Der heiße Stuhl
Der heiße Stuhl (früher Explosiv – Der heiße Stuhl) war eine Fernsehdiskussionsrunde im Format der Talkshow beim deutschen Privatfernsehsender RTL. Das Format wurde 1994 nach insgesamt 159 Sendungen eingestellt, weil die bis dahin sehr guten Zuschauerzahlen innerhalb eines halben Jahres von 5 auf 2,5 Millionen fielen.[1] Im Dezember 2016 fand eine einmalige Neuauflage statt.
Fernsehsendung | |
Titel | Der heiße Stuhl bis 1994: Explosiv – Der heiße Stuhl |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Genre | Talkshow |
Erscheinungsjahre | 1989–1994, 2016 |
Länge | 45 bis 60 Minuten |
Produktionsunternehmen | CreaTV Fernsehproduktions GmbH (1989–1994) Probono, infoNetwork (2016) |
Premiere | 15. Jan. 1989 auf RTLplus |
Moderation |
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Konzept
BearbeitenZu Beginn einer jeden Ausgabe stellte der Moderator eine Person kurz vor, legte dann deren in der Regel sehr provokante These fest, ließ sie anschließend auf dem namensgebenden „heißen Stuhl“ Platz nehmen und stellte fünf (Neuauflage: vier) weitere Personen vor, die gänzlich anderer Meinung waren und der Person auf dem heißen Stuhl gegenüber gesetzt wurden. Anschließend wurde für den Rest der Sendezeit hitzig und provokant zwischen den sechs vorgestellten Personen diskutiert. Oft wurde die sachliche Diskussionsebene schnell verlassen und es wurde laut, polemisch und zum Teil auch persönlich. Wenn die Diskussion einmal zur Ruhe kam, heizte der Moderator sie wieder an.[2]
Ausstrahlung
BearbeitenDie Sendung wurde am 15. Januar 1989 das erste Mal ausgestrahlt und wurde bis 1994 produziert.[3] Die Sendung wurde von Ulrich Meyer und vertretungsweise von Olaf Kracht moderiert. Nach Ulrich Meyers Wechsel zu Sat.1 übernahm Olaf Kracht die Moderation ganz. Sendetermin war jeder zweite Dienstag-Abend um 22:00 Uhr, da sich die Sendung den Programmplatz mit dem Magazin Explosiv (heutiger Titel: Explosiv – Das Magazin) teilte.[4]
Am 12. Dezember 2016 wurde Der heiße Stuhl mit Steffen Hallaschka mit einer Ausgabe mit Thilo Sarrazin neu aufgelegt. Die Sendung sollte nicht mehr regelmäßig, sondern nur noch zu passenden Ereignissen ins Programm genommen werden. Die Quoten für diese Neuausstrahlung fielen allerdings enttäuschend aus[5] und seitdem entstand keine weitere Folge.
Am 16. Januar und 6. Februar 2022 sendete RTL erstmals stern TV am Sonntag. Teil dieser Sendungen war auch eine Neuauflage von Der heiße Stuhl, die von Frauke Ludowig und Nikolaus Blome moderiert wurden.[6]
Besondere Vorkommnisse
BearbeitenAm 10. Dezember 1991 sorgte Rosa von Praunheim als Gast für einen Skandal, als er die Showmaster Hape Kerkeling und Alfred Biolek ohne deren Zustimmung öffentlich als schwul outete.[7] Von Praunheims Intention war, auf dem Höhepunkt der damaligen Aids-Krise öffentliche Solidarität von homosexuellen Prominenten, von denen sich zu dieser Zeit kaum welche öffentlich zu ihrer sexuellen Orientierung bekannten, mit den insbesondere auf Grund von Aids vielfach stigmatisierten schwulen Männern einzufordern, um die Situation für alle Homosexuellen zu verbessern beziehungsweise zu normalisieren.[8][9]
Siehe auch
BearbeitenDie Sendung gehörte früher zur Sendefamilie Explosiv. Dazu gehören bzw. – da einige Sendungen eingestellt oder umbenannt wurden – gehörten auch:
- Explosiv (heutiger Titel: Explosiv – Das Magazin)
- Explosiv – Telegramm (heutiger Titel: Exclusiv – Das Starmagazin)
- Explosiv – Das heiße Eisen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Grund für die Absetzung und Gesamtzahl der Sendungen (Abruf: 15. Oktober 2008)
- ↑ Der Moderator hielt die hitzige Diskussion am laufen (Abruf: 15. Oktober 2008)
- ↑ Produktionszeitraum der Sendung (Abruf: 15. Oktober 2008)
- ↑ Explosiv – Der heiße Stuhl lief im Wechsel mit Explosiv (Abruf: 15. Oktober 2008)
- ↑ Quoten: Comeback des „Heißen Stuhls“ wenig gefragt, „Glasbläserin“ siegt im ZDF. Abgerufen am 18. November 2019.
- ↑ DWDL de GmbH: RTL-Comeback für den "heißen Stuhl" bei "Stern TV". Abgerufen am 14. Januar 2022.
- ↑ dpa: Medien: Vor 25 Jahren: Rosa von Praunheims Skandal-Outing. In: zeit.de. 9. Dezember 2016, abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ Die Ehe für Alle – Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung. Lennard Gottman, Humboldt-Universität Berlin, abgerufen am 25. September 2024.
- ↑ Wie zwei ungewollte Outings die Gesellschaft veränderten. Handelsblatt, abgerufen am 25. September 2024.