Frank Fischer (Literaturwissenschaftler)
Frank Fischer (* 1977 in Weißenfels, DDR) ist ein deutscher Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Informatiker. Seit 2021 ist er Professor für Digital Humanities an der Freien Universität Berlin.
Leben
BearbeitenFischer studierte von 1997 bis 2003 Germanistik und Informatik an der Universität Leipzig und der Middlesex University London. 2013 wurde er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einer Arbeit zu den Rachedramen Joachim Wilhelm von Brawes promoviert.
Nach der Promotion ging er an die Georg-August-Universität Göttingen. Von 2016 bis 2021 war er Associate Professor für Digital Humanities an der Higher School of Economics in Moskau und parallel dazu (von 2017 bis 2021) Direktor von DARIAH-EU, einem europäischen Konsortium mit Sitz in Paris, das für den Aufbau digitaler Forschungsinfrastrukturen für die Geisteswissenschaften zuständig ist. 2021 folgte er einem Ruf auf die neu geschaffene Professur für Digital Humanities an der Freien Universität Berlin.
Fischer absolvierte Gastaufenthalte an der École normale supérieure in Paris, an der University of Sheffield sowie an der Universität Aarhus.
2005 rief er mit weiteren Autoren das Onlinemagazin Der Umblätterer ins Leben, das 2010 für den Grimme Online Award nominiert war.[1] Seine literarischen Werke erscheinen im Berliner SuKuLTuR-Verlag. Er ist außerdem zusammen mit Peer Trilcke Herausgeber der Forschungsplattform DraCor.
Veröffentlichungen
BearbeitenWissenschaftliche Schriften und Herausgeberschaften (Auswahl)
Bearbeiten- Frank Fischer: Triumph der Rache. Joachim Wilhelm von Brawe und die Ästhetik der Aufklärung. Heidelberg: Winter 2013. (= Jenaer germanistische Forschungen. Neue Folge. Vol. 34.) (online) (Rez. im Lessing Yearbook XLII, 2015)
- Frank Fischer, Marina Akimova, Boris Orekhov (Hrsg.): Moscow Formalism and Literary History. Sonderausgabe des Journal of Literary Theory. 13. Jahrgang, Heft 1. Berlin und Boston: De Gruyter 2019. (online)
- Jan Horstmann, Frank Fischer (Hrsg.): Digitale Verfahren in der Literaturwissenschaft. Sonderausgabe #6 (1.2022) von Textpraxis. Digitales Journal für Philologie. (online)
- Frank Fischer, Jacob Blakesley, Paula Wojcik, Robert Jäschke (Hrsg.): Wikipedia, Wikidata, and World Literature. Sonderausgabe des Journal of Cultural Analytics. 8. Jahrgang, Heft 2 (Mai 2023). (online)
Belletristik
Bearbeiten- Die Zerstörung der Leipziger Stadtbibliothek im Jahr 2003. (Schöner Lesen Nr. 41.) Berlin: SuKuLTuR 2005. ISBN 978-3-937737-45-4.
- Die Südharzreise. Abstrakter Tourismus zwischen Leipzig und Göttingen. Berlin: SuKuLTuR 2010. ISBN 978-3-941592-12-4.
- Der Louvre in 20 Minuten. (Schöner Lesen Nr. 105.) Berlin: SuKuLTuR 2011. ISBN 978-3-941592-26-1.
- Weltmüller. Berlin: SuKuLTuR 2012. ISBN 978-3-941592-32-2.
- Ein „Godot“, wie es ihn noch nie gegeben hat (Online-Ausgabe der Titelerzählung Weltmüller)
- Un Godot comme on n’en a jamais vu (französische Übersetzung von Weltmüller)
Herausgeberschaften und Anderes
Bearbeiten- André Seelmann: Abenteuer im Kaffeehaus. Feuilletons aus dem „Umblätterer“ 2007–2015. Hrsg. von Frank Fischer, Andreas Vogel und Joseph Wälzholz. Leipzig und Weißenfels: Ille & Riemer 2017. ISBN 978-3-95420-018-4.
- Frank Fischer, Anika Schultz: Dramenquartett. Eine didaktische Intervention. Bern: edition taberna kritika 2019. ISBN 978-3-905846-55-3.
Literatur
Bearbeiten- Christof Capellaro: Im Fadenkreuz des Schmierers. (Rez. zu Die Zerstörung der Leipziger Stadtbibliothek im Jahr 2003.) In: LIBREAS 4 (2006). (online)
- Katja Stopka: Vernutzt, verstellt, entwendet. Vom ‚ungebührlichen’ Umgang des Lesers mit den Büchern. In: Mona Körte, Cornelia Ortlieb (Hrsg.): Verbergen – Überschreiben – Zerreißen. Formen der Bücherzerstörung in Literatur, Kunst und Religion. Berlin: Erich Schmidt 2007, S. 203–226.
- Tobias Lehmkuhl: Hypertourismus. (Rez. zu Die Südharzreise.) In: Süddeutsche Zeitung, 5. Mai 2010. (online)
- Günther Wessel: Rasende Reiselust. (Rez. zu Die Südharzreise.) In: Deutschlandradio Kultur, 16. August 2010. (online)
- Andreas Platthaus: Ein Buch wie Gold. (Rez. zu Weltmüller.) In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Juni 2012. (online)
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Frank Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Website. In: lehkost.github.io. 3. Juli 2024, abgerufen am 4. Juli 2024.
- Homepage auf der Website der Freien Universität Berlin. In: geisteswissenschaften.fu-berlin.de. 2024, abgerufen am 4. Juli 2024.
- Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Frank Fischer bei Literaturport
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Frank Fischer bei Perlentaucher
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Grimme Online Award 2010: Die Nominierten. In: grimme-online-award.de. 2010, abgerufen am 4. Juli 2024.
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Frank |
ALTERNATIVNAMEN | Paco |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1977 |
GEBURTSORT | Weißenfels |