Fürstengrab von Kemnitz

archäologische Stätte in Werder, Deutschland

Koordinaten: 52° 24′ 16,9″ N, 12° 53′ 7,4″ O

Fürstengrab von Kemnitz
Fundbezeichnung Bodendenkmal 30737
p1
f1
Lage Brandenburg, Deutschland
Fundort bei Kemnitz
Fürstengrab von Kemnitz (Brandenburg)
Fürstengrab von Kemnitz (Brandenburg)
Wann römische Kaiserzeit, 150 bis 200 n. Chr.
Wo Kemnitz, Werder/Brandenburg
ausgestellt Dauerausstellung Archäologisches Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster

Das suebische Fürstengrab von Kemnitz ist ein archäologischer Fund beim Ortsteil Kemnitz der Stadt Werder (Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg), datiert in die Zeit zwischen 150 und 200 n. Chr.

Fundbeschreibung

Bearbeiten

Die Bestattung eines germanischen Elite-Kriegers, die den in der Havelgegend zu dieser Zeit heimischen Sueben zugerechnet wird, ist Teil eines der größten germanischen Gräberfelder der römischen Kaiserzeit in Brandenburg.

Das Urnengräberfeld im Wald Vogelsangheide[1], umfasst 926 Bestattungen auf 4300 m²; auf ihm wurden etwa 900 Urnengräber, 23 Knochenlager und ein Brandgrubengrab entdeckt. Der archäologische Fund ist als Bodendenkmal 30737 ausgewiesen.[2]

Im Fürstengrab von Kemnitz (Grab 622) fanden sich römische Objekte wie der wertvolle und gut erhaltene, etwa 100 n. Chr. entstandene Bronzeeimer von Kemnitz, dessen Attaschen mit geflügelten Gesichtern geschmückt sind, während die Henkelenden stilisierte Drachenköpfe zieren. Zu den weiteren Funden gehören ein goldener Fingerring, ein Kettenhemd, ein bronzener Gürtel, Glasperlen, getriebene Bronzebleche mit Darstellungen der Heraklessage und Kopien römischer Metallgefäße. Thomas Fischer stellte die Vermutung auf, die Bronzebleche seien die Überreste eines seltenen römischen Muskelpanzers. Der Fund ist Teil der Sammlung im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster.

Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Horst Geisler: Ein Adelsgrab auf dem germanischen Urnengräberfeld bei Kemnitz, Kr. Potsdam–Land. Zeitschr. Arch.7, 1973, S. 279
  2. Denkmalliste Potsdam-Mittelmark (Memento des Originals vom 6. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bldam-brandenburg.de (PDF; 21 kB). Abgerufen am 22. November 2023.

Literatur

Bearbeiten
  • Horst Geisler: Ein Adelsgrab auf dem germanischen Urnengräberfeld bei Kemnitz, Kr. Potsdam–Land. In: Zeitschrift Archäologie 7. 1973, S. 279 ff.
  • Horst Geisler: Das germanische Urnengräberfeld bei Kemnitz, Kr. Potsdam-Land. In: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam. Band 8, Teil 1. 1974.
  • Horst Geisler: Das germanische Urnengräberfeld bei Kemnitz, Kr. Potsdam–Land. In: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam. Band 18, Teil 3. 1984, S. 77–174.
  • Thomas Fischer: Bemerkungen zu Grab 622 von Kemnitz, Kreis Potsdam in Brandenburg. In: Zentrum und Peripherie. Gesellschaftliche Phänomene in der Frühgeschichte. 2004, S. 131–142 online.
Bearbeiten