae. In: Karl Ulrich Kramer (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I, Teil 1: Pteridophyta, Spermatophyta, Paul Parey, Berlin/Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 1: Pteridophyta (Psilotaceae to Azollaceae). Akateeminen Kirjakaupa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1972.

Einzelnachweise

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  1. Equisetum variegatum Schleich. ex F. Weber & D. Mohr, Bunter Schachtelhalm. auf FloraWeb.de
  2. Maarten J. M. Christenhusz & E. von Raab-Straube (2013+): Polypodiopsida. Datenblatt Equisetum variegatum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. Josef Dostál: Equisetum. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2. Seite 60–62.
  4. Equisetum variegatum Schleich. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 19. März 2021.
  5. a b c Michael Hassler: Datenblatt bei World Ferns. Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 11.0 vom 5. Dezember 2020.
  6. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 142.(online).
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Commons: Bunter Schachtelhalm (Equisetum variegatum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien