A400M-Absturz bei Sevilla

Absturz eines A400M bei Sevilla
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Der Absturz eines Airbus A400M bei Sevilla geschah am 9. Mai 2015. Das neu gebaute Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M stürzte bei seinem ersten Testflug kurz nach dem Start nahe Sevilla ab, wobei vier Personen ums Leben kamen. Es war der erste Totalverlust dieses Flugzeugtyps.

A400M-Absturz bei Sevilla

Die baugleiche EC-402

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart noch offen
Ort La Rinconada
Datum 9. Mai 2015
Todesopfer 4
Überlebende 2
Verletzte 2
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Airbus A400M
Betreiber Airbus Defence and Space
Kennzeichen EC-403[1]
Name CASA423
Abflughafen Aeropuerto de Sevilla
Zielflughafen Aeropuerto de Sevilla
Besatzung 6
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Flugzeug

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Die A400M hatte die Seriennummer MSN023 und das temporäre Kennzeichen EC-403.[1] Sie war für die türkischen Luftstreitkräfte vorgesehen und sollte im Juni 2015 ausgeliefert werden.[2]

Flugverlauf

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Das Flugzeug hob um 12:45 Uhr Ortszeit vom Flughafen Sevilla ab. Wenige Minuten nach dem Start gab man einen Notruf durch, welcher mit technischen Problemen begründet wurde. Beim Versuch der Notlandung auf einem Acker kollidierte der Airbus A400M um 13 Uhr mit einer Hochspannungsleitung, geriet in Brand und wurde völlig zerstört.[3]

Besatzung

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Die Besatzung bestand aus sechs spanischen Mitarbeitern von Airbus Defence and Space, von denen zwei, ein Ingenieur und ein Mechaniker, den Absturz überlebten.[4]

Nach dem Absturz unterbrachen die Bundeswehr, die Royal Air Force, die türkische und die malaysische Luftwaffe die Testflüge ihrer A400M.[5] Frankreich beschränkte den Betrieb auf wichtige Versorgungsflüge.[6] Zusätzlich wurde die Erlaubnis zum Betrieb einer A400M in Spanien entzogen.[7][8]

Obwohl der offizielle Untersuchungsbericht der spanischen Behörden noch nicht vorlag, hob das dortige Verteidigungsministerium am 11. Juni 2015 erste Flugbeschränkungen auf[9], und Airbus nahm in den Folgetagen mit der A400M am Flugprogramm der Pariser Luftfahrtschau teil.[10] Die Royal Air Force nahm am 16. Juni die Flüge mit der A400M wieder auf,[11] nach rund 10 Wochen begann die Luftwaffe wieder mit der Fortsetzung der Testflüge.[12] Am 18. Juni hob das spanische Verteidigungsministerium die Flugsperre auf, womit ab dem Folgetag die Auslieferung wieder aufgenommen werden konnte.[8] Am 25. Juni folgte Frankreich mit der Rücknahme aller Beschränkungen.[11][6]

Untersuchung

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Kurz nach dem Absturz wurden die Ermittlungen vom spanischen Ministerium für Entwicklung und Verteidigung unter Mithilfe des französischen Bureau Enquêtes Accidents Défense Air übernommen.[13]

Befragungen der Überlebenden ergaben, dass drei der vier Triebwerke ausgefallen waren.[14] Widersprüchliche Softwarebefehle hätten das veranlasst, urteilten die Airbus-Ingenieure.

Kurz nach dem Unglück gab Airbus bekannt, dass vermutlich ein Problem der Triebwerkssteuersoftware in der FADEC verantwortlich für das Unglück war und schloss einen Konstruktionsfehler aus.[15] Die Piloten träfe keine Schuld, und sie seien auch nicht in der Lage gewesen, dieses Problem zu beheben.[16] Die weitere Untersuchung des Herstellers ergab laut dessen Angaben, dass eine Software bei der Endmontage falsch aufgespielt worden sei. Es wurde von einem „Qualitätsproblem in der Endmontage“ gesprochen.[17][18]

Im September 2017 übergab die technische Untersuchungskommission des Verteidigungsministeriums Comisión para la Investigación Técnica de Accidentes Aeronaves Militares (CITAAM) ihren Bericht an den zuständigen Richter in Sevilla. Ohne einen direkten Verantwortlichen zu benennen, bestätigt der Untersuchungsbericht einen Fehler in der Motorensoftware als Unfallursache.[19]

Einzelnachweise

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  1. a b EC-403 Accident description. Aviation Safety Network, 10. Mai 2015, abgerufen am 29. Oktober 2022 (englisch).
  2. Spanish air force cargo plane on test flight crashes near Seville airport. In: The Guardian. Abgerufen am 10. Mai 2015 (englisch).
  3. Vier Tote bei Absturz von A400M-Militärtransporter während eines Testflugs – Zusammenfassung, abgerufen am 5. August 2015.
  4. Spanish Air Force Takes Over Airbus A400M Crash Probe, abgerufen am 5. August 2015.
  5. A400M bleiben fast überall am Boden. Tagesschau, 10. Mai 2015, archiviert vom Original am 13. Mai 2015; abgerufen am 10. Mai 2015.
  6. a b Guillaume Belan: A400M : l'armée de l'air lève les restrictions de vol. In: Air&Cosmos. 25. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2015; abgerufen am 27. Juni 2015 (französisch): „Les restrictions décidées sur la flotte d'Atlas français concernaient des vols de personnes civils ou de formations. Les vols de transport logistiques au profit des opérations extérieures (Sahel, Irak, Afrique) n'ont, eux, jamais cessé.“
  7. Nach Absturz eines A400M Spanien schränkt Airbus-Testflüge ein (Memento vom 14. Mai 2015 im Internet Archive) abgerufen am 5. August 2015
  8. a b Victoria Bryan: Airbus to resume deliveries of A400M after crash. In: reuters.com. Reuters, 19. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2015; abgerufen am 27. Juni 2015 (englisch).
  9. Sarah White, Emma Pinedo: Airbus can restart A400M test flights in Spain after crash: Defense Ministry. In: reuters.com. Reuters, 11. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2015; abgerufen am 27. Juni 2015 (englisch).
  10. Airbus A400M fliegt in Le Bourget. In: flugrevue.de. Flug Revue, 15. Juni 2015, abgerufen am 27. Juni 2015.
  11. a b Craig Hoyle: UK clears A400M for training flight resumption. In: Flightglobal.com. 16. Juni 2015, abgerufen am 16. Juni 2015 (englisch): „The UK Royal Air Force is to resume training flights with its first pair of Airbus A400M tactical transports “with immediate effect”, the service announced on 16 June.“
  12. Deutsche A400M darf wieder fliegen, abgerufen am 5. August 2015.
  13. France Flying A400M in 'Essential Operations' abgerufen am 5. August 2015
  14. ABSTURZ DER A400M Gelöschte Triebwerksdaten im Fokus, abgerufen am 5. August 2015.
  15. Airbus-Analyse zu A400M-Absturz "Ernstes Problem in der Endmontage" abgerufen am 5. August 2015
  16. Softwareprobleme sollen Airbus-Absturz verursacht haben. In: zeit.de. Die Zeit, 19. Mai 2015, abgerufen am 1. Juni 2016.
  17. „Ernstes Problem in der Endmontage“. In: tagesschau.de. ARD, 28. Mai 2015, abgerufen am 29. Mai 2015.
  18. Thomas Hanke: „Ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage“. In: handelsblatt.com. Handelsblatt, 28. Mai 2015, abgerufen am 29. Mai 2015.
  19. Rocío Velis: Defensa confirma que un error del software paró los motores del A400M. In: El Correo de Andalucía. 15. September 2017, abgerufen am 16. September 2017 (spanisch).

Koordinaten: 37° 26′ 54,7″ N, 5° 51′ 54,5″ W