Der Gerlospass (auch Gerlos Pass geschrieben), auch Pinzgauer Höhe genannt, ist eine Straßenverbindung vom salzburgischen Oberpinzgau ins Tiroler Zillertal. Die Westrampe führt von Zell am Ziller über Gerlos zur Passhöhe auf 1531 m ü. A.. Die Ostrampe teilt sich dann auf, die alte Passstraße führt hinab nach Wald im Pinzgau, während die neuere Gerlos Alpenstraße zuerst auf 1628 m ü. A. ansteigt und dann über Krimml ebenfalls nach Wald im Pinzgau führt.[1]
Gerlospass | |||
---|---|---|---|
Kehre in der Westrampe zwischen Zell am Ziller und Gerlos | |||
Himmelsrichtung | Ost | West | |
Passhöhe | 1531 m ü. A. | ||
Bundesland | Salzburg | Tirol | |
Wasserscheide | Salzach, Inn (Donau) | Gerlosbach, Ziller, Inn | |
Talorte | Wald im Pinzgau | Zell am Ziller | |
Ausbau | Gerlos Straße (B165) | ||
Gebirge | Zillertaler Alpen / Kitzbüheler Alpen | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 6,5 % (646 m / 10 km) |
3,7 % (956 m / 25,5 km) | |
Max. Steigung | 17 % | 15 % | |
Karte (Salzburg) | |||
| |||
Koordinaten | 47° 14′ 35″ N, 12° 6′ 37″ O |
Höhe
BearbeitenAls Höhenangabe für den Gerlospass kursieren sowohl 1531 m ü. A. für die Passhöhe, die sich alte Passstraße und Gerlos Alpenstraße teilen, als auch 1628 m ü. A. für den höchsten Punkt der Gerlos Alpenstraße. Da die höher gelegene Gerlos Alpenstraße eine optionale Streckenführung darstellt, ist die geringere Angabe maßgeblich.
Alte Passstraße
BearbeitenDie nördlich führende alte Passstraße (1531 m ü. A.) ist für Gespanne und LKW gesperrt und im Winter nicht immer durchgängig befahrbar. Die alte Passstraße ist Teil der Gerlos Straße (B165).
Gerlos Alpenstraße
BearbeitenDie südlich gelegene neue Gerlos Alpenstraße (1628 m ü. A.) wurde in den 1960er Jahren von der Großglockner Hochalpenstraßen AG errichtet. Im Gegensatz zur alten Passstraße ist die Gerlos Alpenstraße gut ausgebaut und ganzjährig uneingeschränkt befahrbar. Der höchste Punkt dieser neuen Straße, die am Hang nördlich des Skigebiets Gerlosplatte entlangführt, liegt auf der Salzburger Seite knapp 4 km östlich der tiefsten Einsattelung. Die Überquerung des Passes ist für Kraftfahrzeuge mautpflichtig, die Mautstelle befindet sich in der Nähe des höchsten Punktes.
Die Profile für die Gerlos Alpenstraße stellen sich wie folgt dar:
- von Wald im Pinzgau aus: 743 Höhenmeter auf 10 km Strecke mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent und einer maximalen Steigung von 9 Prozent
- von Zell am Ziller aus: 1053 Höhenmeter auf 33,5 km Strecke mit einer durchschnittlichen Steigung von 3,1 Prozent und einer maximalen Steigung von 15 Prozent
Die Daten in der Infobox beziehen sich auf die alte Passstraße.
Radsport
BearbeitenBeide Passstraßen werden häufig von Rennradfahrern und sportlich ambitionierten Tourenradfahrern befahren. Auf der alten Passstraße, die frei von Schwerlastverkehr ist, sind stärkere Steigungen als auf der neuen Passstraße zu bewältigen, dafür sind auf der neuen Passstraße insgesamt mehr Höhenmeter zu überwinden. Der Gerlospass wird auch im Rahmen von Radrennen befahren, wobei hier aus Platzgründen meist die neue Passstraße befahren wird. In jüngerer Zeit wurde der Gerlospass im Rahmen der Deutschland Tour 2008 (1. Etappe) und des Giro d’Italia 2009 (6. Etappe) jeweils von Wald im Pinzgau aus kommend überquert.
Umgebung
BearbeitenSüdlich des Gerlospasses liegt der Speicher Durlaßboden, südöstlich die Krimmler Wasserfälle.
Bilder
Bearbeiten-
Gerlospass, Westrampe, Gerlosbach
-
Westrampe, Blick auf den Speicher Durlaßboden, im Hintergrund Plattenkogel (links) und Steinkarkopf (rechts)
-
Westrampe, Hochmoor Gerlosplatte, Im Hintergrund Rabenkopf und Achkogel
-
Gerlos Alpenstraße, Mautstelle nahe der Passhöhe
-
Kehre in der Ostrampe zwischen Krimml und Passhöhe
-
Ostrampe, Blick auf die Krimmler Wasserfälle
-
Gerlospass, Blick von den Krimmler Wasserfällen aus
-
Gerlos Alpenstraße, Passhöhe der neuen Passstraße, Blick nach Osten
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Steffan Bruns: Alpenpässe – Geschichte der alpinen Passübergänge. Von der Donau zur Adria. 1. Auflage. Band 4. L. Staackmann Verlag KG, München 2011, ISBN 978-3-88675-274-4, S. 63–64.