Tegeler Forst
Der Tegeler Forst ist ein 2169 Hektar großes landeseigenes Waldgebiet im Ortsteil Tegel des Bezirks Reinickendorf im Nordwesten Berlins.[1] Er ist als Landschaftsschutzgebiet einer der fünf bedeutenden Berliner Forsten.

Lage
BearbeitenEr erstreckt sich vom südlichen Teil an der Ortslage Tegelort nördlich des Tegeler Sees bis zum nördlichen Teil südlich des Ortsteils Heiligensee. In diesem Bereich befindet sich die Binnendünenlandschaft der Baumberge. Nördlich des Forstes befindet sich die Ortslage Schulzendorf.
Der Tegeler Forst liegt östlich des Ortsteils Konradshöhe und wird von der Konradshöher Straße und der Heiligenseer Straße durchquert.
Der Königsweg, der Heiligenseer Weg und die Humboldt-Spur durchqueren den Tegeler Forst ebenfalls, wobei die beiden letzteren zu den 20 grünen Hauptwegen Berlins gehören.
Flora und Fauna
BearbeitenAuf den sandigen Böden wachsen forstwirtschaftlich genutzte Gehölzbestände aus Kiefernmischwäldern, die von Laubwäldern durchsetzt sind. Aktuell liegt der Hauptwert dieser Waldgebiete in der Freizeitnutzung der Großstädter. Bewirtschaftet wird der Wald nach den Regeln des Forest Stewardship Councils und des Naturlandverbandes.[2]
Im südlichen Teil des Tegeler Forstes befinden sich drei Superlative bei den Bäumen. Der höchste Baum Berlins ist eine 43,15 Meter hohe Buche, die am Mühlenweg steht. Nur knapp 200 Meter weiter östlich befindet sich die 41,05 Meter hohe Burgsdorff-Lärche, die bis zu einer Neuvermessung im Jahr 2021 als der höchste Baum Berlins galt und nunmehr die höchste Lärche Berlins ist.[3] Der älteste Baum der Stadt, die mindestens 500 Jahre alte Dicke Marie,[4] ist eine Stieleiche in der Nähe des Ufers des Großen Malchsees (die nördlichste Bucht des Tegeler Sees).
Pflanzen- und Tierarten sind im Landschaftsschutzgebiet geschützt.[5] Insbesondere der reiche Bestand an seltenen und teilweise gefährdeten Brutvogelarten im nördlichen Bereich des Tegeler Forstes soll gesichert werden.[6]
- Vögel im Tegeler Forst
Sonstiges
BearbeitenDie Jugendrichterin Kirsten Heisig starb 2010 im Tegeler Forst durch Suizid.
Am 5. Oktober 2017 wurde die Journalistin Sylke Tempel nach dem Verlassen eines Fahrzeugs durch einen während des Sturmtiefs Xavier umstürzenden Baum erschlagen. An der Konradshöher Straße waren auf einer Länge von nur 500 Metern sechs Bäume auf die Fahrbahn gestürzt und versperrten die direkte Zufahrt zum Ortsteil Konradshöhe.[7]
-
Höchste Lärche Berlins,
Mühlenweg -
Dicke Marie,
Schwarzer Weg
Literatur
Bearbeiten- Presse- und Informationsamt des Landes Berlin (Hrsg.): Berlin-Handbuch, das Lexikon der Bundeshauptstadt, Berlin: FAB, 1993
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Das Forstamt Tegel. Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, 2025, abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Waldprodukte: Brennholz, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
- ↑ Lutz Essers: Der (neue) höchste Baum Berlins. 2023, abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Quer durch das Revier Tegelsee Wandern und Baden – Von der dicken Marie bis zu den Wildschweinen. Berliner Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr, abgerufen am 11. April 2018
- ↑ Verordnung zum Schutz der Landschaft des Tegeler Forstes (südlicher Teil) im Bezirk Reinickendorf von Berlin vom 7. Juni 1990 – § 3 Schutzzweck, Berliner Vorschrifteninformationssystem, abgerufen am 13. Mai 2018
- ↑ Verordnung zum Schutz der Landschaft des Tegeler Forstes (nördlicher Teil) vom 10. Oktober 1985 – § 3 Schutzzweck, Berliner Vorschrifteninformationssystem, abgerufen am 13. Mai 2018
- ↑ Anja Villwock: Sturmtief Xavier wütete über Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Technisches Hilfswerk vom 5. Oktober 2017, abgerufen am 12. April 2018
Koordinaten: 52° 35′ 49″ N, 13° 15′ 22″ O