Großsteingräber bei Lahn
Die Großsteingräber bei Lahn (Lahn IV oder an der Kölkesdose und Lahn V oder am Kölkesberg) sind benachbarte neolithische Ganggräber mit den Sprockhoff-Nummern 837 und 838. Sie entstanden zwischen 3500 und 2800 v. Chr. und sind Megalithanlagen der Trichterbecherkultur (TBK). Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]
Großsteingräber bei Lahn Großsteingrab an der Kölkesdose
Großsteingrab am Kölkesberg | ||
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Das Großsteingrab an der Kölkesdose | ||
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Koordinaten | 52° 48′ 3,3″ N, 7° 34′ 43,7″ O | |
Ort | Lahn, Niedersachsen, Deutschland | |
Entstehung | 3500 bis 2800 v. Chr. | |
Sprockhoff-Nr. | 837 und 838 |
Sie liegen nördlich der Lahner Straße etwa drei Kilometer südwestlich von Lahn zwischen den Orten Lahn und Eisten im Landkreis Emsland in Niedersachsen.
Großsteingrab an der Kölkesdose – Lahn IV
BearbeitenDie stark zerstörte Anlage (Sprockhoff-Nr. 837) liegt in einer kleinen Gehölzgruppe und wurde 1953 und 1989 ausgegraben. In der Erde des abgetragenen Hügels konnte über einem der Decksteine eine Urnenbestattung der vorrömischen Eisenzeit freigelegt werden. Rund um die restlichen Steine konnten 18 weitere Brandbestattungen erforscht werden. Die Größe der Kammer ist schlecht zu beurteilen. Von den vorhandenen nicht mehr in situ befindlichen Steinen dürften drei oder vier Decksteine und etwa neun Tragsteine gewesen sein.
Großsteingrab am Kölkesberg – Lahn V
BearbeitenDie im Wald gelegene Anlage (Sprockhoff-Nr. 838) ist klein, aber gut erhalten. Von den einst neun oder zehn in der Erde steckenden Tragsteinen fehlen einer oder zwei. Zwischen den sichtbaren beiden Decksteinen der nord-süd-orientierten Kammer fehlt einer. Der Zugang dürfte im Westen gelegen haben.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ute Bartelt: Eigene Bauweise – Großsteingräber im westlichen Niedersachsen. In: Archäologie in Deutschland. Band 4/2009, S. 26–29 (Online).
- Anette Bußmann: Steinzeitzeugen. Reisen zur Urgeschichte Nordwestdeutschlands. Isensee Verlag, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-89995-619-1, S. 71–72.
- Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschland. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 96–97.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ J. Müller In: Varia neolithica VI 2009 S. 15