Franz Weiße (1878–1952) war ein deutscher Buchbindermeister. Er wurde insbesondere durch sein Werk Die Kunst des Marmorierens, oder, Die Herstellung von Buchbinder-Buntpapieren mit Wasserfarben auf schleimhaltigem Grund bekannt.
Leben
BearbeitenWährend seiner fünfjährigen Lehre war er zunächst „Buchhändler, Papierhändler, Buchbinder, Kurz- , Galanterie- und Spielwarenhändler, Glaser, Kunsthändler, Hagelversicherungsagent und noch manches mehr“.[1] In dem Geschäft, in dem er arbeitete, wurde auch eine Leihbibliothek mit ca. 4500 Bänden betrieben, die er zu pflegen und ggf. neu zu binden hatte. Nach den fünf Jahren ging er zu einem Buchbinder in die Lehre, um sich in diesem Handwerk, insbesondere in der Handvergoldung zu vervollkommnen.
Seit 1912 war er für lange Jahre allein leitender Lehrer für Buchbinderei an der staatlichen Kunstgewerbeschule in Hamburg. Nicht nur aufgrund dieser seiner Stellung ging er „seinen eigenen Weg und folgt nicht nur, wie manche jüngere deutsche Buchbinder, den Spuren anderer“.[2] Charakteristisch für Weiße war der Blinddruck auf seinem bevorzugten Material Schweinsleder.
Weiße gilt als spiritus rector der Abspaltung der Vereinigung MDE – Meister der Einbandkunst als Konkurrenzorganisation zum Jakob-Krause-Bund als älterer Vereinigung deutscher Kunstbuchbinder.
In den 1930er Jahren war er Schriftleiter der Zeitschrift Der Buchbinderlehrling.
Literatur
Bearbeiten- Franz Weiße (: autobiografische Bemerkungen). In: Taschenbuch für Büchersammler Bd. 2, 1927: S. 115–[121] Digitalisat auf Internet Archive
- Franz Weiße. In: Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäftszweige Bd. 31, 1931: S. 1–6, 4 Taf
- Zu den vier Abbildungen der Marmorierpapiere von Franz Weiße. In: Der Buchbinderlehrling Bd. 9, 1935, Nr. 1: S. 9–12
- Franz Weiße und seine Schüler. In: Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäftszweige Bd. 36, 1936: S. 81–83, 2 Taf
- Zum 100. Geburtstag von Franz Weiße / Moe. In : Bindereport : Fachmagazin für Buchbinderei und Druckverarbeitung Bd. 97, 1984, Nr. 4: S. 219
- Kunstbuchbinder Franz Weiße : Martin Gustorff erinnert an einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Kunstbuchbinder In : Bindereport : Fachmagazin für Buchbinderei und Druckverarbeitung Bd. 111, 1998, Nr. 5: S. 53–54.
- Otto Fröde. Franz Weiße (Reihe Meister und Meisterwerke der Buchbinderkunst). Hettler, Stuttgart 1956 (96 S., Kl.-8°, mit 32 Tafeln und einigen Textabbildungen) Bd. 97, 1984, Nr. 4: 219
Zu Einbänden Franz Weißes
Bearbeiten- Neue Einbände von Franz Weisse, Hamburg. In: Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäftszweige. - Halle a. S. Bd. 12, 1912/1913, Nr. 1, S. 2–6 Digitalisat auf Internet Archive
- Neue Einbände von Franz Weiße, Hamburg. In: Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäftszweige Bd. 20, 1920: S. 15–21 mit Abb Digitalisat auf Internet Archive
- Neue Einbände von Franz Weiße. In: Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäftszweige Bd. 22, 1922: S. 13–19 mit Abb. Digitalisat auf Internet Archive
- Bucheinbände von Franz Weisse. In: Jahrbuch der Einbandkunst Bd. 3/4, 1929/30: S. 134–138 Digitalisat auf Internet Archive
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Franz Weiße. In: Taschenbuch für Büchersammler Bd. 2, 1927: S. 115–[121]
- ↑ Neue Einbände von Franz Weisse, Hamburg. In: Archiv für Buchbinderei und verwandte Geschäftszweige. - Halle a. S. Bd. 12, 1912/1913, Nr. 1, S. 2–6
Personendaten | |
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NAME | Weiße, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Buchbindermeister |
GEBURTSDATUM | 1878 |
STERBEDATUM | 1952 |