Johann Christian Gustav Lucae (auch Gustav Lucae oder Lucä; * 14. März 1814 in Frankfurt am Main; † 3. Februar 1885 ebenda) war ein deutscher Arzt und Anatom. Lucae war Direktor des Instituts für Anatomie am Senckenberg’schen Institut in Frankfurt am Main bis 1885 und arbeitete vor allem an der Anatomie und Pathologie des Schädels.
Leben
BearbeitenJohann Christian Gustav Lucae wurde als Sohn von Samuel Christian Lucae in Frankfurt am Main geboren. Er besuchte das Städtische Gymnasium. 1833 begann er sein Studium der Medizin in Marburg und Würzburg und wurde 1839 in Würzburg mit einer Doktorarbeit mit dem Titel „De symmetria et asymmetria organorum animalitatis, imprimis cranii“, einer Arbeit über anatomische Anomalien speziell des Kopfes, promoviert.[1]
1840 ließ sich Lucae in Frankfurt als Arzt nieder. 1841 trat er der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft bei[2] und war seit 1845 Dozent am Senckenberg’schen Institut für pathologische Vorlesungen. 1851 wurde er Lehrbeauftragter am Institut für Anatomie und kurz darauf Direktor des anatomischen Instituts bis zu seinem Tod,[2] 1863 wurde er zum Professor ernannt. Seit 1869 dozierte er zudem am Städelschen Kunstinstitut über Künstleranatomie.[1] Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.[3]
Der Jurist Friedrich Lucae war sein Bruder. Er ist außerdem Nachfahre des Chronisten Friedrich Lucae.[4]
Werk
BearbeitenAls Anatom und Pathologe konzentrierte sich Lucae vor allem auf die Anatomie und Embryologie des Schädels, also die Kraniologie, und veröffentlichte vor allem zu diesem Thema. Weitere Arbeiten beschäftigten sich mit der pathologischen Anatomie und der Embryologie sowie der vergleichenden Zoologie. Zudem arbeitete er mit dem Bildhauer Eduard Schmidt von der Launitz an der Verbesserung der Zeichnungsmethode anatomischer Darstellungen.[1]
Ehrungen
Bearbeiten1880 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[5] Seit 1870 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[6]
Literatur
Bearbeiten- Sabine Hock: Lucae, Gustav im Frankfurter Personenlexikon, (überarbeitete Onlinefassung), sowie in: Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 469.
- Julius Pagel: Lucae, Johann Christian Gustav. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 111.
Weblinks
Bearbeiten- Johann Christian Gustav Lucae in der Porträtsammlung der Senckenberg-Stiftung
- Lucae, Johann Christian Gustav. Hessische Biografie. (Stand: 14. März 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Julius Pagel: Lucae, Johann Christian Gustav. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 111.
- ↑ a b Johann Christian Gustav Lucae in der Porträtsammlung dr Senckenberg-Stiftung
- ↑ Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1857
- ↑ W. Bickerich: Friedrich Lucäs Reise nach Lissa um 1672. In: Historische Monatsblätter für die Provinz Posen. Jahrgang 8 (1907), S. 130.
- ↑ Mitgliedseintrag von Johannes Christian Gustav Lucae bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 25. November 2015.
- ↑ Carl von Voit: Johann Christian Gustav Lucae (Nachruf). In: Sitzungsberichte der mathematisch-physikalischen Classe der k. b. Akademie der Wissenschaften zu München. Band 15, Jahrgang 1885, S. 176–178 (online [PDF; abgerufen am 9. März 2017]).
Personendaten | |
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NAME | Lucae, Johann Christian Gustav |
ALTERNATIVNAMEN | Lucae, Gustav; Lucä, Johann Christian Gustav |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Arzt und Anatom |
GEBURTSDATUM | 14. März 1814 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 3. Februar 1885 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |