Freier Grund ist die Bezeichnung einer Region im Siegerland. Der Freie Grund besteht im Unteren Freien Grund aus den Orten der Gemeinde Neunkirchen sowie aus dem angrenzenden Herdorf und in entgegengesetzter Richtung Wilden, das zu Wilnsdorf gehört und am Rande des Gebietes liegt. Dem Oberen Freien Grund gehören die Dörfer Burbach, Gilsbach, Wahlbach und Würgendorf an. Südlich grenzt der Hickengrund mit den restlichen Orten der Gemeinde Burbach an.
Die erste urkundliche Erwähnung fand das Gebiet in einer Grenzbestimmungsurkunde vom 28. April 1048, in der es als praedium virorum liberorum (lateinisch; deutsch: „Gebiet der freien Männer“) bezeichnet wurde. Die Einwohner des Gebiets unterstanden direkt dem Schutz des Kaisers, dessen Gerichtsbarkeit die Pfalzgrafen bei Rhein ausübten.[1] Eine Abschrift des Dokuments hängt im Eingangsbereich des Rathauses von Neunkirchen aus. Die erste tatsächliche Erwähnung der Worte „Freier Grund“ fand im Jahre 1566 statt.
Bis zum Beginn der nordrhein-westfälischen Gebietsreform im Jahr 1969 wurden die bis dahin eigenständigen Dörfer des Freien Grundes und des Hickengrundes vom Amt Burbach verwaltet. Zudem existierte seit 1815 das Amt Neunkirchen, das 1844 aufgelöst und zusammen mit der Bürgermeisterei Dresselndorf in das Burbacher Amt eingegliedert wurde.
Naturräumliche Zuordnung
BearbeitenDie besiedelten Gebiete des Freien Grundes stimmen ziemlich genau mit dem Naturraum Mittleres Hellertal der Heller und des Wildebachs überein. Die höheren, unbesiedelten Lagen liegen in Nördlichem und Südlichem Hellerbergland sowie, im Osten, im Massiv der Kalteiche.
Literatur
Bearbeiten- Fritz Fromme: Geschichte des Freien Grundes und des Hickengrundes, Neunkirchen 1969
- 700 Jahre Neunkirchen, Verlag Otto Braun, Neunkirchen 1988
- Müller, Markus: Gemeinden und Staat in der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg 1652–1799. Wiesbaden 2005 (= Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessen, Bd. 3), ISBN 978-3-930221-14-1.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Das Siegerland – Ein Bildband aus den Landschaften der oberen Sieg mit einer Einleitung von Dr. Lothar Irle, S. 24. Sauerland Verlag Iserlohn, 3. Auflage 1975