Weißig (Freital)

Stadtteil von Freital, Sachsen, Deutschland
(Weitergeleitet von Freital-Weißig)

Weißig ist ein Stadtteil der sächsischen Großen Kreisstadt Freital im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Weißig
Große Kreisstadt Freital
Koordinaten: 51° 0′ N, 13° 37′ OKoordinaten: 51° 0′ 10″ N, 13° 36′ 56″ O
Höhe: 318 (250–360) m
Fläche: 3,56 km²
Einwohner: 893 (31. Dez. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 251 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 01705
Vorwahl: 0351
KarteWurgwitzKohlsdorfNiederhermsdorfPesterwitzSaalhausenZauckerodeNiederpesterwitzPotschappelDöhlenBirkigtUnterweißigWeißigGroßburgkKleinburgkZschiedgeKleinnaundorfNiederhäslichDeubenHainsbergSchweinsdorfCoßmannsdorfSomsdorfKleinburgkWilsdruffDresdenTharandtKlingenbergRabenauBannewitz
Karte
Lage von Weißig in Freital

Geographie

Bearbeiten

Weißig befindet sich im Westen des Freitaler Stadtgebietes auf einer nach Süden und Osten hin abfallenden, landwirtschaftlich genutzten Hochfläche zwischen 250 und 360 Metern über Normalhöhennull. Weißig ist von Wäldern an den südlich und östlich vom Dorf gelegenen Weißeritztalhängen umgeben. Westlich des Dorfes befindet sich die „Weißiger Höhe“.

Der Stadtteil besteht aus Oberweißig, Siedlung (Mittelweißig) und Unterweißig. Zwischen Mittel- und Unterweißig befindet sich der Weißiger Wald, der hier nur etwa 300 Meter breit ist. Bei Unterweißig beginnt der Wettingrund, durch den früher eine Verbindung an die Deubener Hüttenstraße bestand. Im Wettingrund befand sich eine zeitweilig als Waisenhaus genutzte „Walderholungsstätte“.

Angrenzende Orte sind:

Geschichte

Bearbeiten

Oberweißig wurde 1235 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Burggrafen von Dohna an das Kloster Altzella als Wizoch erwähnt[2] und war zunächst ein Waldhufendorf. Dieses unterstand und gehörte dem Amt Dresden und hatte im 16. und 18. Jahrhundert ein Vorwerk. Weißig war bereits um 1500 zur Kirchengemeinde Döhlen eingepfarrt. Der Grundbesitz oblag dem Rittergut Döhlen bzw. ab dem 18. Jahrhundert dem Rittergut Zauckerode. Mit der Einführung der Gemeindeordnung 1839 wählte die Gemeinde den Gemeindevorstand. Erster Gemeindevorstand wurde der Steiger Schmidtgen. Gleichzeitig bekam Oberweißig einen gewählten Gemeindeältesten sowie mehrere Ausschusspersonen. Im Jahr 1910 errichtete man für Ober- und Unterweißig ein Standesamt. Zudem wurde die Straßenbeleuchtung eingerichtet.

Das 1834 erstmals erwähnte Unter- oder Neuweißig wurde am 1. Juli 1919 nach Oberweißig eingemeindet.[3] Das 1878 eingeweihte Weißiger Schulhaus bekam 1928 eine Turnhalle für Schulsport und Arbeiterturner. Das Schulgebäude wurde erweitert. Drei Jahre nach der Stadtgründung im Döhlener Becken strebte die kreisfreie Stadt Freital 1924 eine Eingemeindung Weißigs (Amtshauptmannschaft Dresden) an, die jedoch an dem Protest der Bürger scheiterte. Ab 1952 dem neu gebildeten Kreis Freital angehörig, wurde Weißig am 1. Januar 1974 doch gegen den Bürgerwillen nach Freital eingemeindet.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Bearbeiten

Oberweißig:

  • 1834 – 165
  • 1871 – 338
  • 1890 – 380
  • 1910 – 574

Unterweißig:

  • 1834 – 373
  • 1871 – 736
  • 1890 – 748
  • 1910 – 850

Weißig:

  • 1925 – 1698
  • 1939 – 1591
  • 1946 – 1613
  • 1950 – 1649
  • 1964 – 1412
  • 1990 – 855
  • 2000 – 884
  • 2010 – 864
  • 2015 – 886
  • 2017 – 893

In Weißig wurde erstmals am 13. Juni 2004 ein Ortschaftsrat gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung von 56,9 % erhielt die Wählervereinigung Ortschaftsrat Weißig 99,8 % der Stimmen und alle sechs Sitze. Es gab zwei Eigenbewerber, die jeweils nur eine Stimme, aber trotzdem einen Sitz bekamen.[5]

Der zweite Weißiger Ortschaftsrat setzte sich nach dem 7. Juni 2009 wie folgt zusammen: Die Wählervereinigung Ortschaftsrat Weißig erhielt 60,2 % der Stimmen und damit 5 Sitze im Ortschaftsrat. Pro Weißig vereinte 29,4 % der Stimmen auf sich, was zwei Mandaten entsprach. Einen Sitz erhielt die FDP, die 10,4 % der Gesamtstimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag mit 58,8 % etwas höher als 2004.[6]

Bei der Ortschaftsratswahl am 25. Mai 2014 trat nur die Wählervereinigung Ortschaftsrat Weißig an. Ihr Wahlvorschlag umfasste allerdings nur sieben Personen, weshalb der achte Sitz an eine zusätzlich eingetragenen Person vergeben wurde. Die Wahlbeteiligung betrug 59,4 %.[7]

Die Wählervereinigung Ortschaftsrat Weißig erlangte dann am 26. Mai 2019 erstmals alle acht Sitze im Ortschaftsrat. Sie konnte 99,8 % der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 72,2 % auf sich vereinen. Zwei Eigenbewerber, die jeweils eine Stimme erhielten, kamen zusammen auf 0,2 %.[8]

Der fünfte Weißiger Ortschaftsrat wurde zur Kommunalwahl 2024 bei einer Wahlbeteiligung von 76 % gewählt. Nahezu alle Stimmen und alle Sitze gingen erneut an die Wählervereinigung Ortschaftsrat Weißig.[9]

Stimmenanteile in Prozent
Jahr Wahlbeteiligung ORW ProW FDP sonstige
2004 56,9 99,8 0,2
2009 58,8 60,2 29,4 10,4
2014 59,4 96,0 4,0
2019 72,2 99,8 0,2
2024 76,0 99,7 0,3
Sitzverteilung
Jahr Gesamt ORW ProW FDP sonstige
2004 8 6 2
2009 8 5 2 1
2014 8 7 1
2019 8 8 0
2024 8 8 0

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Hans Richter (1930–1978), Diplomat, Botschafter der DDR in Australien, Neuseeland und Fidschi (1973–1978)
Bearbeiten
Commons: Weißig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Fortschreibung Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK). (PDF; 120 MB) Stadtentwicklung Freital 2030plus. Stadtverwaltung Freital, die STEG Stadtentwicklung GmbH, Januar 2020, S. 92, abgerufen am 13. Juli 2020.
  2. Oberweißig. In: freital-weissig.de. Abgerufen am 15. November 2015.
  3. Weißig mit Ober- und Unterweißig. In: freital.de. Stadt Freital, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Februar 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.freital.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  5. Wahlberechtigte, Wähler, Stimmzettel, Stimmen- und Sitzverteilung bei der Wahl am 13. Juni 2004 in der Ortschaft Weißig; Gemeinde Freital, Stadt; Weißeritzkreis. In: statistik.sachsen.de. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 3. September 2015.
  6. Wahlberechtigte, Wähler, Stimmzettel, Stimmen- und Sitzverteilung bei der Wahl am 7. Juni 2009 in der Ortschaft Weißig; kreisangehörige Stadt Freital; Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. In: statistik.sachsen.de. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 3. September 2015.
  7. Wahlberechtigte, Wähler, Stimmzettel, Stimmen- und Sitzverteilung bei der Wahl am 25. Mai 2014 in der Ortschaft Weißig; kreisangehörige Stadt Freital; Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. In: statistik.sachsen.de. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 3. September 2015.
  8. Ortschaftsratswahl 2019 - Sitzverteilung in der Ortschaft Weißig - Vorläufige Ergebnisse. In: wahlen.sachsen.de. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 17. Juni 2019.
  9. Ortschaftsratswahl 2024 - Stimmenverteilung in der Ortschaft Weißig - Vorläufige Ergebnisse. In: wahlen.sachsen.de. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 25. Juni 2024.