Ernst Rudolph von Trautvetter
Ernst Rudolph Trautvetter, ab 1825 von Trautvetter (* 20. Februar 1809 in Mitau, Gouvernement Kurland, Russisches Kaiserreich; † 24. Januar 1889 in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich) war ein deutschbaltischer Botaniker und Rektor der Universität Kiew. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Trautv.“
Leben
BearbeitenErnst Rudolph Trautvetter war der Neffe des Friedrich Wilhelm Trautvetter, königlich sächsischer Hofrat und Agent in Sankt Petersburg, der am 23. Mai 1825 in Dresden in den sächsischen Adelsstand erhoben wurde.
Trautvetter besuchte von 1821 bis 1825 das Gymnasium in Mitau und studierte von 1825 und 1829 Medizin sowie von 1829 bis 1831 Botanik an der Kaiserlichen Universität Dorpat. Er wurde 1835 an der Universität Königsberg zum Dr. phil. promoviert und wurde 1837 korrespondierendes Mitglied der Sankt Petersburger Akademie der Wissenschaften.[1]
Von 1838 bis 1859 war er ordentlicher Professor der Botanik an der St.-Wladimir-Universität in Kiew.[1] Dort gründete Trautvetter 1839 einen Botanischen Garten[2] und war von Juni 1847 bis Mai 1859 in Nachfolge von Wassili Fjodorowitsch Fjodorow Rektor der St.-Wladimir-Universität.[3] Im Anschluss war er von 1860 bis 1864 Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts in Gorki im Gouvernement Mogiljow und daran folgend bis 1867 Leiter der Verwaltung und von 1867 bis 1875 Direktor des Kaiserlich-Botanischen Gartens in Sankt Petersburg.[1]
Ehrungen
Bearbeiten- Orden der Heiligen Anna 3. Klasse 1847[4]
- Die Pflanzengattung Trautvetteria Fisch. & Mey. aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) ist nach ihm benannt worden.[5]
Schriften
Bearbeiten- Grundriß einer Geschichte der Botanik in Bezug auf Rußland, 1837.
- Plantarum imagines et descriptiones floram rossicam illustrantes, 1844–1847.
- Reise in den äußersten Norden und Osten Sibiriens während der Jahre 1843 und 1844, Zweiter Teil des ersten Bandes, zusammen mit Carl Anton von Meyer, 1847. Darin: Florula ochotensis phanerogama.[6]
Quellen
Bearbeiten- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
- Johann Friedrich von Recke, Karl Eduard Napiersky: [1] Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Esthland und Kurland. Band 4 S–Z, Mitau 1832, S. 393–394.
- Траутфеттер, Рудольф Эрнестович. In: Лившиц, В. М, Цыганов, А. Р., Саскевич, П. А. (Hrsg.), Гордость и слава Белорусской государственной сельскохозяйственной академии. Профессора и выпускники: академики и члены корреспонденты. Горки 2017, 5-7.
Weblinks
Bearbeiten- Autoreintrag für Ernst Rudolph von Trautvetter beim IPNI
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ a b c Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Trautvetter, Ernst Rudolf*. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
- ↑ Ernst Rudolph Trautvetter und Johann Heinrich Hochmuth auf Reisen-Kiew; abgerufen am 3. Januar 2015
- ↑ Biographie auf der Webpräsenz der Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew; abgerufen am 31. Dezember 2015
- ↑ Personal-Notizen In: Botanische Zeitung 5, 1847, S. 263
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
- ↑ Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Seite 2067. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Personendaten | |
---|---|
NAME | Trautvetter, Ernst Rudolph von |
ALTERNATIVNAMEN | Trautvetter, Ernst Rudolph; Trautvetter, von |
KURZBESCHREIBUNG | deutschbaltischer Botaniker und Universitätsrektor |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1809 |
GEBURTSORT | Mitau, Gouvernement Kurland, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 24. Januar 1889 |
STERBEORT | Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich |