Balsam-Wolfsmilch
Die Balsam-Wolfsmilch (Euphorbia balsamifera) (span. „Tabaiba dulce“) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Sie ist ein charakteristisches Element der Küstenzone der Kanaren. Es ist das Natursymbol von Lanzarote.[1]
Balsam-Wolfsmilch | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Balsam-Wolfsmilch, La Palma | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphorbia balsamifera | ||||||||||||
Aiton |
Merkmale
BearbeitenDie Balsam-Wolfsmilch ist ein stark verzweigter, halbsukkulenter Strauch, der eine Wuchshöhe von 5 m erreichen kann. Es kann auch ein kurzer Stamm ausgebildet werden, die Wuchsform ist häufig halbkugelig oder fast kugelig. An windexponierten Standorten sind die Sträucher häufig mehr oder weniger an den Boden angedrückt. Das Astwerk ist kräftig und grau gefärbt, mit quersitzenden Blattnarben bedeckt. Die Blätter sind linealisch-lanzettlich und messen 8 × 0,8 cm. Die Blätter sitzen an den Triebenden schopfig gedrängt. Die Blätter sind graugrün, die obersten, kleineren Blätter hellgrün. In Trockenzeiten werden die Blätter abgeworfen. Am Triebende sitzt ein einzelnes Cyathium (auch mit kurzem Stiel) mit fünf braunroten oder gelblichen, breitelliptischen Nektardrüsen. Das Cyathium misst 6 mm im Durchmesser. Die Samenkapsel hat 1 cm im Durchmesser, ist rötlich und behaart. Die Samen besitzen eine glatte Oberfläche und sind fast kugelig (3 × 2,8 mm).
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20 für beide Unterarten.[2]
Inhaltsstoffe
BearbeitenDer weiße Milchsaft gilt als ungiftig.
Systematik und Verbreitung
BearbeitenEuphorbia balsamifera gehört zur Sektion Balsamis der Untergattung Athymalus.[3]
Man kann zwei Unterarten unterscheiden[4]:
- Die Unterart Euphorbia balsamifera subsp. balsamifera (Syn.: Euphorbia balsamifera subsp. rogeri (N.E.Br.) Guinea, Euphorbia balsamifera subsp. sepium (N.E.Br.) Maire): kommt auf den Kanarischen Inseln und von Westafrika (Senegal, Mauretanien, Burkina Faso, Mali, Niger) bis zum Tschad[4] vor. Auf den Kanaren ist sie eine der Charakterarten der Küstenzone. Sie bilden in dieser Zone oft größere Bestände.
- Das Vorkommen der Unterart Euphorbia balsamifera subsp. adenensis (Deflers) P.R.O.Bally (Syn.: Euphorbia adenensis Deflers) erstreckt sich vom Sudan bis in den Süden der Arabischen Halbinsel und der Insel Abd al-Kuri.[4] Sie kommt dort in felsigen, kalk- oder gipshaltigen Böden vor, die mit niedrigem Buschwerk bewachsen sind. Sie wächst dort auf 900 bis 1550 m Höhe. Die Büsche sind mit etwa 1 m Höhe deutlich kleiner als bei der anderen Unterart. Auch die Blätter sind etwas kleiner und besitzen eine leicht unterschiedliche Form (verkehrt-eiförmig).
Literatur
Bearbeiten- David Bramwell, Zoe I. Bramwell: Flores Silvestres de las Islas Canarias. 376 S., Edicion Rueda, Madrid.1994 ISBN 84-7207-062-X.
- Peter Schönfelder und Ingrid Schönfelder: Die Kosmos Kanarenflora. 2. Aufl., 319 S., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG Stuttgart ISBN 978-3-440-10750-8.
- Susan Carter: Euphorbia. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3915-4, S. 117–118.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ley 7/1991, de 30 de abril, de símbolos de la naturaleza para las Islas Canarias
- ↑ Euphorbia balsamifera bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Susan Carter: Euphorbia. In: Urs Eggli, Reto Nyffeler (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants. Dicotyledons: Rosids. Springer, Cham 2023, ISBN 978-3-03093491-0, S. 327.
- ↑ a b c Rafaël Govaerts (Hrsg.): Euphorbia - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 20. Mai 2017.
Weblinks
BearbeitenEuphorbia balsamifera. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka: West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.