Erdöl/Tabellen und Grafiken

Tabellen und Grafiken zu Erdöl
(Weitergeleitet von Erdölreserve)

Hier werden Tabellen und Grafiken mit genauen Angaben zum Thema Erdöl dargestellt.

Entwicklung des weltweiten Energieverbrauchs nach Energieträger

Überblick

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Nach dem Einbringen der Bohrung in eine ölführende Lagerstätte und dem Ausfördern der Bohrspülung fließt das Öl aufgrund des natürlichen Lagerstättendruckes zu den Förderbohrungen und gelangt eruptiv an die Erdoberfläche.

Bei schlechten Lagerstättenbedingungen, wie schnell abfallender innerer Druck oder großer Fließwiderstand in der Lagerstätte, kommt die Eruptivförderung häufig schnell zum Stillstand.

Als einfachste Maßnahme zur Erhaltung der Förderleistung werden Tiefpumpen eingesetzt.

Diese Phasen der Ölförderung eines Feldes bezeichnet man als Primärförderung. Mit der Primärförderung können im Durchschnitt 5 – 10 % des ursprünglich in der Lagerstätte vorhandenen Öls gefördert werden.

Im Jahr 2022 wurden von den weltweit 40 größten Förderländern 4.407 Millionen Tonnen Erdöl gefördert (2011: 4.008 Millionen Tonnen, 2016: 4.377 Millionen Tonnen).

Die bedeutendsten Förderländer waren:

Diese Länder hatten zusammen einen Anteil von 54 Prozent an der Weltförderung. Nennenswerte Fördergebiete in Europa befinden sich in Norwegen und Großbritannien.

Die Höchststände der Erdölförderung liegen bei zwei der fünf größten Produzenten bereits einige Jahrzehnte zurück. Russland förderte 1987 mit 569,5 Millionen Tonnen (Sowjetunion 1987 = 625,2 Millionen Tonnen) die höchste Menge der Geschichte und der Iran 1974 mit 303,2 Millionen Tonnen den eigenen Höchststand.

Die förderfähigen Reserven einschließlich Ölsand und Schweröl wurden von British Petrol (BP) 2016 auf weltweit 240,7 Milliarden Tonnen geschätzt. Davon entfielen 17,4 % auf Venezuela, 15,6 % auf Saudi-Arabien und 10,0 % auf Kanada.

2016 wurden weltweit 4,418 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht. Den größten Anteil am Verbrauch hatten die USA mit 19,5 %, die Volksrepublik China mit 13,1 % und Indien mit 4,8 %. Die weltweit exportierte Menge betrug 2,228 Milliarden Tonnen.

Den größten Anteil am Export hatten Saudi-Arabien (17,1 %), Russland (11,4 %) und der Irak (8,5 %). Die größten Importeure waren die USA (17,1 %), die Volksrepublik China (16,5 %) und Indien (9,4 %).[1][2]

In Deutschland wurden 2011 insgesamt 2,7 Millionen Tonnen Erdöl gefördert (2010: 2,5 Millionen Tonnen).[3][4] Das sind 33,8 % der Fördermenge des Jahres 1968, als die deutsche Erdölförderung mit 8,0 Millionen Tonnen ihren Höchststand erreichte. Laut Energiestudie 2010 der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe lagen die zu gegenwärtigen Preisen und mit der heutigen Fördertechnologie gewinnbaren deutschen Erdölreserven 2010 bei insgesamt 41 Millionen Tonnen. Die wirtschaftlich und technisch nicht förderbaren, sowie nicht nachgewiesenen, aber geologisch möglichen Erdölressourcen betrugen 20 Millionen Tonnen. In Südhessen werden im Jahr 2023 Untersuchungen an einem neu entdeckten Erdölfeld vorgenommen.[5]

Da seit den 1980er-Jahren weltweit mehr Erdöl verbraucht als gefunden wird, sind auch die Zeitangaben problematisch, die besagen, dass unter derzeitigen Voraussetzungen – das heißt bei unverändertem Verbrauch (statische Reichweite) – die Erdölreserven einschließlich Ölsand und Schwerstöl 2011 noch für 56 Jahre reichen werden. Zudem ist dies irreführend, da der tägliche Erdölverbrauch im Laufe der letzten Jahrzehnte beständig gestiegen ist und sich dieser Trend durch das große Wirtschaftswachstum, vor allem der Volksrepublik China und Indiens verstärkt hat. Des Weiteren ist es nach Ansicht von Experten unwahrscheinlich, dass in Zukunft noch größere Ölfelder gefunden werden, die den Bedarf decken könnten. Andere Erdölvorkommen wie Ölsand würden zwar noch länger reichen, erfordern aber einen viel höheren Energieaufwand beim Abbau.

Förderung

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Förderung in Millionen Tonnen[6]
Land 1970 1980 1990 2000 2010 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Anteil
in %
2022
Kanada  Kanada 70,1 83,3 92,8 125,1 160,6 216,1 218,8 236,6 257,7 263,5 252,0 266,6 274,0 6,2
Mexiko  Mexiko 24,2 107,2 145,2 170,3 145,6 127,7 121,5 109,6 102,4 95,0 95,1 96,5 97,7 2,2
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 533,5 480,2 416,6 347,6 333,1 567,1 542,6 574,3 669,7 751,2 713,3 715,2 759,5 17,2
Argentinien  Argentinien 20,0 25,3 25,4 41,3 33,3 30,0 28,6 27,2 27,5 28,8 27,7 29,1 32,8 0,7
Brasilien  Brasilien 8,8 9,9 34,1 67,1 111,6 132,2 136,7 142,6 140,6 151,2 159,3 156,9 163,1 3,7
Kolumbien  Kolumbien 11,8 6,8 23,4 36,3 41,4 53,0 46,8 45,0 45,6 46,7 41,3 38,8 39,7 0,9
Ecuador  Ecuador 0,2 11,0 15,5 21,6 26,1 29,1 29,5 28,5 27,7 28,5 25,8 25,3 25,8 0,6
Peru  Peru 3,9 10,2 6,8 5,2 7,3 6,5 5,8 5,7 5,9 6,1 5,5 5,3 5,4 0,1
Venezuela  Venezuela 197,2 117,3 117,8 160,3 145,8 147,6 132,6 113,6 84,3 52,7 33,6 34,4 37,3 0,8
Norwegen  Norwegen 25,0 82,1 160,1 98,6 87,6 90,3 88,9 83,3 79,8 92,1 93,9 89,0 2,0
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 0,2 80,5 91,6 126,2 63,0 45,3 47,4 46,6 50,9 51,8 49,0 40,9 36,2 0,8
Aserbaidschan  Aserbaidschan 12,5 14,1 51,3 42,0 41,4 39,1 39,2 38,0 35,0 35,3 33,3 0,8
Kasachstan  Kasachstan 25,8 35,3 79,7 79,5 78,0 86,2 90,4 90,6 85,7 85,9 84,1 1,9
Russland  Russland bzw. UdSSR 353,0 603,2 515,9 326,7 512,3 544,6 558,5 558,5 567,9 573,4 524,4 538,8 548,5 12,4
Turkmenistan  Turkmenistan 5,7 7,3 11,1 13,2 13,2 13,1 12,5 12,2 10,4 11,6 11,6 0,3
Iran  Iran 192,6 74,2 162,8 191,7 212,0 180,2 216,1 231,9 219,6 158,6 144,4 168,8 176,5 4,6
Irak  Irak 76,3 131,1 105,3 128,8 120,8 195,6 217,6 222,4 227,0 234,2 202,0 200,8 221,3 5,0
Kuwait  Kuwait 151,8 86,8 46,8 109,9 123,4 148,2 152,7 145,0 146,8 143,4 131,2 129,9 145,7 3,3
Oman  Oman 16,4 14,1 34,2 47,0 42,2 48,0 49,3 47,6 47,8 47,3 46,1 46,8 51,4 1,2
Katar  Katar 18,1 23,7 21,1 40,2 70,9 77,4 77,6 74,8 75,1 72,3 71,7 72,8 74,1 1,7
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 192,2 509,8 342,6 438,5 463,3 568,0 586,7 559,3 576,8 556,6 519,6 515,0 573,1 13,0
Vereinigte Arabische Emirate  VAE 37,8 83,8 93,2 121,5 134,2 175,1 181,6 174,9 176,0 179,9 165,9 163,4 181,1 4,1
Algerien  Algerien 48,3 51,5 58,4 66,8 73,8 67,2 68,4 66,6 65,3 64,3 57,6 58,2 63,6 1,4
Angola  Angola 5,1 7,4 23,4 36,9 88,9 88,2 85,8 81,6 74,1 69,1 64,6 57,1 57,8 1,3
Tschad  Tschad ... ... ... ... 6,4 5,8 6,1 5,2 6,1 6,7 6,6 6,1 6,5 0,1
Kongo Republik  Republik Kongo 0,0 3,2 8,0 13,5 16,0 11,9 11,9 13,8 16,9 17,2 15,8 14,0 13,8 0,3
Agypten  Ägypten 16,4 29,8 45,5 38,9 35,0 35,4 33,8 32,2 32,8 31,8 31,1 29,6 29,9 0,7
Äquatorialguinea  Äquatorialguinea 5,7 14,5 12,1 10,3 9,0 8,1 7,4 7,4 6,1 5,5 0,1
Gabun  Gabun 5,4 8,9 13,5 13,8 11,6 10,7 11,0 10,5 9,7 10,9 10,4 9,0 9,5 0,2
Libyen  Libyen 159,5 88,3 67,2 69,5 84,6 20,5 19,3 43,8 54,9 57,8 20,0 59,6 51,0 1,2
Nigeria  Nigeria 53,4 101,7 87,5 106,5 122,0 105,7 91,3 94,4 96,3 101,1 88,4 78,4 69,0 1,6
Sudsudan  Südsudan 7,3 6,8 7,3 7,1 8,4 8,1 7,5 6,9 0,2
Australien  Australien 8,7 21,8 30,3 37,1 24,6 16,8 15,4 13,9 14,7 19,3 19,1 18,4 17,5 0,4
Brunei  Brunei 6,7 11,7 7,4 9,5 8,4 6,2 5,9 5,5 5,4 5,9 5,4 5,2 4,5 0,1
China Volksrepublik  Volksrepublik China 30,7 106,0 138,3 162,6 203,0 214,6 199,7 191,5 189,3 191,6 194,8 198,9 204,7 4,6
Indien  Indien 6,8 9,4 34,2 34,2 41,2 41,2 40,6 40,4 39,5 37,5 35,1 34,0 33,0 0,7
Indonesien  Indonesien 43,1 79,0 74,4 71,8 48,6 40,6 42,6 40,9 39,5 38,2 36,4 33,8 31,4 0,7
Malaysia  Malaysia 0,9 13,2 29,5 33,6 33,1 32,2 33,3 32,9 32,5 30,6 28,3 26,0 25,5 0,6
Thailand  Thailand 2,4 7,1 15,2 17,6 18,1 17,6 17,0 16,9 15,1 14,1 11,6 0,3
Vietnam  Vietnam 2,7 16,5 15,3 17,2 15,5 13,9 12,4 11,4 10,0 9,5 9,3 0,2
Deutschland  Deutschland[7] 7,5 4,6 3,6 3,1 2,5 2,4 2,3 2,2 2,0 1,9 1,8 1,8 k. A. k. A.
Welt 2.358,9 3.091,1 3.157,9 3.598,0 3.978,1 4.364,8 4.377,0 4.384,9 4.487,6 4.479,2 4.175,5 4.229,8 4.407,2 100,0

Für die Jahre 2020, 2016 und weitere gibt BP unterschiedliche Werte an.[8][9] Ebenso gibt es Abweichungen zwischen dem Statistical Review of World Energy 2021 (70. Ausgabe)[10] und Statistical Review of World Energy 2022, 71. Ausgabe.[11] Die Angaben in der Zeile „Welt“ sind nicht übereinstimmend mit der Aufsummierung der Spalten, da Länder mit kleineren Fördermengen hier nicht aufgeführt sind.

Die farblich hinterlegten Daten geben die maximale Förderung bezogen auf diese Tabelle an (höchster Wert in jeder Zeile).

Weltförderung

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Entwicklung der weltweiten Fördermenge von 1965 bis 2007
Weltförderung in Millionen Tonnen[6]
Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

Jahr

Prod.

1965

1.567,6

1966

1.702,2

1967

1.826,2

1968

1.992,3

1969

2.144,5

1970

2.358,9

1971

2.493,6

1972

2.635,4

1973

2.875,8

1974

2.882,2

1975

2.737,6

1976

2.974,3

1977

3.078,1

1978

3.016,1

1979

3.237,6

1980

3.091,1

1981

2.913,0

1982

2.797,8

1983

2.762,0

1984

2.816,2

1985

2.791,5

1986

2.929,4

1987

2.936,2

1988

3.061,7

1989

3.098,7

1990

3.157,9

1991

3.149,4

1992

3.195,0

1993

3.190,5

1994

3.234,7

1995

3.279,1

1996

3.366,4

1997

3.441,4

1998

3.528,3

1999

3.448,4

2000

3.598,0

2001

3.597,8

2002

3.554,4

2003

3.712,2

2004

3.898,1

2005

3.931,5

2006

3.966,5

2007

3.958,4

2008

4.000,4

2009

3.900,8

2010

3.978,1

2011

4.008,8

2012

4.120,5

2013

4.126,1

2014

4.222,9

2015

4.364,8

2016

4.377,0

2017

4.384,9

2018

4.487,6

2019

4.479,2

2020

4.175,5

2021

4.229,8

2022

4.407,2

2023

--

2024

--

Ölfördermaximum

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Der Zeitpunkt der maximalen Förderrate, das Ölfördermaximum, eines Landes lässt sich mit Gewissheit erst mehrere Jahre nach ihrem Auftreten bestimmen. Der Höhepunkt der Erdölförderung liegt bei sechs der zehn größten Produzenten bereits einige Jahre oder Jahrzehnte zurück. Z. B. erreichte Kanada 1973 den Höhepunkt der klassischen Erdölförderung und produzierte 2010 bereits 51 % des gesamten Erdöls aus Ölsand.[12] Neben dem Ölfördermaximum von Staaten wird die Frage nach dem globalen Fördermaximum (Peak Oil) öffentlich intensiv diskutiert. Bisher war das Fördermaximum der 40 größten Förderländer im Jahr 2018.

Unternehmensanteile an Fördermenge

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In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die Unternehmen mit der größten Förderung in Millionen Tonnen und deren Anteil an der Weltförderung in Prozent.

Förderung in Millionen Tonnen (2007)[13]
Rang Unternehmen Land Förderung Anteil
in %
1. Saudi Aramco Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 422,1 10,9
2. National Iranian Oil Company Iran  Iran 194,3 5,0
3. PEMEX Mexiko  Mexiko 153,0 3,9
4. Petróleos de Venezuela Venezuela  Venezuela 144,2 3,7
5. ExxonMobil Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 130,8 3,4
6. BP Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 120,7 3,1
7. ADNOC Vereinigte Arabische Emirate  VAE 115,2 3,0
8. PetroChina China Volksrepublik  Volksrepublik China 114,1 2,9
9. Nigerian National Petroleum Nigeria  Nigeria 107,6 2,8
10. Kuwait Petroleum Kuwait  Kuwait 107,3 2,8
11. Iraq National Oil Irak  Irak 103,3 2,7
12. Rosneft Russland  Russland 101,7 2,6
13. Egyptian General Petroleum Agypten  Ägypten 99,7 2,6
14. Lukoil Russland  Russland 96,6 2,5
15. Petrobras Brasilien  Brasilien 95,3 2,5
16. Royal Dutch Shell Niederlande  Niederlande
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
90,3 2,3
17. Chevron Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 87,8 2,3
18. National Oil Corporation Libyen  Libyen 84,4 2,2
19. Sonangol Angola  Angola 84,2 2,2
20. Total Frankreich  Frankreich 75,5 1,9

Raffineriekapazität nach Ländern

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Anteile an der weltweiten Raffineriekapazität im Jahr 2004 (10 größte Raffineure)

In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die größten Raffineure in Millionen Tonnen und deren Anteil an der weltweiten Raffineriekapazität in Prozent.

Kapazität in Millionen Tonnen (2008)[14]
Rang Land Kapazität Anteil
in %
1. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 869,0 20,1
2. China Volksrepublik  Volksrepublik China 370,0 8,6
3. Russland  Russland 271,4 6,3
4. Japan  Japan 234,5 5,4
5. Korea Sud  Südkorea 130,3 3,0
6. Deutschland  Deutschland 117,8 2,7
7. Italien  Italien 116,9 2,7
8. Indien  Indien 112,8 2,6
9. Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 104,0 2,4
10. Kanada  Kanada 101,5 2,3
11. Frankreich  Frankreich 99,3 2,3
12. Brasilien  Brasilien 95,4 2,2
13. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 92,9 2,1
14. Malaysia  Malaysia 92,9 2,1
15. Mexiko  Mexiko 77,0 1,8
16. Iran  Iran 72,6 1,7
17. Taiwan  Taiwan 64,5 1,5
18. Venezuela  Venezuela 64,1 1,5
19. Spanien  Spanien 63,6 1,5
20. Niederlande  Niederlande 60,4 1,4
Welt 4.326,0 100,0

Reserven nach Ländern

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Verteilung der weltweiten Erdölreserven, Kanada einschließlich Ölsande

Unter Reserven versteht man die zu gegenwärtigen Preisen und mit heutigen Fördertechnologien gewinnbare Menge an Rohstoffen. Unterschieden wird nach

  • konventionelle Reserven: fließfähiges Erdöl in einer Lagerstätte mit einem API-Grad höher als 10°, beispielsweise Schweröl, Leichtöl, Kondensat
  • nichtkonventionelle Reserven: in der Lagerstätte bedingt oder nicht fließfähig, mit einem API-Grad geringer als 10°, beispielsweise Schwerstöl, Ölsand (Bitumen, Asphalt), Ölschiefer

Nach Angaben von BP waren 2017 die fünf Länder mit den größten Ölreserven:

Venezuela hat Saudi-Arabien an der Spitze der Ölländer abgelöst und ist nun der Staat mit den größten nicht sicher wirtschaftlich förderbaren nachgewiesenen sulfidreichen Teeren der Welt, bei real fallender Förderung seit 2000, wobei sich Exxon und Statoil schon längst zurückgezogen[15] haben. Nach Angaben der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) verfügt das südamerikanische Land über Vorkommen von 296,5 Milliarden Barrel (1 Barrel = 159 Liter), der bisherige Spitzenreiter Saudi-Arabien kann auf 264,5 Milliarden Barrel zurückgreifen.

Bei Venezuela wurden die Reserven von Schwerstöl und bei Kanada die Reserven von Ölsand zu den Gesamtreserven hinzugerechnet. Allerdings ist die Gewinnung aus Ölsand wegen finanzieller, energetischer und ökologischer Probleme nicht äquivalent zur Förderung von konventionellem Erdöl und die Hinzurechnung daher kritisch zu betrachten.

Es wurde 2011 vorausgesagt, dass die Erdölreserven von 216,9 Milliarden Tonnen einschließlich Ölsand (26,9 Milliarden Tonnen) und Schweröl (21,2 Milliarden Tonnen) rechnerisch noch 56 Jahre den Weltverbrauch decken können. Die Tatsache, dass ähnliche, nicht eingetretene Vorhersagen bereits in der Vergangenheit getroffen wurden, hat den Begriff Erdölkonstante hervorgebracht. Kritiker dieser Angaben weisen allerdings darauf hin, dass die Zahlen häufig aus politischen Gründen verfälscht wurden. Zudem melden viele Länder jährlich dieselben Zahlen, obwohl sie gleichzeitig große Mengen Erdöl fördern; die Zahlen werden also oft nicht angepasst.

Von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe werden die Reserven von den Ressourcen unterschieden. Die Bedeutung der beiden Begriffe ist in den verschiedenen Sprachen so unterschiedlich, dass ein konsequenter Gebrauch des Begriffs Reserve fast unmöglich ist. Im Deutschen bezeichnet er meistens den Teil einer Ressource, dessen Abbau nach dem heutigen Stand der Technik wirtschaftlich ist. Bei steigenden Weltmarktpreisen können so aus Lagerstätten Reserven werden, und umgekehrt. Bei Ressourcen hingegen handelt es sich um Vorkommen, die zwar nachweislich vorhanden sind, aber gegenwärtig noch nicht wirtschaftlich gefördert werden können. Im Deutschen überschneidet sich der Begriff der Ressource mit dem des Vorkommens.

In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die Länder mit den größten angegebenen Erdölreserven, einschließlich Schieferöl, Ölsand und Schwerstöl in Millionen Tonnen.

Reserven in Millionen Tonnen
Land Reserven

2016

Reserven

2020[16]

Venezuela  Venezuela 47.000 47.385
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 36.600 39.617
Kanada  Kanada 27.600 26.554
Iran  Iran 21.800 21.675
Irak  Irak 20.600 19.730
Russland  Russland 15.000 14.767
Kuwait  Kuwait 14.000 13.810
Vereinigte Arabische Emirate  VAE 13.000 13.306
Libyen  Libyen 6.300 6.580
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 5.800 8.493
Nigeria  Nigeria 5.000 5.019
Kasachstan  Kasachstan 3.900 4.082
Katar  Katar 2.600 3.435
China Volksrepublik  Volksrepublik China 2.500 3.542
Brasilien  Brasilien 1.800 1.622
Norwegen  Norwegen k. A. 1.057
Angola  Angola 1.600 1.050
Algerien  Algerien 1.500 1.660
Ecuador  Ecuador 1.200 1.126
Mexiko  Mexiko 1.100 k. A.
Aserbaidschan  Aserbaidschan 1.000 952
...
Deutschland  Deutschland 32 18
Welt 240.700 245.180

Ressourcen nach Ländern

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Als Ressourcen wird die nachgewiesene Menge der Rohstoffe definiert, die derzeit technisch und/oder wirtschaftlich nicht gewonnen werden kann sowie die nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, zukünftig gewinnbare Menge einer Rohstoff-Lagerstätte.

In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die Länder mit den größten Erdölressourcen, einschließlich Schieferöl, Ölsand, Schwerstöl und Ölschiefer in Millionen Tonnen.

Ressourcen in Millionen Tonnen
Land Ressourcen

2016[2]

Ressourcen

2020[16]

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 117.768 117.768
Kanada  Kanada 57.117 57.170
Venezuela  Venezuela 48.820 46.820
Russland  Russland 40.078 84.799
China Volksrepublik  Volksrepublik China 29.001 29.001
Brasilien  Brasilien 15.206 15.206
Kasachstan  Kasachstan 12.933 12.933
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 11.800 11.800
Iran  Iran 7.200 7.200
Irak  Irak 6.320 6.320
Nigeria  Nigeria 5.378 5.378
Angola  Angola 5.095 5.095
Mexiko  Mexiko 4.760 4.760
Libyen  Libyen 4.750 4.750
Argentinien  Argentinien 4.184 4.183
Vereinigte Arabische Emirate  VAE 4.164 4.160
Australien  Australien 4.055 13.785
Indonesien  Indonesien 3.572 3.752
Gronland  Grönland 3.500 3.500
Marokko  Marokko 2.607 2.607
...
Deutschland  Deutschland 240 240
Welt 447.874 501.176

Verbrauch nach Ländern

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In der folgenden Tabelle aufgeführt sind die Länder mit dem größten Verbrauch an Erdöl in Millionen Tonnen und deren Anteil am weltweiten Verbrauch in Prozent.

Verbrauch in Millionen Tonnen
Land Verbrauch

2017[1]

Verbrauch

2020[16]

Anteil in %

2020

Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 987,1 902,3 21,3
China Volksrepublik  Volksrepublik China 595,5 669,2 15,7
Indien  Indien 221,8 213,1 5,0
Japan  Japan 179,1 132,0 3,1
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 161,1 150,0 3,5
Russland  Russland 147,8 146,3 3,5
Brasilien  Brasilien 139,6 106,8 2,5
Korea Sud  Südkorea 127,8 119,5 2,8
Deutschland  Deutschland 112,5 93,7 2,2
Kanada  Kanada 103,6 98,1 2,3
Mexiko  Mexiko 95,7 78,6 1,9
Iran  Iran 90,4 84,1 2,0
Frankreich  Frankreich 80,4 70,6 1,7
Singapur  Singapur 74,8 69,5 1,6
Indonesien  Indonesien 73,7 64,3 1,5
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 69,5 51,8 1,2
Thailand  Thailand 60,9 k. A. --
Spanien  Spanien 58,3 48,7 1,1
Italien  Italien 57,6 50,7 1,2
Australien  Australien 49,9 44,7 1,1
Turkei  Türkei k. A. 43,4 1,0
Welt 4.593,1 4.240,3 100,0

Export nach Ländern

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Aufgeführt sind die größten Erdölexporteure in Millionen Tonnen und deren Anteil am Exportmarkt in Prozent.

Export in Millionen Tonnen
Land Export

2017[17]

Export

2020[16]

Anteil in %

2020

Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 346,3 334,5 15,7
Russland  Russland 256,7 232,4 10,9
Irak  Irak 188,8 170,3 8,0
Kanada  Kanada 175,7 189,3 8,9
Vereinigte Arabische Emirate  VAE 118,1 120,1 5,7
Iran  Iran 105,5 k. A. --
Kuwait  Kuwait 99,8 90,7 4,3
Nigeria  Nigeria 89,9 93,3 4,4
Venezuela  Venezuela 79,3 24,2 1,1
Angola  Angola 78,3 60,6 2,9
Norwegen  Norwegen 77,4 83,8 3,9
Kasachstan  Kasachstan 68,1 70,4 3,3
Mexiko  Mexiko 58,3 56,8 2,7
Brasilien  Brasilien 56,0 68,1 3,2
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 55,5 158,1 7,4
Oman  Oman 39,8 42,7 2,0
Libyen  Libyen 39,3 k. A. --
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 36,7 38,0 1,8
Aserbaidschan  Aserbaidschan 33,0 28,4 1,3
Katar  Katar k. A. 26,9 1,3
Kolumbien  Kolumbien k. A. 25,0 1,2
Algerien  Algerien 31,4 21,8 1,0
Deutschland  Deutschland <0,05 <0,05
Welt 2.254,8 2.124,3 100,0

Import nach Ländern

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Jährliche Rohölimporte der Bundesrepublik Deutschland[18]

Aufgeführt sind die größten Erdölimporteure in Millionen Tonnen und deren Anteil am Import in Prozent.

Import in Millionen Tonnen
Land Import

2017[1][2]

Import

2020[16]

Anteil in %

2020

China Volksrepublik  Volksrepublik China 420,0 540,0 25,4
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 392,9 292,5 13,8
Indien  Indien 217,1 203,9 9,6
Japan  Japan 187,6 123,1 5,8
Korea Sud  Südkorea 152,1 133,4 6,3
Deutschland  Deutschland 90,7 82,7 3,9
Italien  Italien 66,5 50,4 2,4
Spanien  Spanien 65,9 54,9 2,6
Singapur  Singapur 58,0 46,1 2,2
Frankreich  Frankreich 57,3 33,2 1,6
Niederlande  Niederlande 54,2 49,6 2,3
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 46,5 37,4 1,8
Taiwan  Taiwan 42,5 36,7 1,7
Thailand  Thailand 42,3 40,4 1,9
Kanada  Kanada 35,2 27,9 1,3
Belgien  Belgien 34,3 27,4 1,3
Griechenland  Griechenland 29,1 27,2 1,3
Turkei  Türkei 25,9 29,5 1,4
Polen  Polen 25,3 25,2 1,2
Schweden  Schweden 20,6 19,6 0,9
Welt 2.340,9 2.123,1 100,0

Siehe auch

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Literatur

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  • United Nations: Energy Statistics Yearbook, 1952 ff.
  • Fischer-Taschenbuch-Verlag: Fischer-Weltalmanach. Zahlen-Daten-Fakten , 1960 ff.
  • Harenberg-Lexikon-Verlag: Aktuell. Das Jahrbuch Nr. 1, 1984 ff.
  • Deutscher Taschenbuch-Verlag: dtv-Jahrbuch. Zahlen-Daten-Analysen, 2003 ff.
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Einzelnachweise

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  1. a b c Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Energiestudie 2018
  2. a b c BGR Energiestudie 2017. (PDF) Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  3. Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e. V.: Erdölförderung nach Bundesländern (Memento vom 15. Juni 2010 im Internet Archive)
  4. Martina Altmann: Erdölförderung nach Bundesländern. In: BVEG. 30. März 2022, abgerufen am 16. März 2023 (deutsch).
  5. hessenschau de, Frankfurt Germany: Neues Erdöl-Vorkommen in Südhessen übertrifft alle Erwartungen. 21. August 2023, abgerufen am 9. September 2023 (deutsch).
  6. a b Energy Institute: Home. Abgerufen am 9. September 2023 (britisches Englisch)., Excel-Datei, dort auch Daten aus weiteren Jahren abrufbar.
  7. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Niedersachsen (Hrsg.): Die Erdölförderung Deutschlands von 1874 bis 2021. Hannover (niedersachsen.de [PDF; 12,7 MB; abgerufen am 26. August 2022]).
  8. bp Statistical Review of World Energy July 2021 – all data, 1965–2020, Excel-Tabelle, abgerufen am 23. August 2022.
  9. bp Statistical Review of World Energy June 2022 – all data, 1965–2021, Excel-Tabelle, abgerufen am 23. August 2022.
  10. BP: Statistical Review of World Energy 2021, 70. Ausgabe
  11. BP: Statistical Review of World Energy 2022, 71. Ausgabe
  12. Oil sands. Abgerufen am 16. März 2023 (kanadisches Englisch).
  13. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: ENERGIEROHSTOFFE 2009, Reserven, Ressourcen, Verfügbarkeit TABELLEN, S. 26
  14. Wayback Machine. 23. August 2009, archiviert vom Original am 23. August 2009; abgerufen am 16. März 2023.
  15. Deutsche Welle (www.dw.com): Erdölboom zwischen Wunsch und Wirklichkeit | DW | 30. November 2006. Abgerufen am 16. März 2023 (deutsch).
  16. a b c d e BGR Energiestudie 2021. (PDF) Abgerufen am 18. September 2023.
  17. BGR Energiestudie 2018. (PDF) Abgerufen am 23. September 2023.
  18. Statistisches Bundesamt: Jährliche Rohölimporte. 19. Februar 2020, abgerufen am 22. April 2020.