Michaela Schaffrath

deutsche Schauspielerin und ehemalige Pornodarstellerin
(Weitergeleitet von Gina Wild)

Michaela Schaffrath (geborene Jänke; * 6. Dezember 1970 in Eschweiler) ist eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und Moderatorin. Von 1997 bis 2000 war sie unter dem Pseudonym Gina Wild als Pornodarstellerin tätig.

Michaela Schaffrath (2016)
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Porno Star
 AT3016.01.2000(6 Wo.)

Leben und Karriere

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Michaela Jänke wuchs im Eschweiler Stadtteil Pumpe-Stich auf. Nach dem Realschulabschluss an der Waldschule Eschweiler absolvierte sie von 1988 bis 1991 eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester am Bethlehem-Gesundheitszentrum im benachbarten Stolberg.[2] In diesem Beruf arbeitete sie dort die anschließenden vier Jahre und nach ihrem Umzug nach Frankfurt am Main weitere drei Jahre an der neuropädiatrischen Station im dortigen Clementine-Kinderhospital.[3]

Mit ihrem ersten Ehemann besuchte Michaela Schaffrath Swingerclubs.[4] Nebenbei begann sie als Hostess auf Erotikmessen zu arbeiten. Ihr Einstieg in die Pornobranche erfolgte 1997 auf der Erotikmesse Venus, wo sie der Pornodarsteller Rocco Siffredi bekannt machte. Ein erster Vertrag mit dem Produzenten Hans Moser führte sie und ihren Ehemann nach Mallorca. Aufgrund persönlicher Konflikte und vertraglicher Diskrepanzen endete die Zusammenarbeit jedoch nach wenigen Wochen mit einem finanziellen Fiasko für Schaffrath. Nach der Rückkehr nach Deutschland hatte sie mit der Produktionsfirma Videorama mehr Erfolg. Im Rahmen einer Kampagne der Pornozeitschrift Happy Weekend und ersten Produktionen mit Harry S. Morgan wurde sie ab Januar 1999 unter dem Pseudonym Gina Wild schnell zu einem Pornostar. 1999 erhielt sie als Beste Newcomerin und 2000 als Beste Darstellerin den Venus Award. Bereits im Dezember 2000 zog sie sich komplett aus der Pornobranche zurück. Von den Pornofilmen, in denen sie mitwirkte, gab es in den nächsten Jahren allerdings zahlreiche Neuauflagen und Neuzusammenschnitte. Bis 2017 wurden geschätzt 800.000 Bildträger von Pornofilmen mit Gina Wild verkauft. Dieser Verkaufserfolg ist für Deutschland einzigartig.[5]

Seit dem Ausstieg aus der Pornobranche arbeitet Schaffrath als Schauspielerin, Synchronsprecherin und Moderatorin. Bereits 2000 spielte sie als Nebendarstellerin an der Seite von Dieter Pfaff, Uwe Ochsenknecht und Ingo Naujoks in der Krimikomödie Der tote Taucher im Wald mit. Außerdem hatte sie Kurzauftritte in dem Kinokurzfilm Déjà vu (2001) und der Comicverfilmung Nick Knatterton – Der Film (2002) sowie Fernsehrollen in Edel & Starck, Im Namen des Gesetzes, Alles Atze, Die Wache, SK Kölsch, Wolffs Revier, Bernds Hexe und in dem Fernsehfilm Geliebte Diebin (2001). In dem von Wim Wenders realisierten Musikvideo der Single Warum werde ich nicht satt? der Toten Hosen spielte sie neben deren Frontmann Campino die Hauptrolle. Darüber hinaus wirkt sie in dem Musikvideo zum Song Counting the Days, der sich auf dem im März 2000 erschienenen Album Stomping Ground befindet, der Punk-Band Goldfinger und im HipHop-Videoclip Novemberhände von Lee Buddha mit.

Im Oktober 2002 trat Schaffrath beim RTL Promiboxen gegen Doro Pesch an und gewann. 2001 erschien ihre Autobiografie Ich, Gina Wild; Anfang Oktober 2003 folgte ein gleichnamiges Hörbuch. Im Dezember 2005 wurde sie nach 15 Jahren von ihrem Ehemann Axel Schaffrath geschieden.[6] Im Frühjahr 2008 wirkte sie bei der dritten Staffel von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus![7] mit und wurde Zweite. Im Programm von Comedy Central moderierte sie die Sendung Der Comedy-Sketch-Mix. In der Prominenten-Spezial-Ausgabe von Wer wird Millionär? am 30. Mai 2008 gewann sie 125.000 Euro, die sie je zur Hälfte für ein Kinderkrankenhaus und zugunsten eines Fördervereins krebskranker Kinder in Köln spendete. Sie war bei Hitradio RTL auch als Promireporterin tätig.

2011 sagte sie in der Talkshow von Markus Lanz „Ich wäre mit meinem heutigen Wissen damals nicht in die Pornobranche gegangen“. Sie zählt zu den bekanntesten deutschen Pornodarstellerinnen. Allerdings habe sie keinerlei Vermarktungsrechte an ihren Aufnahmen und verdiene deshalb heute auch kein Geld mehr mit ihren Pornofilmen.[8]

Schaffrath arbeitet seit 2010 vorwiegend als Schauspielerin an Theatern.[9] Bereits 2002 nahm sie hierzu bei Elmar Bartel Stimmtraining und 2012 bei Sibylle Brunner Schauspielunterricht. Im Sommer 2010 absolvierte sie zudem ein Schauspielseminar an der Kölner Internationalen Filmschule.

Im Jahr 2012 wurde Schaffrath Schirmherrin der Deutschen Selbsthilfe angeborener Immundefekte (DSAI).[10] Zudem ist sie Botschafterin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und engagiert sich seit vielen Jahren aktiv im Kampf gegen den Blutkrebs.[11]

2009 heiratete Schaffrath in zweiter Ehe den PR-Berater Michael Wanhoff; im Juni 2013 gab ihr Management die Trennung bekannt.[12] Seit 2019 lebt die Schauspielerin in Bremen.[13] Sie ist mit dem Fotografen Carlos Anthonyo verheiratet, der aus Bremen stammt.[14]

Auszeichnungen

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Filmografie

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Schaffrath in Köln (2014)

Als Gina Wild

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  • 1999:
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 2 – Ich will kommen
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 3 – Orgasmus pur
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 4 – Durchgefickt
    • Joker 1: Die Sperma-Klinik (Xmania 4)
    • Maximum Perversum – Junge Fotzen, hart gedehnt
  • 2000:
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 5 – Ich will euch alle
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 6 – Im Rausch des Orgasmus
    • Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 7 – In der Hitze der Nacht
    • Teeny Exzesse 59: Kerle, Fötzchen, Sensationen. Jahrmarkt der Perversen

Als Michaela Schaffrath

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  • 2007:
    • Ahornallee, als Anke Dauner (RTL)
    • Länge ist nicht alles!
    • Michaela Schaffrath – Yoga & Pilates
  • 2008:
    • Michaela Schaffraths Fitness Programm
    • Unser Mann im Süden
  • 2013:
    • Heldt (Krimiserie, Folge 2)
  • 2017:
    • Montrak
    • Lindenstraße (Folgen 1645 und 1646 als Mitarbeiterin der Ausländerbehörde)[16]
  • 2023:
    • The Online Shop (Kurzfilm)

Theaterrollen

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  • 2013:
    • Cecilia in Zärtliche Machos, Tournee
  • 2014:
    • Christine in Urlaub mit Papa, Tournee

Synchronsprecherin

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  • 2017:
    • Designated Survivor, Serie
    • Little Witch Academia, Serie
    • Wonderview, Serie
    • Die Zeugen, Serie (Frankreich)
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Commons: Michaela Schaffrath – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Chartquellen: AT
  2. Michaela Schaffrath. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 1. März 2017.
  3. Michaela Schaffrath in Volle Kanne vom 14. Januar 2002
  4. Philip Siegel: Drei Zimmer, Küche, Porno. Frankfurt am Main 2017, S. 37.
  5. Philip Siegel: Drei Zimmer, Küche, Porno. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2017, S. 65 ff.
  6. Ginas Abschied vom Lotterleben, Kölner Stadt-Anzeiger, 9. September 2006
  7. Jochen Voß: "Bild" nennt weitere Dschungelcamp-Bewohner. In: DWDL.de. 19. Dezember 2007, abgerufen am 18. Januar 2024.
  8. ZDF: Markus Lanz, 23. Februar 2011.
  9. Michaela Schaffrath verzaubert die Münchner Schickeria. In: Focus. 19. Juli 2012, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  10. Michaela Schaffrath wird dsai-Schirmherrin. In: dsai.de. Abgerufen am 10. November 2013.
  11. Hilfe für Anthony und andere Patienten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2016; abgerufen am 16. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
  12. Michaela Schaffrath: Trennung nach 4 Jahren Ehe. In: Promiflash. 12. Juni 2013, abgerufen am 24. Februar 2021.
  13. Weser Kurier, 21. Oktober 2020, S. 20.
  14. Michaela Schaffrath: Heimspielpremiere im Boulevardtheater Bremen. In: kreiszeitung.de. 27. Oktober 2023, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  15. Verbotene Liebe > News. In: Deutsche-Dailys.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2018; abgerufen am 16. Oktober 2018.
  16. Archivierte Kopie, 18uhr40.de (Memento vom 4. September 2017 im Internet Archive)
  17. Der Mönch mit der Klatsche. Contra-Kreis-Theater, abgerufen am 20. Februar 2022.