Deutsche Fußballmeisterschaft 1910/11

Fußballturnier um die deutsche Meisterschaft

Die neunte Deutsche Fußballmeisterschaft wurde vom 7. Mai bis zum 4. Juni 1911 ausgetragen. Seine zweite Meisterschaft sicherte sich Viktoria 89 Berlin im Finale in Dresden mit einem 3:1 gegen den VfB Leipzig und schloss somit zum bisherigen alleinigen „Rekordmeister“ aus Leipzig auf.

Deutsche Fußballmeisterschaft 1910/11
Abgebildet ist das Logo des Deutschen Fußball-Bundes von 1900 – 1945. Es stellt einen Freis dar, der in blau und gold gehalten ist. Am äußeren Rand wird der Schriftzug DEUTSCHER-FUSSBALL-BUND im Kreis geführt. In der Mitte befindet sich die Abkürzung "DFB": Jeder Buchstabe in einer anderen Farbe, weiß schwarz und rot.
Meister Berliner TuFC Viktoria 89
Mannschaften 8
Spiele 7  (davon 6 gespielt)
Tore 23 (ø 3,83 pro Spiel)
Torschützenkönig Deutsches Reich Willi Worpitzky (4 Tore)
Deutsche Meisterschaft 1909/10

Der Deutsche Fußball-Bund wurde von den Veranstaltern der Internationalen Hygiene-Ausstellung nach Dresden eingeladen, um das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auf dessen Ausstellungsgelände auszutragen. Von Berlin aus wurden mehrere Sonderzüge eingesetzt.

Teilnehmer

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Acht Mannschaften nahmen an der Endrunde teil und die Region Berlin-Brandenburg schickte wie in den beiden Vorjahren wieder zwei Vertreter ins Rennen. Während der Meister vom Verband Berliner Ballspielvereine automatisch für die Endrunde qualifiziert war, musste der Meister des Märkischen Fußball-Bundes ein Qualifikationsspiel gegen den Meister des Verbandes Berliner Athletik-Vereine austragen. Der FC Tasmania Rixdorf (MFB) gewann dieses Spiel gegen den Berliner Sport-Club (VBAV) mit 4:2 und qualifizierte sich somit für die deutsche Fußballmeisterschaft 1910/11.

Verein Qualifiziert als
  SC Lituania Tilsit Meister des Baltischen Rasensport-Verbandes
  FC Askania Forst Meister des Südostdeutschen Fußball-Verbandes
  Berliner TuFC Viktoria 89 Meister des Verbandes Berliner Ballspielvereine
  TuFC Tasmania Rixdorf Meister des Märkischen Fußball-Bundes
  VfB Leipzig Meister des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine
  FV Holstein Kiel Meister des Norddeutschen Fußball-Verbandes
  Duisburger SpV Meister des Westdeutschen Spiel-Verbandes
  Karlsruher FV Meister des Verbandes Süddeutscher Fußball-Vereine und Titelverteidiger

Viertelfinale

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Datum Ergebnis Stadion
7. Mai 1911 Karlsruher FV 4:0 (1:0) TuFC Tasmania Rixdorf Fürth, Ronhof
7. Mai 1911 FC Askania Forst 2:3 (1:1) VfB Leipzig Cottbus, Alemannia-Platz
7. Mai 1911 FV Holstein Kiel 3:1 (1:1) Duisburger SpV Bremen, Platz des Bremer SC
7. Mai 1911 Berliner TuFC Viktoria 89 1ausgefallen 1 SC Lituania Tilsit geplanter Ort: Berlin
1 
Lituania Tilsit verzichtete auf das Spiel gegen Viktoria Berlin, da mehrere Spieler keine Freistellung vom Arbeitgeber bekamen.

Zur Halbzeit führte der Titelverteidiger mit 1:0 durch ein Tor von Fritz Förderer nach 17 Minuten. Rixdorf konnte das Spiel bis zur 70. Minute ausgeglichen halten, bekam aber in den letzten 20 Minuten noch drei Gegentreffer der Karlsruher durch weitere zwei Tore von Fritz Förderer und einmal von Gottfried Fuchs.

In der 22. Minute ging Leipzig durch ein Tor von Hans Dolge in Führung, noch vor der Pause erzielte der Forster Emil Schulz den Ausgleich. Erst in der 82. und 83. Minute gelang den Leipzigern durch einen Doppelschlag von Emil Feiler die Führung. Forst verkürzte zwei Minuten später durch Richard Koßwig auf 2:3.

Nach 45 Minuten stand es 1:1 durch Tore des Kielers Ernst Möller und des Duisburgers Heinrich Fischer. In der 71. Minute ging Kiel wieder durch Ernst Möller in Führung und baute diese in der 89. Minute zum 3:1 durch den Dänen Sophus Nielsen noch aus.

Halbfinale

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Datum Ergebnis Stadion
21. Mai 1911 Karlsruher FV 0:2 (0:1) VfB Leipzig Frankfurt am Main, Victoria-Platz
21. Mai 1911 FV Holstein Kiel 0:4 (0:2) Berliner TuFC Viktoria 89 Hamburg, Sportplatz Hoheluft

Zur Halbzeit führte Leipzig durch ein Tor von Heinrich Riso in der 39. Minute mit 1:0. In der 69. Minute erhöhte Emil Feiler gar auf 2:0. Bester Spieler auf dem Platz war Camillo Ugi, der sowohl in der Defensive als auch in der Offensive eine sehr gute Leistung bot. Den Karlsruhern fehlte ihr Mittelläufer Max Breunig.

Die Berliner setzten sich klar gegen Kiel durch. In der ersten Halbzeit schossen Paul Kugler und Willi Worpitzky die Tore zum 2:0, in der zweiten Hälfte Robert Krüger und Willi Worpitzky zum 4:0. Dem Berliner Paul Hunder war es gelungen, die Kreise von Sophus Nielsen entscheidend einzuengen.

Berliner TuFC Viktoria 89 VfB Leipzig
 
Sonntag, 4. Juni 1911 in Dresden (Sportplatz an der Hygieneausstellung)
Ergebnis: 3:1 (1:0)
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Paul Schröder (München-Gladbach)
 


Reinhold WelkischHelmut Röpnack, Paul FischerAlbert Graßmann, Willi Knesebeck, Paul Hunder (C) Otto Dumke, Robert Krüger, Willi Worpitzky, Paul Kugler, Hermann Gasse Johannes SchneiderWilly Völker, Curt HesseCurt Fischer, Camillo Ugi, Lothar RubinKarl Uhle, Heinrich Riso (C) , Hans Dolge, Emil Feiler, Adelbert Friedrich
1:0 Worpitzky (42.)
2:0 Kugler (52.)

3:1 Worpitzky (88.)


2:1 Riso (82.)

Die Meistermannschaft des Berliner TuFC Viktoria 1889

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Nachfolgend ist die Meistermannschaft mit Einsätzen und Toren der Spieler angegeben.

Berliner TuFC Viktoria 1889
 

Torschützenliste

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Spieler Verein Spiele Tore
1. Deutsches Reich  Willi Worpitzky Berliner TuFC Viktoria 89 2 4
2. Deutsches Reich  Fritz Förderer Karlsruher FV 2 3
3. Deutsches Reich  Emil Feiler VfB Leipzig 3 3
4. Deutsches Reich  Paul Kugler Berliner TuFC Viktoria 89 2 2
Deutsches Reich  Ernst Möller FV Holstein Kiel 2 2
Deutsches Reich  Heinrich Riso VfB Leipzig 2 2
7. Deutsches Reich  Heinrich Fischer Duisburger SpV 1 1
Deutsches Reich  Richard Koßwig FC Askania Forst 1 1
Deutsches Reich  Emil Schulz FC Askania Forst 1 1
10. Deutsches Reich  Gottfried Fuchs Karlsruher FV 2 1
Deutsches Reich  Robert Krüger Berliner TuFC Viktoria 89 2 1
Danemark  Sophus Nielsen FV Holstein Kiel 2 1
13. Deutsches Reich  Hans Dolge VfB Leipzig 3 1

Literatur

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  • Geschichte des deutschen Fußballsports. Band III der Schriftenreihe des Deutschen Fußball-Bundes. Carl Koppehel, Verlag Wilhelm Limpert, Frankfurt 1954, 4. erweiterte Auflage ohne Jahresangabe.
  • Deutsche Meisterschaft (1903-1923), IFFHS-Magazin Libero Nr. 36. International Federation of Football History & Statistics, Wiesbaden, II. Quartal 2002.
  • Das Goldene Buch des Deutschen Fußballs. Hardy Grüne, Dietrich Schulze-Marmeling, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2015.