Felix Staehelin oder Stähelin (* 28. Dezember 1873 in Basel; † 20. Februar 1952 ebenda) war ein Schweizer Althistoriker.
Leben
BearbeitenFelix Staehelin, Sohn eines Seidenbandfabrikanten, studierte Klassische Philologie und Alte Geschichte in Basel, Bonn und Berlin und promovierte 1897 mit einer Dissertation über die Galater. Nach abgeschlossenem Studium konnte Felix Staehelin mit der finanziellen Unterstützung seines Onkels Karl Staehelin-Burkhardt (1850–1902) eine Forschungsreise nach Italien und Griechenland unternehmen. In Griechenland lernte er u. a. Otto Rubensohn kennen. Die Reise dokumentierte Staehelin in seinen Tagebuchaufzeichnungen.[1]
1902–1907 betätigte sich Staehelin als Gymnasiallehrer in Winterthur und Basel. Ab 1907 war er Privatdozent, ab 1917 ausserordentlicher und 1931–1937 ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität Basel. Er veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten zur kleinasiatischen und zur römischen Geschichte. Seine 1927 veröffentlichte Übersichtsdarstellung Die Schweiz in römischer Zeit galt lange Zeit als Standardwerk und wurde zweimal neu aufgelegt. Daneben verfasste Staehelin auch fast 400 Beiträge für Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE).[2] 1929–1934 war er massgeblich an der (ersten) Jacob-Burckhardt-Gesamtausgabe beteiligt.
Seit 1939 war Staehelin korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften und seit 1950 der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Der Maler Ernst Wolf portraitierte 1944 Felix Staehelin im Auftrag des Kunstkredit Basel-Stadt.[3]
1902 heiratete Staehelin Martha Schwarz (1874–1951). Zusammen hatten sie drei Kinder. Wie der Journalist und Politiker Albert Oeri war Staehelin ein Grossneffe des Kulturhistorikers Jacob Burckhardt.
Schriften
Bearbeiten- Geschichte der Kleinasiatischen Galater bis zur Errichtung der römischen Provinz Asia. Basel 1897 (Dissertation).
- Geschichte der Basler Familie Stehelin und Stähelin. Basel 1903.
- Die Schweiz in römischer Zeit. Basel 1927.
- Reden und Vorträge. hrsg. von Wilhelm Abt, Basel 1956.
- Das Römerdenkmal in Basel. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 23, 1925, S. 155–165. (e-periodica.ch.)
Literatur
Bearbeiten- Jochen Bleicken, Martin Staehelin: Ein unbekannter Brief von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff an Felix Staehelin über die «Geschichte der kleinasiatischen Galater». In: Klio. Band 76 (1994), S. 454–467 (= Jochen Bleicken: Gesammelte Schriften. Stuttgart 1998, S. 1034–1047).
- Paul Burckhardt-Lüscher: Felix Staehelin. In: Basler Jahrbuch 1953, S. 7–13 (Digitalisat).
- Rudolf Laur-Belart: Worte der Erinnerung an Prof. Dr. Felix Stähelin (1873–1952). In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 51 (1952), S. 5–8.
- Peter-Andrew Schwarz: Stähelin, Felix. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Severin Thomi: Felix Staehelin und die römische Schweiz. Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte. Schwabe, Basel 2024, ISBN 978-3-7965-5030-0.
- Hermann Wichers: Stähelin (Familienartikel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 20 f. (Digitalisat).
- Bernhard Wyss: Felix Staehelin 1873–1952. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte. Band 2 (1952), S. 264–267 (Digitalisat).
- Eberhard Zellweger: Zur Erinnerung an Professor Dr. Felix Staehelin-Schwarz, geboren den 28. Dezember 1873, gestorben den 20. Februar 1952. Privatdruck, Basel 1952.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, 1964: Tagebuchaufzeichnungen von 1897. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
- ↑ Vgl. Register aller RE-Artikel Staehelins im RE-Digitalisierungsprojekt auf Wikisource.
- ↑ Portrait in der Sammlung des Kunstkredit Basel-Stadt, abgerufen am 11. September 2022.
Personendaten | |
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NAME | Staehelin, Felix |
ALTERNATIVNAMEN | Stähelin, Felix |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Althistoriker |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1873 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 20. Februar 1952 |
STERBEORT | Basel |