Talsperre Klingenberg

Talsperre in Sachsen, Deutschland
(Weitergeleitet von Friedrich-August-Talsperre)

Die Talsperre Klingenberg ist eine Talsperre im Freistaat Sachsen. Sie dient der Trinkwasserversorgung von Dresden und großen Teilen des ehemaligen Weißeritzkreises, dem Hochwasserschutz und in geringem Maße der Energieerzeugung.

Talsperre Klingenberg
Lage Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Zuflüsse Wilde Weißeritz
Größere Orte in der Nähe Klingenberg
Talsperre Klingenberg (Sachsen)
Talsperre Klingenberg (Sachsen)
Koordinaten 50° 54′ 0″ N, 13° 32′ 48″ OKoordinaten: 50° 54′ 0″ N, 13° 32′ 48″ O
Daten zum Bauwerk

Sperrentyp Gewichtsstaumauer
Bauzeit 1908–1914
Höhe über Talsohle 33,5 m
Höhe über Gründungssohle 40,0 m
Höhe der Bauwerkskrone 394,00 m
Bauwerksvolumen 118.000 m³
Kronenlänge 310 m
Kronenbreite 6,2 m
Krümmungsradius 250 m
Kraftwerksleistung max. 850 kW
Betreiber Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 390,95 m
Wasseroberfläche 116 hadep1
Speicherraum 16,38 Mio. m³
Gesamtstauraum 17,49 Mio. m³
Einzugsgebiet 89,4 km²
Bemessungshochwasser 86 m³/s
Staumauer Klingenberg vor der Sanierung (2009)

Staumauer

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Die Staumauer der Talsperre Klingenberg ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze-Prinzip. Bemerkenswert an dieser denkmalgeschützten Talsperre ist der markante Kronenaufsatz in der Mitte. Über die Staumauer führt ein öffentlicher Weg.

Die Talsperre hat eine Vorsperre, deren Absperrbauwerk ein Staudamm ist, und zwei Vorbecken.

Die Ableitung des Rohwassers zum Wasserwerk Dresden-Coschütz erfolgt über die Wasserkraftwerke Dorfhain und Tharandt. Am Fuß der Talsperre befinden sich das Wasserwerk und das Wasserkraftwerk Klingenberg.

Geschichte

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Die Staumauer wurde ab 1908 in der Nähe von Klingenberg im Vorland des Osterzgebirges nach einem architektonischen Entwurf von Hans Poelzig erbaut. 1914 ging die Talsperre in Betrieb und erhielt den Namen des letzten sächsischen Königs: Friedrich-August-Talsperre. Das gestaute Gewässer ist die Wilde Weißeritz.

Ihre Errichtung war Teil eines Hochwasserschutzkonzepts, das nach dem verheerenden Hochwasser von 1897 bei der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt unter Leitung von Amtshauptmann und Talsperrenkommissar Arnold Streit entstand. Während des Baus wurde eine normalspurige Werkbahn vom Bahnhof Klingenberg-Colmnitz zur Baustelle angelegt, die von 1911 bis 1914 verkehrte. Auf ihrer Trasse über die Streichholzbrücke verläuft heute der Höhenweg.

Sanierung

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Durch das Hochwasser 2002 der Wilden Weißeritz kam es vor allem am Überlauf der Talsperrenmauer und der 150 m langen Kaskaden-Hochwasserentlastung mit den sieben Gefällestufen zu Beschädigungen (Ausspülungen). Sie war nur für ein größtes Hochwasser von 86 Kubikmetern pro Sekunde bemessen, aber es gab Spitzenabflüsse von 160 m³/s.

Die Staumauer und die Vorsperre wurden 2005 bis 2013 aufwändig saniert. Vom Sommer 2009 bis 2012 war das Wasser der Hauptsperre komplett abgelassen. Im März 2010 erfolgte der Abbruch der wasserseitigen Schale, bis 2012 wurde die Wasserseite neu mit Beton abgedichtet und neue Überwachungseinrichtungen eingebaut. Die Sanierungskosten betrugen ungefähr 85 Millionen Euro.[1]

Die Stadt Dresden wurde während der Bauzeit aus der 2008 fertiggestellten neuen Vorsperre mit Trinkwasser versorgt. Es kommt durch den neuen über drei Kilometer langen Stollen, der von der Vorsperre bis zum Fuß der Staumauer in den Fels gebaut worden ist. Nach der Instandsetzung der Hauptsperre dient dieser Umleitungsstollen als zusätzlicher Hochwasserentlastungsstollen.

Die Hauptsperre hat bei der Sanierung einen Kontrollgang bekommen, der bei vollem Stau längs in die Mauer gesprengt wurde. Auch ein neuer Grundablassstollen wurde gebaut. Die Leistungsfähigkeit hat sich durch die Sanierung ungefähr verdoppelt.

Seit einigen Jahren wird mit einem neuen Rohwasser-Überleitungssystem aus den Talsperren Rauschenbach und Lichtenberg sowie aus der Revierwasserlaufanstalt Freiberg Wasser bis zur Klingenberger Vorsperre geleitet.

Der damalige sächsische Umweltminister Frank Kupfer schloss die Sanierungsarbeiten am 20. September 2013 mit einem symbolischen Akt offiziell ab.[1]

Tourismus

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Baden und Freizeitsport im Stausee sind nicht erlaubt, aber man kann rund um den Stausee wandern. An beiden Seiten der Staumauer gibt es Gaststätten.

Siehe auch

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Literatur

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  • Arno Willibald Alfred Sorger: Von den Weißeritztalsperren und von dem Bau der Talsperre bei Malter. Dippoldiswalde 1913.
  • Herbert Wotte: Talsperren Malter und Klingenberg, Rabenauer Grund. (= Wanderheft, Band 34.) Tourist Verlag, Leipzig 1988, ISBN 3-350-00207-2.
  • Hans-Ulrich Sieber: Talsperren in Sachsen. Pirna 1992.
  • Jörg Stabenow: Staumauer und Monument. Die Talsperre Klingenberg, ein Werk des Architekten Hans Poelzig. In: architectura, Jahrgang 1997, Heft 2, S. 183–200.
  • Eckhard Meyer, Berthold Grahl: Eine Hundertjährige wird saniert. In: Petra Binder (Hrsg.): Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2009. Schütze-Engler-Weber Verlags GbR, Dresden 2008, ISBN 978-3-936203-11-0, S. 124–128.
  • Michael Streetz, Michael Humbsch, Holger Haufe: Die Instandsetzung der Talsperre Klingenberg. in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Technische Denkmale in Sachsen. (= Arbeitshefte des Landesamts für Denkmalpflege, Band 17.) Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-350-6, S. 80–89.
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Commons: Talsperre Klingenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Talsperre Klingenberg im Osterzgebirge fertig saniert. In: Focus Online. 20. September 2013, abgerufen am 20. September 2013.