Die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH (früher: Grazer Stadtwerke AG bzw. Graz AG) nimmt in Graz und Umgebung kommunale Dienstleistungsaufgaben wahr, darunter öffentlicher Verkehr, Straßenerhaltung und -reinigung, Grünraumpflege, Betrieb der Freizeiteinrichtungen, Müllabfuhr, Kanal, Wasserversorgung. Sie ist zu 99,84 % im Besitz der Stadt Graz.[2]

Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 2010 (1960)
Sitz Andreas-Hofer-Platz 15, 8010 Graz, Österreich
Mitarbeiterzahl rd. 3.000
Umsatz 473,344 Mio. EUR (Geschäftsbericht 2021)[1]
Branche Infrastrukturdienstleistung
Website www.holding-graz.at

Organisation

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Die Holding Graz gliedert ihre Geschäftsfelder in die Teilbereiche Management und Beteiligungen, Mobilität und Freizeit, sowie Infrastruktur und Energie.

 
Organigramm Graz Holding (Stand 6/2019)
Management und Beteiligungen

Die Holding Graz erfüllt als Stammhausholding für die Stadt Graz die wichtigen kommunalen Dienstleistungsaufgaben. Als Beteiligungsholding werden alle marktwirtschaftlichen Geschäftsfelder der Stadt Graz mit unterschiedlichen Beteiligungsgraden gemanagt. Vom Flughafen Graz über Citycom Telekommunikation, Holding Graz-Freizeit, Schöckl-Seilbahn, Bestattung Graz, Energie Graz, Grazer Unternehmensfinanzierungs Gmbh, Servus Abfall, Ankünder bis zur Werbeagentur achtzigzehn.

Mobilität und Freizeit

Zur Sparte Mobilität und Freizeit zählen die Graz Linien und die Holding Graz Freizeit. Das Angebot der Graz Linien umfasst Betrieb und Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs unter anderem auch multimodale Mobilitätspakete und die tim-Mobilitätsknoten mit (e-)Carsharing, Leihwagen und e-Taxis.

Das Angebot der Holding Graz-Freizeit setzt sich aus verschiedenen Erholungs- und Sportangeboten zusammen. Dazu zählen die Bäder Augarten, Auster (Freibad und Sportbad), Bad zur Sonne,[Anm 1] Margaretenbad[3], Straßgang und Stukitz, Beauty-, Sauna- und Entspannungsareale im Auster-Wellnessbad, im Spa zur Sonne und die Stukitzsauna. Zur Holding Graz-Freizeit gehört auch die Schöckl-Seilbahn. Zusätzlich stehen der Hilmteich mit seinem Hilmteich-Schlössl, das Restaurant Schloßberg und das Café Rosenhain bereit.

Infrastruktur und Energie

Diese Sparte fasst die kommunalwirtschaftlichen Aufgaben der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, der Abfallwirtschaft, der Straßenerhaltung und Straßenreinigung sowie der Grünraumpflege zusammen. Die Holding Graz hält 51 Prozent am Energieversorger Energie Graz.

Geschichte

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Im Jahr 1960 wurde die Aktiengesellschaft Grazer Stadtwerke AG mit den Geschäftsbereichen „Verkehrsbetriebe“, „Strom“, „Gas“, „Fernwärme“ und „Wasser“ gegründet. Erstmals wurde Stadtgas mittels einer eigenen Ölspaltanlage produziert.

1963 wurde die Fernwärmeversorgung für Graz aufgenommen, wobei das Fernheizkraftwerk in der Grazer Puchstraße die ersten Kunden mit Wärme versorgte.

1985 wurden dem Unternehmen die Geschäftsbereiche „Bestattung“, „Sport-, Freizeitanlagen und Gastronomiebetriebe“ eingegliedert. Im selben Jahr übernahm die Grazer Stadtwerke AG die Firma „Ankünder“, die „Steiermärkische Ankündigungsgesellschaft m.b.H.“. 2002 wurde die Wasserdienstleistungsgesellschaft Styrian Aqua Service GmbH als Tochterunternehmen der Grazer Stadtwerke AG gegründet. Vorausblickend auf die bevorstehende Abspaltung der Energiebereiche in die Energie Graz GmbH wurde die „Grazer Stadtwerke Energie Holding“ gegründet. Die Abspaltung der Bereiche Strom, Erdgas und Fernwärme in die Energie Graz GmbH erfolgte am 1. August 2002. Durch die Abspaltung veränderte sich die Eigentümerstruktur dahingehend, dass seitdem die Stadtgemeinde Graz 99,84 % und die Grazer Bau- und Grünlandsicherungsgesellschaft 0,16 % der Aktien hält. Im Jahr 2004 erwarb die Grazer Stadtwerke AG zu 100 % den Flughafen Graz.

Am 29. Juni 2010 wurde in der Hauptversammlung die Umwandlung der Graz AG in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung beschlossen. Seit dem 30. Oktober 2010 operiert das Unternehmen nun unter dem neuen Namen Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH.

Mit 1. Oktober 2020 wurde das Citymanagement in die Holding eingegliedert.[4]

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Anmerkungen

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  1. Bad zur Sonne: errichtet 1874 als Tröpferlbad; 1890 verändert, zweigeschossiges Gebäude um ein Schwimmbecken, Hauptfront mit 9 Achsen im Norden; 1928 Stahlbetonskelett-Umgang um das Becken; 1939 wurde die klassizistische Fassade abgeschlagen; Umbauten 1957 (Fassaden-Putz-Malerei von Reno Ernst Jungel) und 1982. In den 1960er Jahren schwamm Gunther Philipp österreichische Rekorde. Ab 1992 geschlossen, Abbruch angestrebt, (Wiederum eine) Bürgerinitiative „Rettet das Bad zur Sonne“ um Manfred Größler, Revitalisierung mit EU-Förderung 1999-2001, später Vergleich um Mängel des Stahl-Glasschiebedachs. Integriert sind ein Spa mit Sauna und 53 Wohnungen. Juwel „Bad zu Sonne“ in Grazer Altstadt wurde revitalisiert., Wiener Zeitung, 2. Juli 2001. Bad zur Sonne, Graz (AT)@1@2Vorlage:Toter Link/www.sto.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. sto.at, 2001, abgerufen am 19. März 2021.

Einzelnachweise

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  1. Geschäftsbericht 2021 (PDF; 18 MB), auf holding-graz.at, abgerufen am 19. November 2023.
  2. Holding Graz – Geschäftsbericht 2014. In: holding-graz.at. Abgerufen am 31. März 2016.
  3. Grätzelinitiative Margaretenbad – Margaretenbad. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
  4. Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Citymanagement Graz. In: holding-graz.at. Abgerufen am 19. März 2021.