Moll ist der Name eines Adelsgeschlechts, das ursprünglich aus den spanischen Niederlanden stammte und von dort aus nach Deutschland und Österreich kam.
Geschichte
BearbeitenAm 23. April 1555 wurde einem Wolf bzw. Wolfgang der Adelsstand bestätigt. Am 6. Dezember 1563 erfolgte die Übertragung des Wappens auf seinen Bruder Friederich. Die Brüder Wolf und Friedrich wurden am 6. Juli 1580 in den Reichs- und erbländischen Adelstand erhoben. Am 19. Februar 1655 erfolgte die Aufnahme in die Landmannschaft des Ritterstandes in das Erzherzogtum Oberösterreich.
Mit dem Adelsdiplom vom 4. Mai 1789 erhielt Ludwig Gottfried für sich und seine Nachkommen beiderlei Geschlechts den Freiherrentitel. Auf der Stammtafel ist die Aufeinanderfolge des Geschlechtes von Johann von Moll, der von 1520 bis 1535 Konsul von Trient war, auf die Gegenwart überliefert.[1] Ein weiterer Nachkomme war Karl von Moll.
Wappen
Bearbeiten- Blasonierung des Stammwappens: In Blau ein goldener Sparren, beseitet von drei (2:1) goldenen Sternen. Auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Helmdecken ein wachsender, blau gekleideter junger bärtiger Mann mit goldenem Gürtel und ebensolchen Aufschlägen und Knöpfen, auf dem Haupt einen hohen blauen Hut mit goldenem Stulpe, in den erhobenen Händen je einen goldenen Stern haltend.
- Blasonierung des Freiherrenwappens (1789): Schild wie das Stammwappen. Drei gekrönte Helme mit blau-goldenen Decken: I. ein von Gold und Blau geteilter Flügel; II. der Mann mit den Sternen wie im Stammwappen; III. ein gleicher Flügel wie auf dem ersten Helm.
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Wappen der Freiherren von Moll von 1789 in Siebmachers Wappenbuch
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Wappen der Freiherren von Moll von 1789 bei Tyroff
Literatur
Bearbeiten- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 2 (Blühender Adel deutscher Landschaften), 1. Abt.: Der Adel des Königreichs Bayern, Nürnberg 1856, S. 47 (digitale-sammlungen.de) und Tfl. 47 (digitale-sammlungen.de).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Leipzig, 1859, Fr. Voigt, Bd. VI, S. 332.
- Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Gotha, 1. Jahrg. (1848), S. 254 u. f.; – dasselbe, XVI. Jahrgang (1866), S. 646.
- Ignaz von Schönfeld: Adels-Schematismus des österreichischen Kaiserstaates. Wien, Schaumburg u. Comp. 1. Jahrgang (1824), S. 150.
- Constantin von Wurzbach: Moll, die Freiherren von, Genealogie. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 19. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 8–10 (Digitalisat).
- Moritz Maria Weittenhiller: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 6. Abt.: Der Salzburgische Adel, Nürnberg 1883, S. 42 (uni-goettingen.de) und Tfl. 17 (uni-goettingen.de).
Weblinks
Bearbeiten- Paolo Cont, Cronache familiari e genealogia dei baroni De Moll. La visita del poeta James Henry, «Quaderni del Borgoantico», 16, 2015, S. 11–34.
- Österreichisches Staatsarchiv:
- AT-OeStA/AVA Adel RAA 280.1 Moll, Wolfgang, Wappen mit Lehenartikel, 1555.04.23
- AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 614.30 Moll, Friedrich, Übertragung des seinem Bruder Wolfgang verliehenen Wappens vom 23.04.1555 auch auf ihn, 1555-1563
- AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 614.34 Moll, Gottfried von, salzburgischer geheimer Rat und Hofrat, Pfleger der Herrschaft Kropfberg und Fügen im Zillertal, Freiherrenstand, 1789.05.04
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Constantin von Wurzbach. In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Moll, die Freiherren von, Band 19, 1868, S. 8 ff.