Getec-Gruppe

deutscher Energiedienstleistungskonzern mit Stammsitz in Magdeburg
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Die Getec-Gruppe (kurz Getec, Eigenschreibweise GETEC) ist ein deutscher Energie- und Dienstleistungskonzern mit Hauptsitz in Hannover. Das Unternehmen besteht vorrangig aus zwei Teilkonzernen, die auf das Energiemanagement für Großkunden, erneuerbare Energien aus Wind- und Solarparks sowie auf Arealnetze und Messdienstleitungen spezialisiert sind.[1] Getec ist einer der größten Anbieter von Contracting und Dienstleister von Stadtwerken.

Getec Energie Holding GmbH

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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Gründung 1993
Sitz Hannover, Deutschland Deutschland
Leitung Karl Gerhold, Heidelinde Gerhold
Umsatz 3,0 Mrd. Euro (2021)
Branche Energie
Website www.getec.de
Hauptsitz der Getec-Gruppe in Hannover (2017)

Die Getec-Gruppe wurde in Magdeburg gegründet und ist heute europaweit aktiv.[2]

Geschichte

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1993 gründete Karl Gerhold den Energiedienstleister Getec mit Hauptsitz in Magdeburg. Der aus Hessen stammende Volkswirt und Politiker hatte die Staatskanzlei von Sachsen-Anhalt geleitet.[3][4] Sein Unternehmen entwickelte zunächst Wärmelösungen für die Wohnungswirtschaft, später kamen Energielösungen für die Industrie hinzu. Getec ersetzte alte Kraft- und Heizwerke durch moderne dezentrale Anlagen. Diese waren im Zusammenhang mit den Veränderungen im Zuge des Aufbau Ost stark nachgefragt.[5]

1996 folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, um zukünftige Neu- und Ausgründungen zu erleichtern. Nach der Liberalisierung der Energiemärkte stieg Getec in den Energiehandel ein. Das Unternehmen war einer der ersten Teilnehmer an der Strombörse. Zudem etablierte es sich als Anbieter von Telekommunikations- und Netzwerktechnologie. Außerdem entwickelte sich das Immobiliengeschäft zu einem wichtigen Standbein.[1][6]

2011 bündelte Gerhold die bestehenden Getec-Gesellschaften unter dem Dach der neuen Getec Energie Holding. Das Unternehmen stieß in weitere Bereiche des Energiemarkts vor, insbesondere im Bereich Contracting. In den 2010er-Jahren wurde frühzeitig in Biogas-Anlagen, Wind- und Solarparks investiert. Beispielsweise baute Getec mit dem Photovoltaikhersteller Q Cells in Zerbst im Landkreis Anhalt-Bitterfeld einen der größten Solarparks in Deutschland und Europa.[7]

2016 stieg der Finanzinvestor EQT bei Getec ein.[8][9] Daraus entwickelte sich die G+E Getec Holding als selbständiger Teil der Getec-Gruppe. 2021 wurde die G+E Getec Holding verkauft,[10] die heute als Getec Group auftritt und komplett unabhängig von der Getec Energie Holding ist. Die Getec-Gruppe von Karl Gerhold konzentrierte sich in der Folgezeit auf das Energiemanagement für Großkunden, etwa die Deutsche Bahn und die Deutsche Wohnen.[11] Im August 2024 wurde der Verkauf der Getec Energie GmbH an BP abgeschlossen.[12] Seitdem besteht die Unternehmensgruppe vornehmlich aus der Getec green energy GmbH und der Getec net GmbH.

Konzernstruktur

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Die Getec Energie Holding GmbH stellt den Konzernabschluss der Getec-Gruppe auf. Es handelt sich um eine deutsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Während die Holding vor allem Stabsfunktionen wahrnimmt, liegt das operative Geschäft in den Teilkonzernen der Getec Green Energy GmbH und der Getec Net GmbH. Dazu kommen weitere Beteiligungen im In- und Ausland.[13]

Die Getec-Gruppe befand sich bis 2022 vollständig in Familienbesitz unter der Geschäftsführung von Karl und Heidelinde Gerhold.[13] Seit 2022 gehört die Gruppe einem Investment Fund wird aber weiterhin von Karl Gerhold geleitet.[14]

Geschäftsbereiche

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Getec Green Energy hat seinen Schwerpunkt in der Konzeption, Umsetzung und Nutzung erneuerbarer Energien,[15] insbesondere in der Entwicklung und dem Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom, Wärme und Gas aus Quellen wie Biogas, Holz, Abfallstoffe, Wind- und Sonnenenergie. Die Leistungen decken ein Spektrum von der Flächenauswahl bis zum Management von Brennstoffen und Substraten sowie das Investment in Anlagen ab.[16] Getec Green Energy betreibt mehrere große PV-Parks.

Getec Net erbringt Dienstleistungen rund um die Planung, den Aufbau und den Betrieb von Versorgungsnetzen, den Messstellenbetrieb und Messauswertung, Energielieferungen sowie Marktprozesse wie die Bilanzierung. Das Angebot richtet sich insbesondere an Eigentümer von komplexen Liegenschaften, etwa Einkaufs- und Bürozentren.

Das Wärmecontracting, welches Getec durch seine Tochterunternehmen betreibt, wurde 2024 für seine hohen Heizkostennachzahlungen kritisiert.[14][17]

Engagement

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Die Getec-Gruppe und ihre Gesellschafter fördern Kunst, Kultur, Wissenschaft und Breitensport vorzugsweise an den Standorten Magdeburg und Hannover. Das Unternehmen ist Hauptsponsor der Handball-Abteilung des SC Magdeburg.[18] Außerdem hält sie die Namensrechte der Spielstätte, die heute Getec-Arena heißt.[19] Neben den Handballern werden die Fußballer des 1. FC Magdeburg und von Hannover 96 unterstützt.

Im August und September 2024 ließen Gerhold und Getec der CDU Parteispenden in Höhe von insgesamt 90.000 Euro zukommen.[20]

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Commons: Getec-Gruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Steffen Höhne: Finanzinvestor übernimmt Getec. In: Mitteldeutsche Zeitung. 13. April 2022.
  2. Matthias Stoffregen: Herzschlag in Magdeburg. In: Mitteldeutsche Zeitung. 13. November 2015.
  3. Wanderer zwischen den Welten. In: Lausitzer Rundschau. 13. November 2015.
  4. Klaus Stratmann: Seltene Spezies. In: Handelsblatt. 4. Januar 2017.
  5. Klaus Wallbaum: Nur der Pleitier gibt dem Staat die alleinige Schuld. In: Stuttgarter Zeitung. 12. August 2002.
  6. Silvia Bürkmann: Zehn Millionen, zehn Monate. In: Mitteldeutsche Zeitung. 19. Mai 2022.
  7. Steffen Höhne: Getec-Firmenchef Karl Gerhold: Der stille Patriarch. In: Mitteldeutsche Zeitung. 30. November 2015, abgerufen am 31. Mai 2023.
  8. Schwedischer Finanzinvestor EQT steigt bei Energiedienstleister Getec ein. In: Handelsblatt. 7. Dezember 2016.
  9. Dominik Bath: Investor kauft Getec-Goldstücke. In: Magdeburger Volksstimme. 8. Dezember 2016.
  10. Daniel Wetzel: Milliardendeal am Energiemarkt: EQT will sich von G+E Getec trennen. In: Welt. 25. September 2021, abgerufen am 31. Mai 2023.
  11. Jens Heitmann: Gerhold baut sein Getec-Imperium um. In: Hannoversche Allgemeine. 30. November 2021.
  12. Sonja Wingels: Milliardendeal am Energiemarkt: EQT will sich von G+E Getec trennen. In: Edelstahl aktuell. 14. August 2024, abgerufen am 23. August 2024.
  13. a b Unternehmensregister. Bundesanzeiger Verlag, abgerufen am 1. April 2023.
  14. a b Gesa Steeger: Mieter in der Heizungsfalle. Correctiv, 11. November 2024, abgerufen am 17. November 2024.
  15. Solarstrom aus Zerbst. In: Magdeburger Volksstimme. 28. September 2019, abgerufen am 31. Mai 2023.
  16. Thomas Kirchner: Millionen für Energiepark. In: Mitteldeutsche Zeitung. 18. März 2022.
  17. Christiane Cichy und Carmen Brehme, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber: Schock in Magdeburger Plattenbau: Heizkosten um 250 Prozent gestiegen. MDR, 20. April 2024, abgerufen am 17. November 2024.
  18. Damgaard und Getec verlängern beim SCM. In: Magdeburger Volksstimme. 25. August 2016.
  19. Neuer Name, neues Parkett. In: General-Anzeiger. 6. Dezember 2017.
  20. Deutscher Bundestag - Parteispenden über 50.000 € - Jahr 2024. Abgerufen am 24. Oktober 2024.