Extremal unzusammenhängender Raum

Begriff der Topologie
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Extremal unzusammenhängende Räume werden im mathematischen Teilgebiet der Topologie (Mathematik) untersucht. Wie schon der Name andeutet, sind diese Räume sehr weit von Zusammenhangseigenschaften entfernt. Sie treten in der Theorie der booleschen Algebren und der abelschen Von-Neumann-Algebren auf.

Definition

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Ein topologischer Raum hat dann schlechte Zusammenhangseigenschaften, wenn es in ihm viele offen-abgeschlossene Teilmengen gibt. Fordert man in einem T1-Raum, dass jede abgeschlossene Menge bereits offen ist, so ist der Raum diskret. Eine leicht abgeschwächte Forderung führt zum hier betrachteten Begriff:

Ein topologischer Raum heißt extremal unzusammenhängend, wenn der Abschluss jeder offenen Menge wieder offen ist.

Beispiele

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  • Diskrete Räume sind extremal unzusammenhängend. In metrischen Räumen gilt die Umkehrung, das heißt, extremal unzusammenhängende, metrisierbare Räume sind diskret.
  • Die Stone-Čech-Kompaktifizierung   der natürlichen Zahlen ist ein nicht-diskreter, extremal unzusammenhängender Raum.

Eigenschaften

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  • Extremal unzusammenhängende Hausdorffräume sind total separiert, jedoch gilt hier die Umkehrung nicht, wie das Beispiel der Cantor-Menge zeigt.
  • Zu jeder Borelmenge   eines extremal unzusammenhängenden kompakten Hausdorffraumes gibt es eine eindeutige offen-abgeschlossene Menge  , so dass die symmetrische Differenz   eine magere Menge ist.[1]
  • Ist   eine offene und dichte Teilmenge eines extremal unzusammenhängenden kompakten Hausdorffraumes und ist   eine stetige und beschränkte Funktion, so gibt es eine eindeutig bestimmte stetige Funktion  , die   fortsetzt.[2]

Anwendungen

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Boolesche Algebren

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Nach dem Darstellungssatz von Stone gibt es zu jeder booleschen Algebra einen total unzusammenhängenden Raum  , den sogenannten booleschen Raum zur Algebra, so dass die Algebra isomorph zur Mengen-Algebra der offen-abgeschlossenen Mengen in   ist. Es gilt[3]:

  • Eine boolesche Algebra ist genau dann vollständig (das heißt, jede beschränkte Menge besitzt ein Supremum und ein Infimum), wenn der zugehörige boolesche Raum extremal unzusammenhängend ist.

Abelsche Von-Neumann-Algebren

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Abelsche Von-Neumann-Algebren sind als C*-Algebra nach dem Satz von Gelfand-Neumark isometrisch isomorph zur Algebra   der stetigen Funktionen   für einen bis auf Homöomorphie eindeutig bestimmten kompakten Hausdorffraum  . Für abelsche Von-Neumann-Algebren ist   extremal unzusammenhängend.[4]

Die Umkehrung gilt nicht, das heißt, es gibt extremal unzusammenhängende, kompakte Hausdorffräume  , so dass die Algebra   nicht isomorph zu einer Von-Neumann-Algebra ist.[5]

Einzelnachweise

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  1. Richard V. Kadison, John R. Ringrose: Fundamentals of the Theory of Operator Algebras. Special Topics. Band 1: Elementary Theory (= Pure and Applied Mathematics. Bd. 100, 1). Academic Press, Boston MA u. a. 1983, ISBN 0-12-393301-3, 5.2.10.
  2. Richard V. Kadison, John R. Ringrose: Fundamentals of the Theory of Operator Algebras. Special Topics. Band 1: Elementary Theory (= Pure and Applied Mathematics. Bd. 100, 1). Academic Press, Boston MA u. a. 1983, ISBN 0-12-393301-3, 5.2.11.
  3. Paul R. Halmos: Lectures on Boolean Algebra. Reprinted edition. Springer, New York NY u. a. 1974, ISBN 0-387-90094-2, § 21, Theorem 10.
  4. Richard V. Kadison, John R. Ringrose: Fundamentals of the Theory of Operator Algebras. Special Topics. Band 1: Elementary Theory (= Pure and Applied Mathematics. Bd. 100, 1). Academic Press, Boston MA u. a. 1983, ISBN 0-12-393301-3, 5.2.1.
  5. Richard V. Kadison, John R. Ringrose: Fundamentals of the Theory of Operator Algebras. Special Topics. Band 1: Elementary Theory (= Pure and Applied Mathematics. Bd. 100, 1). Academic Press, Boston MA u. a. 1983, ISBN 0-12-393301-3, 5.7.21.