Yuanshi (Geschichtswerk)

chinesisches Geschichtswerk über die Yuan-Dynastie
(Weitergeleitet von Geschichte der Yuan-Dynastie)

Das Yuanshi (chinesisch 元史, Pinyin Yuánshǐ, englisch Official History of the Mongol (Yuan) Dynasty of China – „Offizielle Geschichte der Yuan-Dynastie“) ist chinesisches Geschichtswerk über die Dynastie der Mongolen in China. Das Werk aus 210 Bänden (Juan), das von Song Lian (宋濂) (1310–1381) im 2. Jahr der Herrschaft von Ming Hongwu (ca. 1369–1370) herausgegeben wurde, beschreibt die Geschichte der Yuan-Dynastie, einer mongolischen Dynastie, die von Kublai Khan gegründet wurde und China von ca. 1234/1279 bis 1368 regiert hat. Der in dem Buch beschriebene Zeitraum beginnt nach einem kurzen Abriss der Ahnenreihe Dschingis Khans, als dem Stammvater der Yuan-Dynastie, mit dessen Geburt um 1160 und endet 1369 mit dem Fall der Yuan-Dynastie. Aufgrund der Eile, in der das Werk verfasst wurde, gilt diese Geschichte als „voller Fehler, Auslassungen und Widersprüche“.[1]

Dieses Werk ist in den 24 Dynastiegeschichten, den Annalen der chinesischen Geschichte, eingeordnet.

In der asiatischen Geschichtsschreibung ist das Yuanshi eine wichtige Quelle für die Geschichte der chinesischen, tungusischen, mongolischen und türkischen Völker. Mit Werken wie dem Mengda beilu, dem Changchun zhenren xiyou ji und dem Shengwu qinzhen lu (聖武親征錄, etwa: „Aufzeichnung der persönlichen Feldzüge des martialischen Heiligen“ (d. i. Dschingis Khan), um 1260), auf dem es teilweise basiert, zählt das Yuanshi zu den wichtigsten chinesischen Quellen zu Leben und Zeit Dschingis Khans.[2][3] Die Biografie Dschingis Khans aus Juan 1 des Yuanshi wurde von F.E.A. Krause ins Deutsche übertragen und 1922 veröffentlicht. Insgesamt aber wurde das Werk, trotz seiner Bedeutung, bisher nur in Bruchstücken in westliche Sprachen übertragen.

Es gibt eine kürzere Fassung der Geschichte der Yuan-Dynastie mit dem Titel Yuanshi leibian.[4]

Literatur

Bearbeiten

HYDZD-Bibliographie Nr. 1614:

  • Interpunktierte Ausgabe des Verlags Zhonghua shuju 中华书局标点本 1976
  • 1 (清) 汪辉祖 撰, 汪继培 补 <<元史本证>> (家刻本, 嘉庆七年)
  • (Qing) Wang Huizu zhuan, Wang Jipei bu <<Yuanshi benzheng>> (Jia keben, Jiaqing qi nian [1802])
  • 2 (清) 曾廉 <<元史考订>> (自刻本, 宣统三年 [1911])
  • (Qing) Zeng Lian <<Yuanshi kaoding>> (Zi keben, Xuantong san nian)
  • 3 (清) 洪钧 <<元史释文补正>> (元和陆氏刻本, 光绪二十三年)
  • (Qing) Hong Jun <<Yuanshi shiwen buzheng>> (Yuanhe Lu shi keben, Guangyu ershisan nian [1897])
  • 4 (清) 丁谦 <<元史地理志西北地>> (浙江图书馆丛书)
  • (Qing) Ding Qian <<Yuanshi dili zhi xibei di>> (Zhejiang tushuguan congshu)
  • 5 (清) 丁谦 <<元史外夷传地理考证>> (浙江图书馆丛书)
  • (Qing) Ding Qian <<Yuanshi waiyi zhuan dili kaozheng>> (Zhejiang tushuguan congshu)
  • 6 张郁文 <<元史地理通释>> (吴县张氏铅印本)
  • Zhang Yuwen <<Yuanshi dili tongshi>> (Wu xian Zhang shi qianyin ben)

Übersetzungen

Waltraut Abramowski: Die chinesischen Annalen von Ögِedei und Güyük – Übersetzung des 2. Kapitels des Yüan-shih. In: Zentralasiatische Studien des Seminars für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentralasiens der Universität Bonn, Nr. 10. Harrossowitz, Wiesbaden 1976.

  • Waltraut Abramowski: Die chinesischen Annalen des Mِönke – Übersetzung des 3. Kapitels des Yüan-shih. In: Zentralasiatische Studien des Seminars für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentralasiens der Universität Bonn. Nr. 13. Harrassowitz, Wiesbaden 1979.
  • Paul D. Buell: The Biography of Sübedei. In: East Asian Studies 210: Nomads of Eurasia. Independent Learning. Bellingham 2003, S. 96–107 (englisch). Online. (Enthält eine Übersetzung der Sube'etai-Biografie aus Juan 120 des Yuan shi.)
  • F. E. A. Krause: Cingis Han – Die Geschichte seines Lebens nach den chinesischen Reichsannalen. Karl Winters, Heidelberg 1922. (Die Übersetzung der Biografie Dschingis Khans, Juan 1 des Yuanshi.)
  • F. E. A. Krause, Norman Schlimmer: Činggis Qan – Seine Biografie aus der chinesischen Reichs-Chronik Yuan Shi. Violess War, Hanau 2022, ISBN 979-8-36804656-3. (Die von F. E. A. Krause 1922 veröffentlichte Übersetzung von Juan 1 des Yuanshi. von Norman Schlimmer vollständig neu überarbeitet und mit ausführlichen Anmerkungen versehen. Inklusive 12 Karten.)
  • Stephen Pow, Jingjing Liao: Subutai – Sorting Fact from Fiction Surrounding the Mongol Empire’s Greatest General. In: Journal of Chinese Military History. Nr. 7, Brill, Leiden 2018 (englisch). (Enthält die Übersetzung der beiden Biografien Sube'etais aus Juan 120 und 121 des Yuanshi. Seine Biografie findet sich im Werk zweimal in leicht unterschiedlicher Form.)

Einige weitere der im Yuanshi enthaltenen Biografien wurden von Geoff Humble ins Englische übersetzt. Diese sind bisher nicht in Publikationen erschienen, werden von Humble aber online auf Academia.edu veröffentlicht:

Bearbeiten
Wikisource: Yuanshi – Quellen und Volltexte (chinesisch)

Einzelnachweise und Fußnoten

Bearbeiten
  1. ЭСБЕ/Юань-ши:

    „От такой поспешности эта история исполнена ошибок, пропусков и противоречий.“

  2. B. Ya. Vladimirtsov: The Life of Chingis-Khan. Reissued 1930, Blom, New York 1969, Introduction (x-xi)
  3. Herbert Franke, Denis Twitchett (Hrsg.): The Cambridge History of China Vol. 6 – Alien regimes and border states, 907–1368. Cambridge University Press, New York 1994, ISBN 0-521-24331-9, S. 689–692 (englisch).
  4. Yuanshi leibian 元史類編