Gardon

Rechter Nebenfluss der Rhone
(Weitergeleitet von Gardon d’Anduze)

Der Gardon (im Unterlauf auch gleichberechtigt Gard genannt) ist ein Fluss in der französischen Region Okzitanien, der in den Cevennen entspringt und in die Rhône mündet. Schon in der Antike war er unter dem Namen Vardo bekannt.

Gardon
Gard
Der Gardon bei Collias

Der Gardon bei Collias

Daten
Gewässerkennzahl FRV71-0400
Lage Frankreich, Region Okzitanien
Flusssystem Rhône
Abfluss über Rhône → Mittelmeer
Quelle im Gemeindegebiet von Saint-Martin-de-Lansuscle
44° 14′ 46″ N, 3° 43′ 51″ O
Quellhöhe ca. 1050 m[1]
Mündung bei Comps in die RhôneKoordinaten: 43° 50′ 32″ N, 4° 37′ 16″ O
43° 50′ 32″ N, 4° 37′ 16″ O
Mündungshöhe ca. m[1]
Höhenunterschied ca. 1045 m
Sohlgefälle ca. 8,2 ‰
Länge ca. 128 km[2]

Der Gard oder Gardon kommt aus den Cevennen und fließt insgesamt in südöstlicher Richtung. Er hat mehrere Quellflüsse, die “Gardon” mit oder ohne Zusatzbezeichnungen heißen und deren Flusswege von der jeweiligen Quelle bis zur Mündung in die Rhône ähnlich lang sind. Administrativ hat man nicht den längsten, sondern einen zentralen zum Hauptfluss erklärt. Dieser entspringt im Gemeindegebiet von Saint-Martin-de-Lansuscle im Nationalpark Cevennen. Die Benennungen sind ein Kompromiss aus lokalem Sprachgebrauch und Berücksichtigung der Hydrologie. Das amtliche hydrografische Portal SANDRE listet (nicht nur hier) für zahlreiche Gewässer und Gewässerabschnitte mehrere Namen zur Wahl auf. Das Geoportal der zentralen Landesvermessungebehörde Institut géographique national liefert teilweise in unterschiedlichen Maßstäben unterschiedliche Namen (so etwas gibt es in Deutschland auch hier und da).

Im Verlauf des Hauptflusses finden sich die Namen:

  • Gardon (Quellbach)
  • Gardon de Saint-Martin-de-Lansuscle
  • Gardon de Mialet
  • Gardon d’Anduze
  • „Gard ou („oder“) Gardon“

Für den nördlichen Quellfluss findet man:

Er mündet schließlich nach rund 128[2] Kilometern bei Comps als rechter Nebenfluss in die Rhône. Quellgebiete und Teile der Oberläufe der Quellflüsse liegen im Département Lozère, weitere Flussläufe und untere Nebenflüsse im Département Gard.

Flusssystem

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Zuflüsse und Flussabschnitte des Gardon oder Gard
Reihenfolge flussaufwärts, Seitenangaben aber in Fließrichtung; Pfeile weisen im selben Flusslauf flussabwärts
Zufluss Name Code SANDRE Länge Einzugsgebiet Mündung, (untere) Grenze Quelle oder Beginn
Gard oder Gardon V71-0400 127,3 1999 bei Comps in die Rhône
↑ Unterlauf: Gard oder Gardon V71-0400 Zusammenfluss bei Vézénobres
von links Alzon V7180500 23.7 1801 6 km vor dem Pont du Gard Quellteich nördlich des Col du Coutel
44° 4′ 33″ N, 4° 16′ 4″ O
von links Bourdic V7170700 25 1519 Sainte-Anastasie 44° 4′ 59″ N, 4° 16′ 58″ O
von rechts Braune V7170540 16,15 ?[3] Dions 43° 51′ 56″ N, 4° 10′ 15″ O
von rechts Auriol V7170520 14,7 ?[3] bei Saint-Chaptes 43° 59′ 16″ N, 4° 9′ 27″ O
von links Droude V7160540 22,6 1242 bei Moussac 44° 6′ 26″ N, 4° 13′ 3″ O
↑ Unterlauf | Gardon d’Andouze V71-0400 16 km bei Vézénobres
von links Gardon d’Alès,
← Quellbach: Gardon (sic !)
V7150500 60.6 444 beim Col de Jalgreste
44° 16′ 57″ N, 3° 47′ 26″ O
von rechts Galeizon V7150620 28,8 ?[3] 4 km oberhalb von Alès südlich des Col de Pendédis
von links Avène V7150720 29,4 ?[3] 8 km unterhalb von Alès nordöstlich von La Grand-Combe
↑ Gardon d’Anduze | Gardon de Mialet V71-0400 3 km oberhalb von Anduze
von rechts Gardon de Saint-Jean V7130500 49,4 265 La Plane östlich von Les Rousses
44° 12′ 23″ N, 3° 36′ 31″ O
von rechts Salindrenque,
← Ruisseau de Liron
V7130640 23 ?[3] 3 km vor dessen Mündung beim Col du Fageas
44° 4′ 20″ N, 3° 45′ 20″ O
↑ Flussabschnitt: Gardon de Mialet V71-0400
von rechts Gardon de Sainte-Croix V7110500 27,9 102 unterhalb von
St-Étienne-Vallée-Française
Col des Faïsses
44° 14′ 37″ N, 3° 37′ 30″ O
↑ Gardon de Mialet | Oberlauf V71-0400 oberhalb von
St-Étienne-Vallée-Française
von links Gardon de Saint-Germain V7100520 13,4 km 87 Col de la Vergnasse
44° 15′ 50″ N, 3° 46′ 56″ O
↑ Oberlauf: Gardon de Saint-Martin V71-0400 Plan du Fontmort
44° 14′ 47″ N, 3° 43′ 50″ O

Orte am Fluss

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Linkes Ufer des Gardon in Anduze, flussaufwärts

Hauptfluss:

 
Gardon d’Alès in Alès
 
Förderturm eines 1985 geschlossenen Kohlebergwerks in Alès

Gardon d’Alès:

Gardon de Saint-Jean:

Gardon de Saint-Germain:

Flora und Fauna

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Der Flusslauf ist weitgehend unreguliert. Im Mittelteil fließt er durch eine urwüchsige Schwemmlandschaft, später durch eine imposante Karstschlucht.

Das Flusstal ist als Folge der Entwaldung im Mittelalter und der Überweidung der Gegend bis Mitte des 20. Jahrhunderts relativ pflanzenarm. Durch den kargen Karstboden wachsen überwiegend immergrüne Strauchgewächse (Macchie). Im Fluss selbst gedeihen nur vereinzelt Wasserpflanzen an Staustellen. Im Sommer gibt es auf Grund der hohen Wassertemperatur und Wassermangel Probleme mit Algenbildung.

Die Tierwelt ist reichhaltiger. Säugetiere sind vorhanden, aber kaum sichtbar, doch in den letzten Jahren hat sich der nachtaktive Biber den Mittellauf und die Quellflüsse des Gardon als Lebensraum zurückerobert. Fledermäuse haben in den vielen Karsthöhlen ideale Lebensbedingungen. Wildschweine und verwilderte Ziegen werden bejagt.

Als markante Vögel sind Graureiher am Flussufer zu beobachten und Gänsegeier nisten in der Region. Geangelt werden Aal und Forelle.

Sehenswürdigkeiten/Freizeit

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Unter dem Aquädukt Pont du Gard
  • Pont du Gard, der weltberühmte römische Aquädukt aus dem 1. Jahrhundert.
  • Pont Saint-Nicolas de Campagnac, mittelalterliche Bogenbrücke im Bereich des Mittellaufs.
  • Kanu-Sport: der Gardon kann mit Kanus und Kajaks etwa 70 Kilometer befahren werden. Besonders interessant ist die Schlucht zwischen Russan und Pont du Gard. Im Sommer ist der Teil bis zur Pont St. Nicolas zumeist trocken gefallen.

Siehe auch

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Commons: Gardon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b geoportail.gouv.fr (1:16.000)
  2. a b Gardon bei SANDRE (französisch), abgerufen am 15. März 2011 und 13. Nov. 2016
  3. a b c d e Die französische amtliche Gewässerdatenbak SANDRE zeigt bei Nebenflüssen ab der 4. Verzweigungsstufe für das Einzugsgebiet und dessen Flächennutzung Werte eines übergeordneten Flusses.