Essen-Marathon – Rund um den Baldeneysee

Marathon-Lauf in Essen
(Weitergeleitet von Essen-Marathon)

Rund um den Baldeneysee ist ein überregional bekannter, seit 1963 ununterbrochen am Baldeneysee in Essen ausgetragener Marathon, der jährlich am zweiten Sonntag im Oktober stattfindet. Er ist damit der älteste Marathon in Deutschland, der bis heute ohne Unterbrechung ausgetragen wird. Ausrichter ist der Sportverein TUSEM Essen, wobei die federführende Organisation von der Leichtathletikabteilung übernommen wird. Der Marathon wird ausschließlich ehrenamtlich durchgeführt und ist damit eine der wenigen vollständig vereinsgetragenen Veranstaltungen dieser Größe in Deutschland. Organisationsleiter der Veranstaltung ist Gerd Zachäus vom TUSEM Essen.

Westenergie Marathon – Rund um den Baldeneysee
Austragungsort Essen
Deutschland Deutschland
Erste Austragung 1963
Rekorde
Distanz 42,195 Kilometer
Streckenrekord Männer: 2:14:36, 1987
Deutschland Werner Grommisch
Frauen: 2:27:30, 2021
Deutschland Kristina Hendel
Website Offizielle Website
Startaufstellung beim innogy Marathon 2016 am Baldeneysee in Essen

Geschichte

Bearbeiten

Bis vor einigen Jahren wurde der Lauf offiziell als Tusem-Marathon bezeichnet, dann jedoch, um ihm ein besseres überregionales Profil gegenüber konkurrierenden Veranstaltungen wie beispielsweise dem sehr viel größeren Ruhrmarathon zu geben, in Essen-Marathon umbenannt. Der Name Tusem-Marathon ist in der Läuferszene weiterhin ein geläufiger Begriff. Seit 2006 ist der Energieversorger RWE Namenssponsor, der offizielle Titel lautete ab 2016 Innogy Marathon – Rund um den Baldeneysee. Seit dem 60. Jubiläum im Jahr 2022 präsentiert sich der Lauf unter dem Namen Westenergie Marathon.

1974, bei der ersten Teilnahme von Frauen, erzielte Christa Vahlensieck mit 2:42:38 h eine Weltbestzeit, die jedoch nicht anerkannt wurde, da sich die Strecke bei einer Nachmessung als zu kurz herausstellte.

Bis 1980 wurde eine Pendelstrecke am Hardenbergufer an der Südseite des Baldeneysees gelaufen. Seit 1981 verläuft die nach den Richtlinien von DLV und AIMS vermessene Strecke zweimal rund um den Baldeneysee mit einer zusätzlichen Wendeschleife in der ersten Runde. Die moderaten Temperaturen im Frühherbst, die gut ausgebauten Radwege und das flache Profil lassen schnelle Zeiten zu.

Im Anfangsjahr 1963 waren zunächst 50 Vereins-Läufer, damals noch im Krefelder Stadtwald, beim Vereinsvergleichswettkampf zwischen TUSEM Essen und dem Barmer TV aus Wuppertal unterwegs. Erster Sieger wurde Bruno Nießer vom Barmer TV. Den Vereinswettbewerb gewann das Team von TUSEM Essen. Seit 1964 wird am Baldeneysee gelaufen und der Lauf ist auf maximal 3000 Teilnehmer begrenzt, um Behinderungen bei Überrundungen wegen der engen Platzverhältnisse auf der Strecke zu vermeiden.

Seit 2003 wird im Rahmen des Marathons am Vortag die Walking- und Nordic-Walking-Veranstaltung Walking-Day durchgeführt. Nach etwa 300 Startern im Erstlingsjahr waren im Jahr 2007 rund 900 Walker und Nordic-Walker unterwegs. Aufgrund des hohen Zulaufs wurde die Veranstaltung im Jahr 2008 erstmals durch einen gesonderten Sponsor präsentiert. Die längste Walking-Strecke verläuft gegenüber dem Marathon nur einmal um den Baldeneysee und ist 14 Kilometer lang. Angeboten werden auch Walking-Distanzen von 4,5 km und 8,5 km. Gestartet wird in zwei Wellen, indem vorab die im Durchschnitt schnelleren Walker auf die Strecke geschickt werden. Einige Minuten später folgen die Nordic-Walker.

Die 58. Westenergie-Marathon „Rund um den Baldeneysee“ 2020 unter Corona-Bedingungen wurde als offizielle Ausgabe des Essen-Marathons gezählt, war jedoch nur Mitgliedern des Vereins TUSEM Essen und Vertretern aus den Reihen der Sponsoren vorbehalten. Über die Marathon-Distanz erreichten acht Männer und drei Frauen das Ziel.

Statistik

Bearbeiten

Streckenrekorde

Bearbeiten

Siegerliste

Bearbeiten

Quellen: Website des Veranstalters[1], arrs.run[2][3]

Datum Männer Nation Zeit Frauen Nation Zeit
9. Okt. 2022 Tobias Singer 2:20:27 Hanna Tempelhagen 2:52:23
10. Okt. 2021 Rok Puhar 2:20:26 Kristina Hendel Deutschland  Deutschland 2:27:30
11. Okt. 2020 Max Podewski 2:44:51 Kerstin Henkel 4:00:35
13. Okt. 2019 Elias Sansar -4- 2:22:38 Isabel Leibfried 2:43:55
14. Okt. 2018 Benedikt Hoffmann Deutschland  Deutschland 2:24:21 Annika Vössing Deutschland  Deutschland 2:56:23
8. Okt. 2017 Elias Sansar -3- 2:24:16 Anke Lehmann 3:06:18
9. Okt. 2016 Elias Sansar -2- 2:22:06 Eva Offermann 2:51:59
11. Okt. 2015 Elias Sansar 2:21:14 Christl Dörschel -3- 2:48:44
12. Okt. 2014 Daniel Schmidt -2- 2:24:28 Christl Dörschel -2- 2:47:34
13. Okt. 2013 Florian Neuschwander Deutschland  Deutschland 2:21:28 Christl Viebahn 2:43:09
14. Okt. 2012 Daniel Schmidt 2:23:00 Silke Optekamp Deutschland  Deutschland 2:45:05
9. Okt. 2011 Matthias Graute Deutschland  Deutschland 2:21:00 Silvia Krull -4- 2:43:33
10. Okt. 2010 Neil Renault Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2:18:23 Silvia Krull -3- 2:45:59
11. Okt. 2009 Dennis Pyka 2:20:54 Silvia Krull -2- 2:40:42
12. Okt. 2008 Tobias Sauter Deutschland  Deutschland 2:18:24 Silvia Krull 2:38:21
14. Okt. 2007 Stefan Koch Deutschland  Deutschland 2:17:17 Romy Spitzmüller -3- 2:41:49
15. Okt. 2006 Mario Kröckert 2:16:54 Romy Spitzmüller -2- 2:40:39
9. Okt. 2005 Carsten Wenzek 2:26:28 Carmen Siewert Deutschland  Deutschland 2:41:51
10. Okt. 2004 Salvatore Di Dio -2- 2:25:45 Melanie Kraus Deutschland  Deutschland 2:34:18
12. Okt. 2003 Carsten Schütz Deutschland  Deutschland 2:14:58 Romy Spitzmüller 2:34:57
13. Okt. 2002 Robert Langfeld 2:23:37 Tanja Semjonowa -2- 2:49:11
14. Okt. 2001 Frank Hahn 2:23:47 Tanja Semjonowa 2:51:50
15. Okt. 2000 Jens Borrmann 2:25:49 Kerstin Brüning 2:43:32
24. Okt. 1999 Carsten Breitenbach -2- 2:23:37 Waltraud Klostermann 2:47:40
25. Okt. 1998 Carsten Breitenbach 2:28:23 Rosemarie Kössler 2:46:21
26. Okt. 1997 Matthias Körner -4- Deutschland  Deutschland 2:20:12 Tanja Ortega Sawal -3- 2:47:50
27. Okt. 1996 Bernd-Theodor Pyl 2:24:13 Tanja Kalinowski -2- 2:53:11
22. Okt. 1995 Matthias Körner -3- Deutschland  Deutschland 2:18:31 Tanja Kalinowski 2:40:42
23. Okt. 1994 Zenon Szcześniak Polen  Polen 2:21:16 Krystyna Pieczulis Polen  Polen 2:47:28
24. Okt. 1993 Salvatore Di Dio 2:17:27 Czesława Mentlewicz Polen  Polen 2:43:38
18. Okt. 1992 Matthias Körner -2- Deutschland  Deutschland 2:18:13 Maria Kawiorska -2- 2:45:16
20. Okt. 1991 Matthias Körner Deutschland  Deutschland 2:19:42 Doris Koslowski 2:47:58
21. Okt. 1990 Jacek Konieczny -2- 2:20:05 Danuta Płuciennik Polen  Polen 2:46:37
22. Okt. 1989 Jacek Konieczny Polen  Polen 2:15:50 Barbara Winkler 2:53:20
22. Okt. 1988 Andrzej Malicki Polen  Polen 2:24:16 Maria Kawiorska Polen  Polen 2:46:13
24. Okt. 1987 Werner Grommisch 2:14:36 Bernadette Hudy 2:48:08
25. Okt. 1986 Franz Hornberger 2:15:54 Linda Delvaux Luxemburg  Luxemburg 2:47:21
19. Okt. 1985 Thomas Eickmann 2:17:47 Sybille Möllensiep 2:51:12
20. Okt. 1984 Martin Grüning Deutschland BR  BR Deutschland 2:18:22 Christel Österling 2:44:14
22. Okt. 1983 Jürgen Dächert 2:15:52 Iris Reuter 2:40:43
23. Okt. 1982 Andreas Weniger Deutschland BR  BR Deutschland 2:19:45 Marlis Fröhlich 2:40:13
24. Okt. 1981 Jürgen Hüsemann 2:21:02 Gisela Neiß ???
9. Nov. 1980 Gerrit van Essen Niederlande  Niederlande 2:25:39 Agnes Weiss 2:56:54
27. Okt. 1979 Anthony Lambourne Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2:24:45 Christel Heine 2:58:00
Okt. 1978 Klaus Orthen 2:24:16 Leni Elbing 3:10:19
29. Okt. 1977 Ko van der Weijden Niederlande  Niederlande 2:18:59 Gerda Reinke 2:56:26
23. Okt. 1976 Ingo Sensburg Deutschland BR  BR Deutschland 2:20:21 Gisela Schneider 3:03:46
25. Okt. 1975 Ulrich Hutmacher 2:19:30 Juliane Wübbeling 3:21:25
26. Okt. 1974 Jens Wollenberg 2:17:04[4] Christa Vahlensieck Deutschland BR  BR Deutschland 2:42:38[4]
27. Okt. 1973 Winfried Irmen 2:19:37[5] --- --- ---
15. Okt. 1972 Willi Roggenbach 2:24:58 --- --- ---
16. Okt. 1971 Günter Mielke Deutschland  Deutschland 2:21:07 --- --- ---
Okt. 1970 Werner Putz 2:28:31 --- --- ---
5. Okt. 1969 Manfred Bressel 2:29:47 --- --- ---
28. Sep. 1968 Dieter Segieth 2:26:51 --- --- ---
30. Sep. 1967 Jürgen Bergmann 2:31:35 --- --- ---
1. Okt. 1966 Rudy Mol Niederlande  Niederlande 2:34:17 --- --- ---
9. Okt. 1965 August Blumensaat Deutschland BR  BR Deutschland 2:36:09 --- --- ---
24. Okt. 1964 Manfred Günther 2:42:43 --- --- ---
Okt. 1963 Bruno Nießer 2:40:55 --- --- ---

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Chronik des Marathonlaufs „Rund um den Baldeneysee“ (Memento des Originals vom 15. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rwe.com
  2. Rund um den Baldeneysee auf arrs.run
  3. https://www.runnersworld.de/news-fotos/marathon-essen-rund-um-den-baldeneysee-2022/
  4. a b Strecke um 745 m zu kurz
  5. Strecke um 395 m zu kurz