Der Dießenbach oder Gönsbach[2] ist ein fast 11 Kilometer langer, südlicher und rechter Zufluss des Kleebachs in Hessen, der im Wetteraukreis und im Landkreis Gießen verläuft.
Dießenbach Gönsbach | ||
Dießenbach bzw. Gönsbach in Langgöns | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2583966 | |
Lage | Westhessisches Berg- und Senkenland
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kleebach → Lahn → Rhein → Nordsee | |
Quelle | ostnordöstlich des im Hintertaunus stehenden Heidelbeerberg 50° 27′ 14″ N, 8° 38′ 31″ O | |
Quellhöhe | ca. 262 m ü. NHN | |
Mündung | bei Großen-Linden in den KleebachKoordinaten: 50° 31′ 27″ N, 8° 38′ 47″ O 50° 31′ 27″ N, 8° 38′ 47″ O | |
Mündungshöhe | ca. 170 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | ca. 92 m | |
Sohlgefälle | ca. 8,6 ‰ | |
Länge | 10,7 km[1] | |
Einzugsgebiet | 24,561 km²[1] | |
Abfluss[1] AEo: 24,561 km² an der Mündung |
MQ Mq |
61,1 l/s 2,5 l/(s km²) |
Einzugsgebiet des Kleebach mit Gönsbach |
Name
BearbeitenDer Bach ist der Namensgeber für die an ihm gelegenen Orte Pohlgöns, Kirchgöns und Langgöns sowie für das unweit von seiner Quelle liegende Ebersgöns. Das Wort Göns leitet sich hierbei vermutlich von einer keltischen oder althochdeutschen Bezeichnung für Wasser oder Gewässer ab. Eine Vermutung besagt, dass das keltisch Wort issa (=Wasser) zuerst zu gunissa und dann schließlich zu Göns wurde. Nach einer anderen Vermutung leitet sich Göns direkt von dem seltenen althochdeutschen Wort gundissa (=„Kampfwasser“) ab.[3][4] Eine alternative Etymologie leitet den Namen mit n-Suffix vom germanischen *gusu- ab (vgl. althochdeutsch gussi für 'Guss, Flut, Überschwemmung').[5]
Der Name Dießenbach leitet sich von ahd. diozan bzw. mhd. diezen für 'laut tönen, schallen, rauschen' ab.[6]
Geographie
BearbeitenVerlauf
BearbeitenDer Dießenbach entspringt nordwestlich von Butzbach am Fuße des Heidelbeerbergs (Hintertaunus) und fließt von dort zunächst in östlicher Richtung nach Pohl-Göns. Hinter Pohlgöns wendet er sich dann nördlich und durchfließt die Orte Kirch-Göns und Langgöns, um bei Großen-Linden in den Kleebach zu münden.
Einzugsgebiet
BearbeitenDas 16,42 km² große Einzugsgebiet des Dießenbach liegt im Großenlindener Hügelland und wird über den Kleebach, die Lahn und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
- im Nordosten an das des Schafbachs, einem Zufluss des Lückenbachs, der in den Kleebach mündet
- im Osten an das des Welsbach und an das des Gambach, die beide über die Wetter und die Nidda in den Main entwässern
- im Südosten an das des Bockenheimer Bachs, ebenfalls ein Zufluss der Wettere
- im Süden an das des Wetterzuflusses Kleinbach
- und im Westen an das des Kleebachs
Zuflüsse
Bearbeiten- Fauerbach (rechts), 2,5 km
Quellen
Bearbeiten- Topographische Karte L5516 Wetzlar, Hessisches Landesvermessungsamt – Ausgabe 1987
- ADFC-Radtourenkarte – Westerwald/Taunus. Haupka & Co, ISBN 3-88495-107-6
- Flussgebiet Gönsbach (pdf) – Dokument des hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (abgerufen am 11. August 2009; 243 kB)
- Friedrich K. Abicht: Der Kreis Wetzlar. Wetzlar 1836, S. 6 (vollständige Online-Ausgabe (Google Books))
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ In den Kartenwerken wie der ADFC-Karte und der amtlichen topographischen Karte L 5516 wird er inzwischen als Dießenbach geführt. In anderen amtlichen Dokumenten wie dem Flussgebiet Gönsbach oder auch historischen Quellen wie Abicht wird er jedoch als Gönsbach bezeichnet.
- ↑ Namensherleitung auf einer Seite der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns zur Dorfgeschichte ( vom 31. Dezember 2009 im Internet Archive)
- ↑ "Göns: von Gunnussa oder Gunnissa, eine eindeutig vorgermanische s-Erweiterung zu Gunne, das zusammen mit Munne, Hunne, Funne, Dunne, Unne eine Bezeichnung für 'modrige, faulige Gewässer' darstellt." in H. Bahlow: Deutschlands geographische Namenwelt. Suhrkamp TB 1221
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 183, „Göns-Bach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 94, „Dießenbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Bearbeiten- Der Dießenbach, 100 Wilde Bäche, Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat