Röhriger Gelbstern
Der Röhrige Gelbstern (Gagea fragifera) ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Gelbsterne (Gagea) in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) gehört.[1] Sie ist in Eurasien weitverbreitet.
Röhriger Gelbstern | ||||||||||||
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Röhriger Gelbstern (Gagea fragifera) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gagea fragifera | ||||||||||||
(Vill.) Ehr.Bayer & G.López |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDer Röhrige Gelbstern ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 15 Zentimetern erreicht. Dieser Geophyt bildet zwei von einer gemeinsamen Haut umschlossene Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die Stängel sind einzeln, aufrecht, kahl, unverzweigt und beblättert. Die meist zwei Grundblätter sind zottig behaart, 2 bis 3 Millimeter breit, linealisch, röhrig und im Querschnitt fast rund. Die zwei Stängelblätter sind fast gegenständig, breit-lanzettlich, spitz und kahl.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht von März bis Juli. Die zwei Tragblätter sind relativ groß und laubblattartig mit spitzem oberen Ende. Die Blütenstiele sind mehr oder weniger behaart. Je Blütenstand sind ein bis fünf Blüten vorhanden.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die sechs sternförmig ausgebreiteten, gleichgestaltigen, gelben Blütenhüllblätter sind elliptisch-lanzettlich und stumpf. Die sechs Staubblätter sind etwa halb so lang wie die Blütenhüllblätter.
Die Kapselfrucht ist dünnwandig und dreikantig.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = ca. 80.[2]
Vorkommen
BearbeitenDas weite Verbreitungsgebiet des Röhrigen Gelbsterns reicht von Österreich und der Schweiz, Frankreich (inklusive Korsika) und Spanien bis Bulgarien, Griechenland, Italien (inklusive Sizilien) und Rumänien, sowie von der Türkei über den Iran, Irak, Libanon und Syrien bis Israel, sowie von Russland und Kirgisistan bis China.
In Deutschland kommt der Röhrige Gelbstern nur in den Allgäuer Alpen im Rappenalptal vor.[3]
Der Röhrige Gelbstern gedeiht in Mitteleuropa in Höhenlagen von 1200 bis 2800 Metern auf feuchten, nährstoffreichen und meist kalkarmen Böden auf Bergwiesen. Er kommt oft in Pflanzengesellschaften des Verbands Poion alpinae oder Rumicion alpini, auch im Trisetetum flavescentis vor.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 für den Röhrigen Gelbstern sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[1]
Taxonomie
BearbeitenDie Erstveröffentlichung erfolgte 1787 unter dem Namen (Basionym) Ornithogalum fragiferum durch Dominique Villars. Die Neukombination zu Gagea fragifera (Vill.) Ehr.Bayer & G.López wurde 1989 durch Ehrentraud Bayer und Ginés Alejandro López González veröffentlicht.[4] Weitere Synonyme für Gagea fragifera (Vill.) Ehr.Bayer & G.López sind: Gagea fistulosa auct. Ker.-Gawl., Gagea emarginata Kar. & Kir., Gagea liotardii Schult. & Schult. f. nom. superfl.
Belege
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Gunter Steinbach (Hrsg.): Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Gagea fragifera (Vill.) Ehr. Bayer & G. López In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 126.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 318.
- ↑ Gagea fragifera bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 16. September 2015.
Weblinks
Bearbeiten- Gagea fistulosa auct. Ker.-Gawl.. auf FloraWeb.de
- Röhriger Gelbstern. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).