Friedrich-Wilhelm Junge
Friedrich-Wilhelm Junge (* 15. Juli 1938 in Schwerin) ist ein deutscher Schauspieler. Junge ist der Gründer des Theaters Dresdner Brettl (Theaterkahn).
Leben
BearbeitenJunge studierte nach dem Abitur an der Goethe-Oberschule in Schwerin von 1957 bis 1960 an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig.
1960 erhielt er ein Engagement am Theater Rudolstadt und ab 1962 am Theater Plauen im Vogtland. Von 1966 bis 1985 war Junge Mitglied des Ensembles am Staatsschauspiel Dresden. Nach kleineren Engagements an der Volksbühne Berlin und am Bayerischen Staatsschauspiel München zwischen 1985 und 1987 gründete Junge 1988 das Dresdner Brettl, dessen Künstlerischer Leiter er bis 2005 war.
Neben seinen Theaterrollen hat Junge Cabaret-, Chanson- und Literaturprogramme auf die Bühne gebracht. Darüber hinaus trat er einige Male im Fernsehen auf und war in DEFA-Filmen zu sehen, darunter 1979 in Addio, piccola mia und 1984 im Märchenfilm Die vertauschte Königin.
Im Jahr 1989 war Junge Gründungsmitglied des Neuen Sächsischen Kunstvereins und 1997 des Förderkreises zum Wiederaufbau der Dresdner Synagoge. Er ist ordentliches Mitglied der Klasse Darstellende Kunst & Film der Sächsischen Akademie der Künste. Darüber hinaus war Junge viele Jahre Mitglied des Kultursenats der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen.[1][2]
Junge ist verheiratet[3] und lebt in Radebeul-Oberlößnitz.
Theater
Bearbeiten- 1970: Seán O’Casey: Ein Freudenfeuer für den Bischof (Maurer Rankin) – Regie: Hans Dieter Mäde (Staatstheater Dresden)
- 1971: William Shakespeare: Othello (Roderigo) – (Staatstheater Dresden)
- 1987: Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita (Magier Voland) – Regie: Siegfried Höchst (Volksbühne Berlin)
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 1959: SAS 181 antwortet nicht
- 1959: Verwirrung der Liebe
- 1962: Menschen und Tiere
- 1969: Nebelnacht
- 1972: Die große Reise der Agathe Schweigert (Fernsehfilm)
- 1979: Addio, piccola mia
- 1983: Die vertauschte Königin
- 1999: Die Braut
Hörspiele
Bearbeiten- 1967: Maxim Gorki: Feinde (Rjabzow) – Regie: Hans Dieter Mäde (Theater – Litera)
- 1987: Reinhard Griebner: Ich gehöre aber einer anderen Richtung an (Beamter) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1990: Paul Hengge: Ein Pflichtmandat – Regie: Robert Matejka (Hörspiel – RIAS Berlin)
Auszeichnungen
BearbeitenJunge wurde 1995 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Im Jahr 1999 erhielt er den Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden, 2003 den Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul.
Schriften
Bearbeiten- Dresdner Brettl – erfolgreicher Stapellauf eines Theaterkahns. In: Unternehmertum und Führungsverhalten im Kulturbereich. Hrsg. Elmar D. Konrad. Waxmann, Münster 2006.
Literatur
Bearbeiten- Carl-Christoph Schweitzer: Lebensläufe – hüben und drüben. Leske und Budrich, Opladen 1993.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von Friedrich-Wilhelm Junge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich-Wilhelm Junge bei IMDb
- Friedrich-Wilhelm Junge auf der Website der Kunstakademie
- Friedrich-Wilhelm Junge. ( vom 2. April 2012 im Internet Archive) Ehemaliges Agenturprofil mit einer Rollenübersicht.
- Friedrich-Wilhelm Junge bei filmportal.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mitglieder des Kultursenats 2008 ( vom 13. Oktober 2008 im Internet Archive)
- ↑ Mitglieder des Kultursenats 2014 ( vom 7. Juni 2014 im Internet Archive)
- ↑ Karin Großmann: Ein Könner seltener Art: Der Schauspieler Friedrich-Wilhelm Junge wird 85. In: Sächsische Zeitung. 14. Juli 2023 (kostenpflichtig online [abgerufen am 14. Juli 2023]).
Personendaten | |
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NAME | Junge, Friedrich-Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theaterschauspieler |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1938 |
GEBURTSORT | Schwerin |