Gieraltowitz (Reinschdorf)

Dorf in Polen

Gieraltowitz, polnisch Gierałtowice ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie liegt in der Gemeinde Reinschdorf im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski (Landkreis Kandrzin-Cosel) in der Woiwodschaft Oppeln.

Gieraltowitz
Gierałtowice
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Gieraltowitz Gierałtowice (Polen)
Gieraltowitz
Gierałtowice (Polen)
Gieraltowitz
Gierałtowice
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel)
Gmina: Reinschdorf
Geographische Lage: 50° 16′ N, 18° 5′ OKoordinaten: 50° 16′ 26″ N, 18° 5′ 22″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OK
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice-Pyrzowice
Kirche
Friedhof
Wegkapelle

Geografie

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Gieraltowitz liegt rund sechs Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Reinschdorf, zwölf Kilometer südwestlich von der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) und 45 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Geschichte

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Der Ort entstand spätestens im 14. Jahrhundert und wurde 1380 erstmals urkundlich erwähnt. 1418 folgte die erste Erwähnung einer hölzernen Kirche im Ort. Der erste bekannte Besitzer des Ortes war Hanus Suchowski, welcher 1484 den Ort an Hans Roschowski verkaufte.[1] 1531 wurde der Name Geraltowitze erwähnt. 1550 wurde die Holzkirche umgebaut. 1556 war eine Schule vorhanden.[2]

Der Ort wurde 1783 im Buch Beyträge zur Beschreibung von Schlesien als Gieraltowi(t)z erwähnt, gehörte einem Herrn General Freiherr von Saß und lag im Landkreis Cosel und hatte 244 Einwohner, ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische Parochialkirche, ein Pfarrhaus, eine Schule, eine Windmühle, sechs Bauern und 23 Gärtner.[3] 1865 bestand Gieraltowitz aus einem Kirchdorf und einem Rittergut. Das Dorf hatte zu diesem Zeitpunkt eine Bockwindmühle, ein Kretscham (Gaststätte), drei Bauernhöfe, 17 Gärtnerstellen und 21 Häuslerstellen. Zur Gemeinde gehörte der Weiler Kopanina.[4] 1901 wurde ein neues Schulgebäude erbaut.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 134 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 70 für eine Zugehörigkeit zu Polen. Auf Gut Gieraltowitz stimmten 112 für Deutschland und sechs für Polen.[5] Gieraltowitz verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Am 8. Mai 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in Gerolsdorf umbenannt. Von 1936 bis 1940 wurde die neue Kirche errichtet. Die alte Schrotholzkirche wurde konservatorisch abgebaut und in Przewos wieder aufgebaut. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel.

1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und zum 9. September 1947 ins polnische Gierałtowice umbenannt. Der Landkreis Cosel wurde in Powiat Kozielski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 wurde der Powiat Kozielski aufgelöst. 1999 kam der Ort zum neugegründeten Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Am 26. Oktober 2006 wurde in der Gemeinde Reinschdorf Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 11. Januar 2011 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Gieraltowitz.

Sehenswürdigkeiten

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  • Die moderne römisch-katholische Simonskirche
  • Wegkapellen
  • Wegkreuze
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Sportverein LKS
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Commons: Gierałtowice (województwo opolskie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Augustin Weltzel: Geschichte der Stadt, Herrschaft und Festung Cosel, Ratibor 1866
  2. Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 29. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.renskawies.pl
  3. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783
  4. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  5. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form (Memento vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)