Gravina in Puglia (früher Gravina in Apulia; Lateinisch Silvium, griechisch Σιλούϊον) ist eine süditalienische Stadt mit 42.915 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Metropolitanstadt Bari; sie liegt am Fluss Gravina in der westlichen Murgia in Apulien. Gravina in Puglia ist der Verwaltungssitz des Parco Nazionale dell’Alta Murgia.
Gravina in Puglia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Apulien | |
Metropolitanstadt | Bari (BA) | |
Koordinaten | 40° 49′ N, 16° 25′ O | |
Höhe | 338 m s.l.m. | |
Fläche | 381,36 km² | |
Einwohner | 42.915 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 70024 | |
Vorwahl | 080 | |
ISTAT-Nummer | 072023 | |
Bezeichnung der Bewohner | gravinesi | |
Schutzpatron | Erzengel Michael, Philipp Neri (Kopatron) | |
Website | Gravina in Puglia | |
Panorama von Gravina in Puglia |
Geschichte
BearbeitenDie Stadt wurde von den Griechen zur Zeit der Kolonisation Magna Graecias im Hinterland als polis mit Münzrecht gegründet. Diodor schreibt, dass die Römer sie den Samniten während des 3. Samnitenkriegs (305 v. Chr. oder 306 v. Chr.) abnahmen.[2] Strabon erwähnt sie als Grenzstand von Peuketien[3] und Plinius der Ältere listet ihren Namen unter den Städten Apuliens.[4] Die Via Appia von Rom nach Brindisi führte durch den Ort. Später wurden Gravina von den Byzantinern, Langobarden und den nordafrikanischen Muslimen regiert.
Zur Zeit der Normannen (die den Ort Garagnone oder Garaynone nannten) und der Könige aus dem Haus Anjou war Gravina Sitz einer Grafschaft. Die Grafen kamen aus der Familie Gravina und von etwa 1420 bis 1816 aus der Familie Orsini, die 1436 zu Herzögen von Gravina erhoben wurden. 1649 wurde hier Papst Benedikt XIII. als Pietro Francesco Orsini geboren.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die Kathedrale von Gravina (11.–12. Jahrhundert), von den Normannen im romanischen Stil gebaut. Sie wurde Mitte des 15. Jahrhunderts durch Brände und Erdbeben zerstört. Sie beherbergt einen Arm Thomas Beckets, den Bischof Roberto 1179 erhielt, als Reliquie.
- Die Ruinen des Castello di Gravina, einer Burg Kaiser Friedrichs II.
- Die Kirche San Francesco (spätes 15./frühes 16. Jahrhundert)
- Die Kirche Sant’Agostino
- Die Barockkirche Madonna delle Grazie
- Die Renaissancekirche San Sebastiano, mit gut erhaltenem, barockem, freskiertem Kreuzgang
- Die Kirche Santa Sofia mit Mausoleum von Angela Kastrioti († 1518) aus der Nebenlinie des albanischen Nationalhelden Skanderbeg; Frau von Ferdinand Orsini, 5. Duca di Gravina und Conte di Muro Lucano[5]
- Die aus dem Fels geschnittene Kirche San Michele delle Grotte (10. Jahrhundert)
- Die gut erhaltene imposante Brücke von 1722 nach römischem Vorbild
- Das Museo Ettore Pomarici Santomasi
- Die Sankt-Georgs-Messe, eine der ältesten Messen Europas, die seit 1294 im April stattfindet.
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Kathedrale Santa Maria Assunta
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Die Kathedrale von innen
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Die Ruinen der Burg Friedrichs II.
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Campanile der Chiesa San Francesco
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Chiesa di Santa Sofia, Mausoleum von Angela Branai (Granai) Kastrioti
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Grottenkirche San Vito Vecchio
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Römische Brücke
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Pietro Francesco Orsini (1649–1730) war ab 1675 Erzbischof von Manfredonia, ab 1680 auch Bischof von Cesena und ab 1686 schließlich Erzbischof von Benevent. Nach einem 70 Tage dauernden Konklave wurde er am 29. Mai 1724 von den Kardinälen zum Papst gewählt.
- Nico Cirasola (1951–2023), Kulturschaffender und Regisseur
Sonstiges
BearbeitenIn Gravina wurde der Film Maria, ihm schmeckt’s nicht! gedreht, allerdings heißt die Stadt in diesem Film „Campobello“.
Auf der Römischen Brücke wurden im Jahr 2019 die spektakulären Filmszenen zum James Bond Film „Keine Zeit zu sterben“ gedreht.[6]
Veranstaltungen
Bearbeiten- seit 2013 Passio Christi
Weblinks
Bearbeiten- Passio Christi 2018 Gravina. Abgerufen am 3. August 2018 (italienisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Diodor, Historische Bibliothek 20,80.
- ↑ Strabon, Geographika 6, S. 283
- ↑ Plinius der Ältere, Naturalis historia 3,11,16.
- ↑ Johann Hübner: Genealogische Tabellen: Nebst denen darzu gehörigen Genealogischen Fragen, Zur Erläuterung der politischen Historie, Vierter Theil. Leipzig 1733, S. 1111 (Online-Version in der Google-Buchsuche).
- ↑ Jennifer Geminiani: Hollywood in Italien: In diesem kleinen Ort dreht James Bond, auf reisereporter.de