Der Gebr. Mann Verlag ist ein wissenschaftlicher Buchverlag mit Sitz in Berlin, der auf die Fachgebiete Kunstgeschichte, Architekturgeschichte und Archäologie spezialisiert ist.
Geschichte
Bearbeiten1890 wurde der Gebr. Mann Verlag als Druckerei mit angegliedertem Verlag von den Brüdern Albert und Adolf Mann in Dresden gegründet. 1917 erwarb Hermann Hartmann († 1947) die Firma, 1919 wurde sein älterer Sohn Kurt Hartmann (* 12. Dezember 1895; † Januar 1971) Teilhaber. 1920 siedelte der Verlag nach Berlin um. 1924 wurde auch der jüngere Sohn Hermann Hartmanns, Otto Hartmann (* 30. Juli 1898; † 11. November 1951), Teilhaber. Unter der Leitung Kurt Hartmanns wurde der Gebr. Mann Verlag schnell zu einem angesehenen Fachverlag für Kunstwissenschaft und Archäologie. 1963 wurde Heinz Peters (1920–2004) Geschäftsleiter.
1964 gründete der Gebr. Mann Verlag gemeinsam mit dem Deutschen Verein für Kunstwissenschaft eine Tochtergesellschaft, den Deutschen Verlag für Kunstwissenschaft. 1976 kaufte die Axel Springer AG den Gebr. Mann Verlag und etwa zwanzig weitere kunstwissenschaftliche Verlage, u. a. den Dietrich Reimer Verlag. Die beiden Firmen wurden unter dem Namen Dietrich Reimer Verlag GmbH zusammengeführt. Seit 2006 hat Hans-Robert Cram die Geschäftsleitung inne.
In neuerer Zeit kooperiert der Verlag mit zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen, Akademien und Universitäten. Im Gebr. Mann-Verlag erscheinen unter anderem die Jahrbücher und weitere Reihenwerke der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zudem werden umfangreiche Corpus- und Katalogwerke publiziert.[1]
Literatur
Bearbeiten- Fünfzig Jahre Gebr. Mann, Brüder Hartmann, Berlin. Berlin 1967
- Reinhard Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A–Z. 1071 Verlage von 1545–1945. 2800 Verlagssignete. Grotesk Verlag, Berlin 1999.
Weblinks
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ Möglicherweise besteht eine Verbindung zum Hermann Beyer und Söhne Verlag Langensalza. Die pädagogische Verlagsfirma „Hermann Beyer & Söhne“ in Langensalza wurde 1857 von Heinrich Kaiser und Karl Hentschel als „Verlags-Comptoir von H. Kaiser und K. Hentschel“ gegründet und 1867 von Hermann Beyer übernommen, nunmehr „Verlags-Comptoir von Hermann Beyer“ und, nachdem er im Jahre 1873 seine beiden Söhne Hermann jun. und Albin als Teilhaber aufgenommen hatte, ab 1. Januar 1876 als „Hermann Beyer & Söhne“. Als Hermann sen. am 3. Februar 1877 starb, traten die Witwe Friederike und danach am 1. Januar 1879 sein Schwiegersohn Friedrich Mann, der dem Geschäfte schon länger als ein Jahrzehnt nahegestanden hatte, als Teilhaber ein. Es gibt daher auch die Firmierung „Beyer & Mann“, siehe Über Verlage in Langensalza. Am 1. September 1880 starb Albin Beyer. Seine Stelle nahm am 1. Juli 1885 sein jüngster Bruder Hugo ein. Am 1. Januar 1890 trat Friederike Beyer vom Geschäft zurück; am 8. Juli 1891 schied auch Hermann jun. durch Tod aus. Am 1. April 1895 wurde der Sohn des Friedrich Mann, Georg, als Teilhaber aufgenommen. Bis hier nach: Rudolf Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902. 1903 wurde auch Albert Mann Teilhaber - hier handelt es sich möglicherweise um denselben Albert Mann, der 1890 die Druckerei in Dresden gründete. Der Verlagsname Beyer besteht bis heute für pädagogische Kleinschriften und Textausgaben. Die Verbindung beider Verlagsnamen, Beyer und Mann, dauerte damals an: Goebbels’ Rede auf dem NSDAP-Parteitag 1933 Rassenfrage und Weltpropaganda wurde 1934 als Sonderdruck in hoher Auflage bei "Hermann Beyer, Langensalza" verlegt und vertrieben. Die 2. Auflage 1937 erschien unter dem gleichen Verlagsnamen in einer Reihe: Schriften zur politischen Bildung, Band 6 (von 12) und zugleich mit dem weiteren Reihentitel Friedrich Manns Pädagogisches Magazin, Bd. 1390.