Strand-Wolfsmilch
Die Strand-Wolfsmilch oder Dünen-Wolfsmilch (Euphorbia paralias) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Die deutschen Trivialnamen weisen auf die Besonderheit der Art hin, immer in der Nähe eines Strandes und dort meist auf Dünen zu wachsen.
Strand-Wolfsmilch | ||||||||||||
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Strand-Wolfsmilch (Euphorbia paralias) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphorbia paralias | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDie Strand-Wolfsmilch ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 70 Zentimetern. Über ihrer dünnen, bis 1 Meter langen Pfahlwurzel verzweigt sie stark aus ihrer Basis. Die anfangs grünen und etwas fleischigen Zweige färben sich mit der Zeit rötlich und verholzen. Der Stängel ist oft aufrecht, kann aber auch niederliegend mit aufstrebenden oberen Enden sein. Er ist auffallend dicht und gleichmäßig beblättert.[1]
Die zahlreichen, aufrecht stehenden und sich oft dachziegelartig überlappenden, blaugrünen Laubblätter sind basisnah bei einer Länge von 10 bis 30 Millimetern sowie einer Breite von 1 bis 6 Millimetern länglich-elliptisch, weiter oben kürzer und eiförmig.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht je nach Standort von Mai bis September. Die Blütenstände erscheinen endständig und seitenständig aus den obersten Blattachseln als kurze, drei- bis sechsstrahlige Trugdolden. Ihre paarigen Hochblätter sind hellgrün und oval bis nierenförmig. Die Nektardrüsen der Cyathien sind gelb bis orangefarben, oval bis nierenförmig, außen mit unregelmäßigem Rand und zwei Hörnern.
Die dreikammerigen Kapselfrüchte haben einen Durchmesser von 4 bis 6 Millimetern und eine kahle, deutlich feinkörnige, runzlige Oberfläche. Die Samen sind eiförmig, glatt und tragen ein Anhängsel (Caruncula).
Chromosomenzahl
BearbeitenDie Chromosomenzahl beträgt 2n = 16, seltener 22.[2]
Verwechslungsmöglichkeit
BearbeitenIn Gestalt sehr ähnlich ist Euphorbia paralias die im Mittelmeerraum vorkommende Euphorbia pithyusa L. Diese ist jedoch kleiner und weniger stark verzweigt, hat glatte Früchte und kommt nicht in direkter Strandnähe vor.
Ökologie
BearbeitenDa die Samen durch ihren Fettgehalt von etwa 40 % schwimmfähig und für längere Zeit meerwasserbeständig sind, ist neben der Ausbreitung durch Insekten (meist Ameisen) auch die Ausbreitung über das Meer möglich.
Vorkommen
BearbeitenDas Hauptverbreitungsgebiet der Strand-Wolfsmilch liegt im Mittelmeerraum. Östlich reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Schwarzen Meer, westlich an der Atlantikküste von Marokko über Frankreich, Belgien und der Niederlande bis zu den Britischen Inseln. In Deutschland wurde die Art unbeständig in Hessen und Schleswig-Holstein beobachtet.[1]
Als salzliebende Pflanze (Halophyt) ist sie immer in Küstennähe zu finden. Bevorzugte Standorte sind kleinere Dünen. Teils dringt sie auch in glatte Sandflächen im Hinterland oder direkt am Strand, teils auch in Kiesflächen vor.
Taxonomie
BearbeitenDie Erstveröffentlichung von Euphorbia paralias erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1. Auflage, Band 1, Seite 458.[3]
Literatur
Bearbeiten- Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09361-1.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Michael Koltzenburg: Euphorbia. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 455.
- ↑ Euphorbia paralias bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Euphorbia paralias bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. Januar 2021.
Weblinks
Bearbeiten- Euphorbia paralias in den Niederlanden (niederländisch).
- Euphorbia paralias L., Zeewolfsmelk bei Verspreidingsatlas Vaatplanten. (niederländisch).
- Euphorbia paralias - Fotos bei Flora de Canarias.
- Euphorbia paralias L. Datenblatt mit Verbreitung in Frankreich auf Tela Botanica. (französisch)
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. Datenblatt mit Fotos.