Salzburger Augentrost
Der Salzburger Augentrost (Euphrasia salisburgensis)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Augentrost (Euphrasia) in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).
Salzburger Augentrost | ||||||||||||
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Salzburger Augentrost (Euphrasia salisburgensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euphrasia salisburgensis | ||||||||||||
Funck ex Hoppe |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDer Salzburger Augentrost ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimetern erreicht. Sie ist unverzweigt oder nur am Grunde verzweigt und ohne Drüsenhaare.[2]
Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind mehr oder weniger sitzend. Die mittleren Laubblätter sind zwei- bis viermal so lang wie breit mit keilförmiger Spreitenbasis und tragen an jeder Seite zwei bis fünf spitze, begrannte Zähne.[2]
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit ist Juni bis Oktober. Die Tragblätter im traubigen Blütenstand sind laubblattähnlich.[2]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Die Blütenkrone ist trichterförmig-zweilippig. Die Unterlippe ist ausgebreitet-dreiteilig mit ausgerandeten Zipfeln, sie ist länger als die Oberlippe. Die Krone ist 5 bis 7 Millimeter lang, weiß bis bläulich oder rötlich.[2]
Die Kapselfrucht ist zwei- bis viermal so lang wie breit und so lang oder länger wie der Kelch.[3]
Die Chromosomenzahl wird oft mit 2n = 44 angegeben,[2][3] es gibt aber auch andere Ergebnisse.[4]
Ökologie
BearbeitenWie alle Euphrasia-Arten ist auch der Salzburger Augentrost ein Halbparasit; sie zwar besitzt Chlorophyll, entzieht aber der Wirtspflanze Wasser und Nährsalze.[5] Beim Salzburger Augentrost handelt es sich um einen mesomorphen Therophyten.[1][5]
Blütenökologisch handelt es sich um Eigentliche Lippenblumen mit völlig verborgenem „Honig“. Die Bestäuber sind Hymenopteren.[1][5]
Vorkommen
BearbeitenVom Salzburger Augentrost gibt es Fundortangaben für Spanien, Frankreich, Korsika, Großbritannien, Irland, Deutschland, Schweden, Norwegen, Finnland, die Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Tschechien, Polen, die Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Griechenland, Kreta, die Türkei und die Ukraine.[6] Der Salzburger Augentrost gedeiht in der Schweiz in der Kalkfels-Pionierflur des Gebirges (Verband Drabo-Seslerion).[3] Sonst ist es eine Art der Ordnung Seslerietalia, kommt aber auch im Verband Erico-Pinion vor und in tieferen Höhenlagen im Verband Seslerio-Mesobromion.[7] In den Allgäuer Alpen steigt der Salzburger Augentrost im Tiroler Teil an der Krottenkopfscharte bis zu einer Höhenlage von 2300 Metern auf.[8]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]
Taxonomie
BearbeitenDie Erstveröffentlichung von Euphrasia salisburgensis erfolgte 1794 durch David Heinrich Hoppe nach Heinrich Christian Funck in Botanisches Taschenbuch fur die Anfänger dieser Wissenschaft und der Apothekerkunst, S. 190.[9] Das Artepitheton salisburgensis bedeutet „aus Salzburg“. Synonyme für Euphrasia salisburgensis Funck ex Hoppe sind Euphrasia carpatica Zapall., Euphrasia lapponica T.C.E.Fr., Euphrasia marilaunica A.Kern. und Euphrasia nivalis Beck.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Euphrasia salisburgensis Funck ex Hoppe, Salzburger Augentrost. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c d e Datenblatt mit Verbreitung in Spanien bei Flora Vascular.
- ↑ a b c d Euphrasia salisburgensis Hoppe In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 5. Oktober 2021.
- ↑ Euphrasia salisburgensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c Salzburger Augentrost. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- ↑ a b Karol Marhold, 2011+: Euphrasia: Datenblatt ‘’Euphrasia salisburgensis’’ In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Dimitri Hartl, Gerhard Wagenitz: Euphrasia salisburgensis. In: G. Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band VI/1, 2. Auflage 1972, S. 369–371.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW-Verlag, Eching bei München 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 463 f.
- ↑ Euphrasia salisburgensis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 6. Oktober 2021.
Weblinks
Bearbeiten- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.
- Gerhard Nitter: Steckbrief mit Fotos.